Verlängerung für Widerstands-Denkmal beantragt

Am Platz der Freiheit wollen Neuhauser Politiker die Erinnerungsstätte des Künstlers Wolfram Kastner dauerhaft erhalten.
München - Das Denkmal für Münchner Widerstandskämpfer am Platz der Freiheit soll bis mindestens Oktober 2019 stehenbleiben. Dafür macht sich der Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg stark. Die Lokalpolitiker fordern die Stadtverwaltung auf, die Genehmigung für das temporäre Denkmal zu verlängern.
An der Kreuzung Leonrodstraße/Landshuter Allee erinnern zwölf Stelen mit Fotos und Info-Tafeln an Widerstandskämpfer aus München. Das Werk des Künstlers Wolfram Kastner ist im Juli 2016 errichtet worden und war ursprünglich bis Oktober 2017 geplant. Erst im November hatten Unbekannte das Foto von Walter Klingenbeck beschädigt, der als 19-Jähriger von den Nationalsozialisten ermordet wurde. „Das zeigt, wie wichtig es ist, den Widerstand gegen die Nazis heute zu würdigen und nicht 2017 das Denkmal schon wieder zu entfernen“, nahm der Künstler Stellung.
Die SPD-Fraktion im BA Neuhausen-Nymphenburg forderte in einem Antrag sogar eine unbefristete Verlängerung des Denkmals. Täglich seien Passanten und Besucher dabei zu beobachten, wie sie die Info-Tafeln lesen und so der Opfer des Nazi-Regimes gedenken, so die Begründung des Antragstellers Willi Wermelt (SPD): „Ein Rückbau dieses Denkmals wäre ein fatales Zeichen.“ Besonders in der heutigen Zeit, in der Rechtspopulisten wieder mehr Zulauf hätten.
Doch es sei nicht möglich, ein ursprünglich temporäres Denkmal einfach so in ein dauerhaftes umzuwandeln, sagt Leonhard Agerer (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses Kultur. Wenn man ein dauerhaftes Denkmal für Widerstandskämpfer am Platz der Freiheit haben wolle, müsse es einen Wettbewerb geben. So gebe es die Möglichkeit, dass auch andere Künstler zu dem Thema Vorschläge machen und darüber nachgedacht werden könne, wie der Platz in Zukunft gestaltet werden soll. Auch, weil die stellvertretende Vorsitzende Sabine Nasko (CSU) einen Konsens als „schönes Zeichen“ forderte, einigte sich der BA darauf, die Stadtverwaltung vorerst um eine Verlängerung um weitere zwei Jahre zu bitten.