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Zwölf Jahre Haft für Frauenquäler

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Frauenquäler Recai H. © ebu

Auf offener Straße hatte er seiner Ex-Ehefrau mit einer zerbrochenen Flasche das Gesicht zerfetzt. Hätten nicht mutige Passanten den 46-jährigen Recai H. überwältigt, wäre sein Opfer vermutlich tot.

 Am Freitag fällte das Schwurgericht sein Urteil: zwölf Jahre Haft wegen versuchten Mordes! In ihren 26 Ehejahren hatte Hacihan H. (47) viel durchgemacht mit ihrem trunksüchtigen Mann. Er hatte sie jahrelang mit den drei Kindern im Stich gelassen, keinen Cent Unterhalt bezahlt.

 Dennoch ließ sie ihn wieder ein, hoffte auf Besserung. Doch Recai H. besserte sich nicht, er wurde zunehmend gewalttätig. Sie reichte die Scheidung ein und erwirkte einen Gerichtsbeschluss, dass er sich der Wohnung nicht mehr nähern durfte. Dafür rächte er sich fürchterlich: Am 15. Juli 2008 attackierte er sie beim Stahlgruber-Center vor den Augen seiner kleinen Tochter.

Mit wuchtigen Hieben zerschnitt er das Gesicht seiner Frau, die mit der mörderischer Attacke nicht gerechnet hatte. Vorsitzender Richter Manfred Götzl zum Angeklagten: „Sie nahmen billigend in Kauf, dass die Frau tödliche Verletzungen erleidet.“ Götzl lobte das mutige Eingreifen der Zeugen, die Schlimmeres verhindern konnten. Neben dem Mordmerkmal der Heimtücke ging das Gericht von niedrigen Beweggründen aus: „Sie wollten ihre frühere Ehefrau dafür bestrafen, dass sie keinen Kontakt mehr wollte.“

E. Unfried

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