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Stadtteilbibliotheken erproben Samstagsöffnung

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Die Pasinger Stadtbibliothek bekam 2006 ein elektronisches Ausleihsystem. Nun folgt die Samstagsöffnung.
Die Pasinger Stadtbibliothek bekam 2006 ein elektronisches Ausleihsystem. Nun folgt die Samstagsöffnung. © kh

Gute Nachrichten für Münchner Bücherwürmer: Von April an haben sechs Stadtteilbibliotheken auch samstags geöffnet.

München - Dies geht aus einer Beschlussvorlage des Kulturreferats für die Stadtratssitzung am Donnerstag hervor. Von einer Zustimmung des Gremiums ist auszugehen.

Insgesamt gibt es in München 21 Stadtteilbibliotheken. Zur Auswahl der sechs Standorte hat die Verwaltung unter anderem die Besucherzahlen der Bibliothek, die Erreichbarkeit neuer Zielgruppen, die Größe des Stadtbezirks, die Versorgung des Stadtbezirks mit kulturellen Einrichtungen und die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV als Kriterien herangezogen. Das Rennen machten schließlich folgende Dependancen: Im Westen Pasing, im Norden das Hasenbergl, im Osten Neuperlach, im Südosten Giesing, im Süden der Stadt Sendling und im Zentrum Neuhausen. Dort wird ab April am Samstag von 10 bis 15 Uhr geöffnet sein, dafür ist künftig montags zu. Von Dienstag bis Freitag ist zwischen 10 und 19 Uhr geöffnet.

Das Kulturreferat hatte zunächst Ende vergangenen Jahres vorgeschlagen, dass für Leseratten alle Stadtteilbibliotheken am Samstag zur Verfügung stehen sollen. Damit würde man sich an den Wünschen der Bürger orientieren, hieß es. Der Samstag sei nämlich in der Zentrale am Gasteig – wo die Regelung bereits gilt – der mit Abstand besucherstärkste Tag.

Die CSU lehnte den Vorschlag der Stadtverwaltung aber aus Kostengründen ab. Für die Samstagsöffnung im gesamten Stadtgebiet wären 22 neue Stellen erforderlich gewesen, was etwa 1,15 Millionen Euro gekostet hätte. Die Große Koalition aus CSU und SPD genehmigte letztlich nur sieben zusätzliche Personalstellen – ein Kompromissvorschlag der CSU, auf den sich die Sozialdemokraten, die den Antrag auf Samstagsöffnung gestellt hatten, einließen.

Der ursprüngliche Plan des Kulturreferats hatte ein Drei-Stufen-Modell vorgesehen, wonach in den Jahren 2017, 2018 und 2019 die Samstagsöffnung sukzessive in allen Bibliotheken eingeführt worden wäre. Gestorben ist diese Idee allerdings noch nicht. Im Zuge einer Evaluation soll nach einem Jahr über die Erfahrungen der Samstagsöffnung in den sechs ausgewählten Bibliotheken berichtet werden. Danach wird der Stadtrat nochmals über eine Fortführung oder womöglich sogar eine Ausweitung dieser Regelung auf alle Büchereien entscheiden. 

Klaus Vick

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