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Manuel Neuer plant Haus für arme Kinder in München

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Ein Herz für Kinder hat FC Bayern-Profi Manuel Neuer. Mit seiner „Kids Foundation“ engagiert er sich seit Jahren sozial. © AFP

FC-Bayern-Star Manuel Neuer will in München eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien eröffnen. Standort könnte die Messestadt Riem werden, im Gespräch ist der sogenannte Kopfbau der alten Riemer Flughafen-Tribüne.

München - Das Management des Fußball-Torwarts bestätigte, dass die „Manuel Neuer Kids Foundation“ einen Standort in München sucht. Die Stiftung hat bereits mehrere Objekte besichtigt, vornehmlich im Münchner Osten. Manuel Neuer wolle in München ein weiteres „Manus“ einrichten, erklärte das Management auf Anfrage. Das ist der Name des Kinderhauses, das der Fußballer in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen mit seiner Stiftung bereits seit 2014 betreibt – ein Haus für benachteiligte Jungen und Mädchen aus der Region.

Womöglich wird Neuer eine Kooperation eingehen mit der gemeinnützigen Gesellschaft „startstark“. Auch diese plant in München ein Projekt für sozial schwache Kinder. Wie Neuers Management bestätigte, sei „startstark“ mit dem Vorschlag für den Standort Messestadt Riem an den Bayern-Profi herangetreten. Lage und Gebäude seien durchaus interessant. Mehr jedoch will man derzeit noch nicht sagen – zumal noch zu klären sein dürfte, ob die Neuer-Stiftung und „startstark“ auch konzeptionell zusammenfinden. Die „Kids Foundation“ kümmert sich insbesondere um Kinder, „startstark“ arbeitet vorwiegend mit Jugendlichen.

Standort soll der alte Flughafen sein

Auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Trudering-Riem warb jedoch Norbert Blesch, Geschäftsführer von „startstark“ bereits um Unterstützung für das Sozialprojekt – und nannte dabei explizit Neuer als Unterstützer. Die gemeinnützige Gesellschaft möchte das Grundstück an der Werner-Eckert-Straße 1 samt Kopfbau und alter Flughafen-Tribüne von der Stadt in Erbpacht übernehmen. Dort soll eine Integrationseinrichtung für junge Menschen und deren Familien aus der Messestadt entstehen. Geplant sind unter anderem Angebote zur Berufsorientierung mit Werkstatt-Camps und Praktikumsbörse, Sozialberatung und Elternaktivierung, Angebote für Kinder mit besonderem Förderbedarf sowie offene Angebote in den Bereichen Sport und Bewegung, Kunst und Kultur.

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Kinder sollen künftig an den denkmalgeschützten Überbleibseln des ehemaligen Flughafens in Riem nicht nur vorbeiradeln. Mit Unterstützung von Manuel Neuer soll hier eine Einrichtung entstehen, die sich um sozial schwache Kinder kümmert. Fix ist das aber noch nicht. © Bodmer

Der Kopfbau wäre für die Umsetzung der Pläne gut geeignet, sagte Norbert Blesch. Man stehe auch in Kontakt mit Gastronomen und Brauereien, um „dem vorgesehenen gastronomischen Betrieb einen deutlichen sozialen Impetus zu geben“. Über die Kinder gäbe es auch Kontakt zu den Eltern. Und durch die Kombination aus Sozialarbeit und Gastronomie könnten auch Praktikums- und Arbeitsplätze für den zweiten Arbeitsmarkt geschaffen werden.

Die gemeinnützige GmbH hat bereits ein Standbein in der Messestadt Riem. Seit Mai betreibt sie in Kooperation mit Condrobs ein Ladenlokal in der Kopenhagenstraße. Schon in der kurzen Zeit habe man mit den Angeboten und Projekten gut 80 junge Menschen und zum Teil auch deren Familien erreicht, berichtete Blesch.

Geldgeber sollen bei dem Projekt helfen

Ausgehend von diesen Erfahrungen rechnet „startstark“ mittelfristig mit einer kontinuierlichen Begleitung von bis zu 150 Kindern und Jugendlichen aus der Messestadt. Dafür brauche man jedoch dringend Räume, betonte Blesch. Den Initiatoren der gemeinnützigen Gesellschaft, die unter dem Dach der Stiftung Lichtblick Kinder- und Jugendhilfe (früher „Lichtblick Hasenbergl“) angesiedelt ist, sei es gelungen, finanzstarke Personen, Unternehmen und Stiftungen zu versammeln, mit deren Geldern das Projekt in Riem finanziert werden soll.

Neben Manuel Neuer stehen laut Blesch auch Prinzessin Anna von Bayern und weitere Namen aus dem Hochadel auf der Liste. Zudem stehe „startstark“ unter der Schirmherrschaft von Herzog Franz von Bayern. Noch, so Norbert Blesch weiter, gebe es aber eine Menge Klärungsbedarf, weshalb man derzeit mit verschiedenen Referaten der Stadt München im Gespräch sei.

Carmen Ick-Dietl

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