AC/DC: 100 Beschwerden wegen Ruhestörung

München - Es war laut. Sehr laut sogar. Und zwar so laut, dass die einzelnen Titel auch noch in Ramersdorf leicht zu unterscheiden waren. Und selbst in Unterhaching beschwerte sich nach Polizeiangaben noch ein ruhebedürftiger Anwohner über den „Höllenkrach“.
Als der Rock’n’-Roll-Train mit den australischen Rocklegenden von AC/DC am Freitagabend durch das Olympiastadion raste, war es aus mit der Ruhe in der Stadt.
Der Wind trug das himmlische Höllenspektakel quer über die Stadt, was im Laufe des Abends 100 erboste Anrufe bei der Polizei wegen Ruhestörungen nach sich zog.
Und auch sonst bescherte die Kult-Band AC/DC den Einsatzkräften jede Menge Arbeit. Schon um 17 Uhr waren die Parkplätze überfüllt – und der Rückstau reichte weit hinaus bis auf den Mittleren Ring. Gewerbebeamte nahmen vier Schwarzhändlern die gefälschten Tickets ab. Bei 15 Konzertbesuchern wurden Drogen jeder Art gefunden und beschlagnahmt.
Während des Konzerts kam es zwei Mal zu Schlägereien, bei denen Polizisten angegriffen wurden. Später entdeckten die Ordnungskräfte vier begeisterte Fans, die keine Karten mehr ergattert hatten und am Coubertinplatz in schwindelnder Höhe auf einem Baukran hockten. Bis kurz unterhalb des Kranführerstandes waren die Rock-Fans geklettert. Als der Regen einsetzte und das Gestänge so glatt wie Schmierseife war, rief die Polizei vorsichtshalber die Feuerwehr zu Hilfe, die die Fans beim Abstieg sichern sollte. Alle vier jedoch waren schon vorher unten. Zwei flitzten sofort davon. Die anderen beiden wurden von der Olympiapark München GmbH (OMG) wegen Hausfriedensbruchs angezeigt.
Sanitäter und Ärzte mussten 80 Fans versorgen, die sich bei Stürzen verletzt oder mit Schmerzen und Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten. 14 davon kamen in die Klinik.
Ein Niederbayer versuchte, zu Fuß den Georg-Brauchle-Ring zu überqueren und wurde angefahren. Er hatte Glück und kam mit ein paar blauen Flecken davon.
dop.