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Vergewaltigung nach dem Baden? Junge Frau schildert zitternd heftigen Kampf - Angeklagter grinst nur

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Ein Man sitzt vor Gericht und hält ein Blatt Papier vor sein Gesicht
Ist er ein Vergewaltiger? Ilir G. (37) soll eine junge Frau nach deren Bad attackiert haben. © Sigi Jantz

Eine junge Frau genoss ein Bad in der Allacher Lohe, danach soll es zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Vor Gericht sieht sie ihren mutmaßlichen Peiniger wieder. Der war bei einer anderen widerwärtigen Aktion erwischt worden.

München - „Es hat sich wie Stunden angefühlt“, sagt Celina L. (Name geändert). Zitternd saß sie am Dienstag als Zeugin vor Gericht - und berichtete von einem Übergriff im vergangenen Jahr. Als die junge Frau beim Baden in der Allacher Lohe war, wurde sie von einem fremden Mann attackiert.

War es Ilir G. (37)? Ihm wird jetzt wegen Vergewaltigung der Prozess gemacht. Im grauen T-Shirt saß der Kosovare auf der Anklagebank und grinste. Aber die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwerwiegende Verbrechen vor: Am 11. August 2020 soll G. sein Opfer am See nahe des alten Güterbahnhofs beobachtet haben und entkleidete sich im Gebüsch - als Celina L. gegen 21 Uhr aus dem See stieg, sprang er auf sie zu und soll sie gepackt haben.

München: Mutmaßliches Vergewaltigungsopfer „wusste gar nicht, wie mir geschieht“

„Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht“, schilderte die junge Frau unter Tränen. „Er griff mir unter mein T-Shirt und in die Hose.“ Mehrere Minuten lang entwickelt sich ein Kampf zwischen Täter und Opfer. „Ich habe mich heftig gewehrt“, sagt Celina L. Aber laut Anklage schaffte der Täter es, ihr die Hose herunter zu ziehen und drückte die zierliche Frau zu Boden.

Doch Celina L. konnte sich losreißen und schrie laut um Hilfe. Passanten riefen die Polizei, L. rettete sich in den See. Kaum zu glauben: Nur zwei Tage nach dem Übergriff trieb sich Ilir G. wieder an dem See herum und soll sich vor Frauen entblößt und ihnen Sex angeboten haben. Weil ihre Täter-Beschreibung genau auf den Angeklagten passte, wurde Ilir G. am 17. August 2020 schließlich festgenommen. Ihm drohen jetzt mehrere Jahre Haft.

Das Urteil soll schon am Donnerstag fallen. Nach nur drei Verhandlungstagen, statt wie in vergleichbaren Prozessen mehr als zehn. Der Fall scheint damit relativ klar zu liegen. (thi)

Zuletzt stand in München auch ein dreister Juwelen-Dieb vor Gericht. In den Drogen-Skandal um die Münchner Polizei sind schon mehr als ein Dutzend Reviere verwickelt.

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