Grünwalder Stadion wird größer: Umbau von geheimem Hohlraum soll Verkehr entlasten

Der TSV 1860 München ist in die 3. Liga aufgestiegen. Das bringt Veränderungen mit sich, auch für das Grünwalder Stadion. Eine Maßnahme soll das Viertel entlasten.
München - Nach dem Aufstieg des TSV 1860 München in die Dritte Liga soll der Plan forciert werden, das Grünwalder Stadion mittels einer sanierten Westkurve von derzeit 12.500 auf künftig 15.000 Zuschauerplätze zu erweitern. Diesem Ausbau hat jetzt auch der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching (BA) zugestimmt. Allerdings knüpft das Gremium sein Votum an eine Forderung. Der BA will ein Verkehrs-, Park- und Fanlenkungskonzept für den Umgriff des Stadions auf Giesings Höhen.
Vor allem wollen die Lokalpolitiker, dass der statische Hohlraum über dem nahen U-Bahnhof Wettersteinplatz zu einer Anwohnertiefgarage mit über 100 Stellplätzen ausgebaut wird. Damit soll dem immensen Parkdruck an der Oberfläche begegnet werden. Geschlossen stimmte das Gremium für das Projekt.
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Tief angelegter Bahnsteig
1986 entstand der Koloss aus geografischen Gründen. Denn der Bahnsteig am Wettersteinplatz musste sehr tief angelegt werden, da vom Kolumbusplatz her die U-Bahn das Isarhochufer hinauf eine enorme Steigung überwinden muss. Schnell kam die Idee auf, den Hohlraum als Tiefgarage zu nutzen, doch die Erschließung ist kompliziert und teuer – weshalb das Projekt gescheut wurde. Sollte ein Umbau des riesigen Hohlraumes zwischen der Oberfläche am Wettersteinplatz und dem Bahnsteiggeschoss darunter doch umgesetzt werden, müssten die Fahrzeuge vermutlich mittels spezieller Autolifte in die Tiefe abgelassen und wieder nach oben gehievt werden.

Bei der Diskussion im Bezirksausschuss hatten sich zuvor zwei Argumentationsfronten abgezeichnet. Während die örtliche CSU seit Jahren mit Verve einen solchen Ausbau des bislang ungenutzten Hohlraums fordert, formulierten SPD-Vertreter zunächst erneut Bedenken: Fraglich sei, ob Nebenstraßen durch den Zu- und Abfahrtsverkehr deutlich mehr belastet werden. Schließlich seien dort auch eine Kinderbetreuungseinrichtung und eine Schule im Umfeld an der Fromundstraße. Dennoch konnten sich die Fraktionen mit Blick auf eine reine Anwohnerwidmung der neuen Tiefgarage am Ende doch einigen.
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Entlastung für den Autoverkehr
Zudem hofft der BA, bei den Heimspielen mit attraktiven ÖPNV-Angeboten eine Entlastung für den Autoverkehr herbeizuführen. „Herbeibeten lässt sich diese Wirkung sicher nicht“, weiß BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU). Doch mit Blick auf das enge Umfeld eines wieder wachsenden Stadions seien deutliche Planungsschritte nötig. Dazu gehörten neben einem Parkkonzept auch eine Lenkung der Fan- und Verkehrsströme. In diesem Punkt ist sich der BA einig. Wenn die Löwen nach oben kommen, muss eben auch unten geparkt werden können.
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Harald Hettich