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Bademeister, bitte auftauchen! Stadtwerke München suchen Saisonkräfte für die Freibäder

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Mann zieht Frau unter den Achseln durchs Wasser
Jewgeni Lobkin und Nataliia Levdik haben beim Bewerbertag voll überzeugt. © Marcus Schlaf

Rund 80 Rettungsschwimmer sollen im Sommer für Sicherheit am Pool sorgen

Jewgeni Lobkin schwimmt zu der im Wasser treibenden Frau, greift ihr unter die Achseln und schleppt sie an den Beckenrand. Geschafft! Für Jewgeni sieht es gut aus: Wenn jetzt nichts mehr schief geht, darf der 18-Jährige im Mai als Bademeister bei den Stadtwerken München (SWM) anfangen.

80 Saisonarbeiter werden gesucht

Der Ukrainer ist einer von gut zehn Bewerbern, die zum Bademeister-Casting der SWM ins Westbad gekommen sind –am 15. März steht ein weiterer Bewerbertag an (s. Kasten). Die Suche nach Saisonkräften, die von Mai bis Mitte September in den städtischen Freibädern am Pool stehen, läuft auf Hochtouren. „Wir müssen uns schon ganz schön anstrengen, dass wir zum Saisonbeginn gut ausgestattet sind“, sagt Tom Eberhard von den SWM. Rund 80 Saisonarbeiter für die Münchner Freibäder werden gesucht – größtenteils Rettungsschwimmer, aber auch einige Kassenkräfte.

Frau sitzt am Beckenrand eines Pools
Prüferin Sabrina Bayer © Marcus Schlaf

Der Job am Beckenrand ist nichts für Stubenhocker. Körperliche Fitness und Wachsamkeit im Gewurl sind da Voraussetzung. „Das Wetter bestimmt den Dienstplan“, sagt Eberhard. „Im Regelfall arbeiten die Saisonkräfte sechs Tage und mindestens 19,5 Stunden pro Woche. Wenn die Sonne oft scheint, können es auch bis zu 60 Wochenstunden werden.“ Der Verdienst liege in der Regel bei 2600 Euro brutto im Monat – plus Zuschläge für Wochenend- und Feiertagsarbeit. „In heißen Sommermonaten ist durchaus noch mehr drin“, sagt Eberhard.

Der Rettungsschein in Silber - nichts für Ungeübte

Klingt lukrativ. Doch wer den Job will, muss ins kalte Wasser springen: Für die Bewerber geht es direkt ins Becken, wo sie unter den strengen Augen von Prüferin Sabrina Bayer erste Übungen zum Erwerb des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Silber absolvieren. Das Abzeichen ist die Voraussetzung, um bei den SWM als Bademeister anfangen zu können. 400 Meter Schwimmen (Brust, Kraul und Rückenlage ohne Armeinsatz), 25 Meter Streckentauchen, Schwimmen mit Kleidung, verschiedene Rettungstechniken – nichts für Ungeübte: „Man muss schon trainieren“, sagt Bayer. Sie sehe „relativ schnell, ob jemand geübt ist“.

Bewerber aus der Ukraine überzeugen

Bei Jewgeni Lobkin und seiner Landsfrau Nataliia Levdik hat Bayer „gar keine Zweifel“. Beide kamen vor einem Jahr von Kiew nach München. Für Nataliia ist der Job eine Chance, um in der Arbeitswelt in München Fuß zu fassen. Jewgeni hat ein Sportgymnasium besucht und will noch besser Deutsch lernen.

Bewerber Saffet Sevinmez hat vor dem Tauchen „großen Respekt“. Auch er wird heute noch erfahren, ob er ihn hat, den heiß begehrten Job im kühlen Nass.

Mann schwimmt im Wasser
Bewerber Saffet Sevinmez  © Marcus Schlaf

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