Vierfache Mutter und Tram-Fahrerin: Münchnerin erklärt, warum auch sie streikt – „Psychisch sehr belastend“
Auch Julia Riemer wird am Donnerstag und Freitag streiken. Die Trambahn-Fahrerin aus München erläutert ihre Beweggründe.
München - Schichtdienst, kaum Pausen und eine riesige Verantwortung: Julia Riemer (46), die seit neun Jahren Tram fährt, legt am Donnerstag (2. März) und Freitag (3. März) wie der Großteil der MVG-Fahrer die Arbeit nieder. „Die Arbeit ist wahnsinnig belastend – für zu wenig Geld.“
2654 Euro, gerade mal 15,86 pro Stunde, bekomme ein Anfänger in Vollzeit, berichtet die vierfache Mutter. „Wir arbeiten auch mal sechs Tage am Stück, mit unterschiedlichsten Startzeiten. Da ist das Privatleben gerade mit Familie kaum planbar – auch weil wir den Dienstplan oft erst zwei Tage vorher bekommen.“
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Trambahnfahrerin aus München erklärt Streikbeteiligung: „Psychisch sehr belastend“
Es könne vorkommen, dass der Übergang von einer Schicht zur nächsten gerade mal zehn Stunden betrage. „Und die Wendezeiten sind kurz. Einige Kollegen trinken kaum etwas, weil die Pause nicht mal für den Toilettengang reicht.“

Und dann der Stress im Großstadtverkehr. „Wir tragen eine große Verantwortung, müssen jeden Tag achteinhalb Stunden hoch konzentriert sein. Trotzdem gibt es oft Beinaheunfälle, das ist psychisch sehr belastend.“ Wer tatsächlich einmal in einen Unfall verwickelt wird, der sei danach oft arbeitsunfähig.