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Münchner bekommt Strafzettel, während er einkauft: „Edeka liebt Lebensmittel, aber nicht Kunden“

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Von: Miriam Haberhauer

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Ein Münchner Edeka-Kunde bekam auf dem Supermarkt-Parkplatz einen Strafzettel verpasst. Der Lebensmittelhändler verweist auf die externe Parkfirma.

München – Auto abstellen, Wocheneinkauf erledigen – Für Münchner eigentlich etwas ganz Alltägliches. Bei der Rückkehr zu seinem Auto erlebte ein Stadtbewohner nun aber eine böse Überraschung.

Strafzettel auf Edeka-Parkplatz: Kunde soll 30 Euro zahlen

„Ich war etwa eine Stunde einkaufen und habe während dieser Zeit auf dem Edeka-Parkplatz geparkt“, berichtet Stephan H. gegenüber unserer Redaktion. Während des Einkaufs bekam der Münchner auf dem Parkplatz der Filiale in der Plinganserstraße einen Strafzettel verpasst. Der Vorfall ereignete sich bereits Ende Oktober, sechs Wochen später erhielt der Edeka-Kunde dann ein Mahnschreiben. Mitte Januar teilte der Münchner die Geschichte nun auf seinem Facebook-Account.

Stephan H. postete dort auch ein Foto des Mahnschreibens. Darin heißt es: „Es wurde folgender Park- bzw. Benutzungsverstoß festgestellt: (…) Der Fahrer hat das Fahrzeug ohne gültigen Parkausweis abgestellt oder geparkt. Der Fahrer hat daher (…) eine Vertragsstrafe in Höhe von 30 Euro zu bezahlen.“ Dazu kamen dann noch 3,50 Euro Mahnkosten und 5,85 Euro für die Ermittlung des Fahrers. Knapp 40 Euro sollte H. also insgesamt für sein geparktes Auto zahlen.

Strafzettel während Einkauf - „Bin mir absolut keiner Schuld bewusst“

Die zuständige Parküberwachungsfirma Park & Control erklärte H. im Mahnschreiben: „Auf dieser Parkierungsanlage gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die gut sichtbar auf Schildern auf dem Grundstück angebracht sind.“

Der fassungslose Edeka-Kunde wollte den Bußgeldbescheid dennoch nicht einfach so hinnehmen: „Nachdem ich mir absolut keiner Schuld bewusst war, legte ich Einspruch ein und fügte auch den Nachweis bei, dass ich ja nur einkaufen war. Gleichzeitig informierte ich die Firmenzentrale von Edeka“, schrieb Stephan auf Facebook.

Das dürfte viele Münchner freuen: Parkausweise für Anwohner kosten wohl auch dieses Jahr lediglich 30 Euro im Jahr. Der Freistaat will die Regelungen nicht ändern.

Edeka-Parkplatz in München
Auf einem Edeka-Parkplatz bekam ein Münchner einen Strafzettel verpasst. Der Supermarkt verweist auf eine externe Überwachungsfirma. © © IMAGO/Manuel Geisser

„Völlig sprachlos“ – Edeka verweist auf beauftragte Parkfirma

Die Beschwerde beim Supermarkt blieb erfolglos: „Sowohl den Hauptsitz in Hamburg als auch der Sitz für Edeka Südbayern antworteten mir, dass man die Überwachung leider an eine externe Firma vergeben habe und man mir nicht versprechen könne, dass sich da noch etwas machen lasse“, so der Edeka-Kunde.

Die Erklärung des Edeka-Kunden, er sei nur einkaufen gegangen, stieß auch bei der Parküberwachungsfirma auf wenig Verständnis: „Mittlerweile habe ich von der externen Firma einen Brief bekommen, wonach man (…) leider keinen Grund sehe, mir den Strafzettel zu erlassen.“ Für den Münchner eine vollkommen unverständliche Reaktion: „Ich bin völlig sprachlos, werde den Strafzettel jetzt aber bezahlen, weil ich weder Zeit noch Lust habe, mich mit [damit] weiter zu ärgern.“

„Einzelhändler haben Hausrecht“ - Edeka verweist auf Einzelregelung

Auf Nachfrage unserer Redaktion äußerte sich Edeka bislang nicht weiter zu den Vorwürfen. Der Supermarkt-Riese reagierte aber auf den Facebook-Beitrag des verärgerten Kunden und riet ihm, die zuständige Marktleitung zu kontaktieren: „Unsere Märkte sind eigenständig geführt. Die jeweiligen Einzelhändler:innen haben das Hausrecht, das auch für den Parkplatz auf dem Grundstück gilt.“

Weiter heißt es von Seiten des Unternehmens: „[Die Filialen] können also individuell entscheiden, wie sie mit dem Parkplatz verfahren - in diesem Fall wurde sich also für die Vermietung an eine Fremdfirma entschieden.“ Das Resümee des frustrierten Kunden: „Edeka liebt offensichtlich Lebensmittel, aber nicht die Kunden.“

Nie wieder Fremdparker auf dem Parkplatz. Ein Münchner Start-up hilft Supermärkten und Fast-Food-Filialen. Sie bewirtschaften bereits 1000 Parkflächen. (mlh)

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