Müll-Sauerei an der Isar: Strafen und Eintrittsgeld gefordert

München - An der Isar kommt am Morgen nach Sommer-Abenden oft das böse Erwachen: Vor allem am Flaucher bleibt zu viel Müll liegen. Unsere User fordern drastische Maßnahmen.
Das Münchner Lebensgefühl, es hört da auf, wo die Kippe in die Isar fliegt und sich der Mitbürger den Fuß an der Glasscherbe im Kies aufschneidet. Schon im Juli hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) deshalb an die Bürger appelliert, ihren Unrat nach einem Grillabend nicht einfach am Flaucher liegen zu lassen. Zuhause lasse schließlich auch niemand Glasflaschen auf dem Wohnzimmerboden zerschlagen oder seine angebissene Wurst am Boden zurücklassen, rüffelte Reiter.
Kein Wunder, wird doch die Situation im Naherholungsgebiet entlang der Isar immer schlimmer. Schon jetzt räumen die Mitarbeiter der Stadt regelmäßig Unmengen von Müll von den Kiesbänken und den Böschungen entlang des Flusses. Bis zu vier Tonnen sind es nach einem schönen Wochenende, sagt eine Sprecherin des Kommunalreferats. Die Müllbehälter seien bereits vergrößert worden, künftig wolle man sie auch nachts noch besser sichtbar machen.
Müll an der Isar: Auch unsere User haben sich zu dem Thema ihre Gedanken gemacht
"Alles Kinder von "'Toleranz Eltern'", meint User Bernhard Orthuber. "Solange uns die Medien predigen, dass wir mehr "Toleranz" zeigen müssen, werden die Grenzen immer weiter überschritten - das wird sich jetzt auch nicht mehr ändern lassen, denn auch unsere Ordnungshüter dürfen nur noch den Finger heben.."
"Viele Leute sehen das Problem nicht, denn wenn sie kommen, ist ja alles blitzsauber", schreibt hingegen Jakob Werner. "Die Stadt müsste einfach mal 1-2 Wochen lang den Dreck NICHT wegräumen und lediglich aus Sicherheitsgründen Glasscherben auf den Rad- und Gehwegen entfernen und die Mülleimer/Container leeren. Was herumliegt, bleibt liegen!" Dann würden die Bürger mal sehen, was "sie und ihre Artgenossen mit der Landschaft anstellen und wie sie sich verhalten." So, meint er, würde sich das Problem von selbst erledigen. "Da wird der eine oder andere Familienvater 'seinen' Platz erstmal aufräumen und dann ganz giftig werden, wenn er nebenan jemanden sieht, der auch nur ein Kaugummipapierl fallen lässt. Auch die jugendlichen 'Partyfans' werden wenig Spaß daran haben, in ihrem eigenem Müll vom Vortag oder dem Müll anderer Spaßbürger zu feiern."
ET4231056 sind zwei Wochen noch zu kurz: Einen ganzen Monat sollen die Mitarbeiter der Stadt "diesen Saustall" nicht mehr wegräumen und nur noch die Mülleimer entleeren. "Vielleicht klingelt's dann mal bei dem einen oder anderen."
Vergiss es, sagt hingegen User Zipfi. Dann beschwerten sich nur wieder viele: "Wozu zahle ich eigentlich Steuern?!" Eine Mischung aus Information und Strafen sei das einzige, das helfe, meint er. "So ist das fast immer und überall. Siehe Singapur. Siehe Schule."
Müll an der Isar: Übeltäter sollen in gelber Warnweste putzen
Karel Murcks ist auch für Strafen: "Gelbe Warnweste von der Stadt München", schreibt er, in denen sollen Übeltäter dann am "nächsten Samstag drei Stunden an der Isar putzen."
Die Isar: ein einziges "Minenfeld", meint bb-blog. "Appell hin oder her. Angesichts der zahlreichen Glasscherben und der Millionen Kippen ist der Aufenthalt an der Isar eine Gefahr. OB Reiter muss entweder große Bereiche sperren oder aber dafür sorgen, dass es dort keine Glasscherben mehr gibt."
Avatar Tom fordert deshalb ein Eintrittsgeld für alle, die an der Isar sitzen und feiern möchten.
Auf Technik hingegen setzt Grace. Und auf Humor. Das ist ihr Aktionsplan: "1. Mehr und größere Mülltonnen aufstellen 2. App auf den Markt geben, mit der jeder kombiniert mit GPS zur nächsten Mülltonne geführt wird 3. App auf den Markt geben mit Grill- und Feiertipps, inklusive Verlinkung auf App von Punkt 2. Und dem Hinweis, dass App 3 verloren geht, wenn keine Mülltonne aufgesucht wird :-)))" Ohne App, meint sie, gehe heute schließlich gar nichts mehr.
"Mach die Isar nicht zu deinem Tatort" - der neue Spot von "Deine Isar e.V."
kf