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Trambahnen in München: Grün-Rot drückt aufs Tempo - Westtangente soll nun doch früher fertig werden

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Von: Sascha Karowski

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So stellen sich Planer die Tram Westtangente vor.
So stellen sich Planer die Tram Westtangente vor. © MVG

Die Tram-Westtangente soll nun doch im Frühjahr 2026 in Betrieb gehen. Grüne und SPD wollen zudem den Bau der Trambahnen nach Johanneskirchen, bis zur Bayernkaserne und die Nordtangente bis zur Franz-Josef-Straße beschleunigen. Dafür sollen rund 342 Millionen Euro zusätzlich fließen.

München - Vom Romanplatz in Neuhausen über die Fürstenrieder Straße in Laim bis zur Aidenbachstraße in Obersendling: Das wäre die Wunschtrasse für die Tram Westtangente. Sie soll bestehende Linien des ÖPNV entlasten. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bezeichnet die 8,25 Kilometer langen Strecke als eines der wichtigsten Nahverkehrsprojekte Münchens. Man könnte auch von einem der langwierigsten sprechen, denn immer wieder kam es zu Verzögerungen.

Irritationen: Mobilitätsreferat will erst 2027 fertig sein

Zuletzt hatte es Irritationen gegeben, denn das Mobilitätsreferat wollte erneut umplanen, da die Trasse breiteren Fahrzeugen Platz bieten soll und zudem die Vorgaben des Radentscheids stärker berücksichtigt werden sollen. Fertigstellung der Trasse nicht vor 2027, hieß es aus der Verwaltung. Grüne und SPD wollen das aber so nicht hinnehmen.

In einem gemeinsamen Änderungsantrag für den Mobilitätsausschuss am Mittwoch fordern die Stadträte die Fertigstellung der Westtangente bereits im Frühjahr 2026. Außerdem soll eine Task-Force eingerichtet werden, die den Bau forciert. Der Lenkungskreis soll die Zeitpläne kontrollieren und auch Priorisierungen vornehmen, wenn beispielsweise Leitungen verlegt werden müssen. Die Task Force soll analog zum Lenkungskreis Radentscheid bisweilen auch mit Vertretern des Stadtrats tagen und sich austauschen.

SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl: „Verzögerung kommt nicht in Frage“

Ebenso im Jahr 2026 soll die Verlängerung der Tram 16/17 zur S-Bahn Johanneskirchen in Betrieb gehen. Die Trasse würde über etwa einen Kilometer nach St. Emmeram durch die Johanneskirchner Straße zum Bahnhof führen. Auch bei der Erschließung des Quartiers Bayernkaserne will Grün-Rot aufs Tempo drücken. Das neue Viertel soll 2027 von der Tram angefahren werden, dann soll auch die Nordtangente mindestens bis zur Franz-Joseph-Straße fertiggestellt sein. Dafür muss der Stadtrat noch mal rund 342 Millionen Euro bereitstellen.

„Eine weitere Verzögerung kommt für uns nicht in Frage“, sagt SPD-Verkehrsexperte Nikolaus Gradl. „Wir wollen die Trambahnen deutlich schneller ausbauen. Das tun wir dadurch, dass wir Geld einstellen.“

Grünen-Chef Florian Roth: „Verfahren müssen beschleunigt werden“

Von einem Meilenstein beim Trambahnausbau spricht Grünen-Chef Florian Roth. „Bei der Westtangente müssen die Verfahren beschleunigt werden, die Tramerschließung im Münchner Norden muss zügig angegangen werden. Für diese Schlüsselprojekte der Verkehrswende wird Grün-Rot massiv Geld in die Hand nehmen.“

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