Bisher habe sein Beet nur positive Resonanz in der Nachbarschaft erzeugt, erklärt er gegenüber tz.de. Wieso es gerade jetzt zu diesem Vorfall kam, wisse Stechbarth auch nicht.
Mit Erdbeeren, Paprika, Gurken und Tomaten hatte er diesen Sommer bereits den ganz Kleinen in der Nachbarschaft eine Freude gemacht. „Die Kinder denken zum Teil, dasss Tomaten im Supermarkt wachsen.“ Daher pflanzte er Snack-Gemüse und stellte dazu ein kleines Schild auf: „Hier wird euer Ketchup gemacht“. Das Beet war besonders bei Eltern oder Kita-Gruppen beliebt. „Einmal hat mich sogar ein Vater angerufen und gefragt ob sich sein Sohn eine Tomate herunterpflücken darf“ erklärt er stolz.
Als der Rentner am Sonntagmorgen zu seinem Beet ging, sah er nur noch eine verwüstete und zertrampelte Fläche. Am Nachmittag wollte er eigentlich die Kürbisse ausstechen und anmalen. Doch dazu kommt es nicht mehr. Er ist verärgert und entschließt sich, mit dem Blumen-Räuber in Kontakt zu treten. Dafür verfasste er ein Schild mit teils ironischer Botschaft. Darunter seine Handynummer. Einige Tage später erhielt Stechbarth tatsächlich einen Anruf. Mit unterdrückter Nummer habe ihn ein Mann angerufen und gesagt „Die Kürbissuppe ist sehr lecker.“ Ob es sich dabei tatsächlich um den Dieb handelte, wisse er natürlich nicht. „Vielleicht hat sich auch nur jemand einen dummen Scherz erlaubt“, so Stechbarth.
Trotz des unschönen Vorfalls möchte Werner Stechbarth nicht zur Polizei gehen. „Das Beet gehört nicht mal mir, sondern der Stadt.“ Seit zwei Jahren bepflanzt der Rentner den städtischen Grünstreifen freiwillig, ohne finanzielle Unterstützung. „Ich möchte auch, dass das so bleibt. Ich mache das ganz ohne Druck.“
Werner Stechbarth ist auch ein Uhrensammler: 365 Uhren besitzt der Rentner. Bei ihm an der Hochstraße tickt es den ganzen Tag.
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