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Vollsperrung der Stammstrecke: Das sagen die Münchner

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Stammstrecke Sperrung
Und so sieht das aus: Die S-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof bei einer Sperrung im Jahr 201.2 © Schlaf

München - An zwei Wochenenden wird heuer die Stammstrecke komplett dicht gemacht. Wie genau die Bahn reagiert und was die Münchner dazu sagen, lesen Sie hier.

Komplett dicht! Heuer gibt es an zwei Wochenenden Vollsperrungen bei der S-Bahn. Auf der Stammstrecke zwischen Pasing und dem Ostbahnhof geht zwischen 12. und 15. Mai sowie zwischen 19. und 22. Oktober nichts mehr (je von Freitag, 23 Uhr, bis Montag, 5 Uhr). Grund sind Bauarbeiten: Lädierte Technik muss ausgetauscht werden.

Die Bahn will kurzzeitige Gleissperrungen in vielen einzelnen Nächten vermeiden und die Arbeiten bündeln. Auch in den Folgejahren bis 2022 sind deshalb solche Vollsperrungen vorgesehen.

Der erste Spatenstich für die zweite Stammstrecke wird am 5. April am Marienhof erfolgen, 2026 sollen die ersten Züge rollen. Bis dahin haben wir aber nur eine Stammstrecke. Und mit der beabsichtigten Bündelung der Instandhaltungs- und Inspektionsarbeiten glaubt die Bahn die baubedingten Fahrplaneinschränkungen dort reduzieren zu können. Vom Unternehmen heißt es: „Kurzzeitige Gleissperrungen sind weniger effektiv, weil jedes Mal unproduktive Zeiten für die Einrichtung und Absicherung der Baustelle und den An- und Abtransport von Maschinen und Personal anfallen.“

Die Stammstrecke ist eine der höchstbelasteten Bahnstrecken der Welt. 800.000 Fahrgäste passieren sie täglich, alle S-Bahnen fahren durch denselben Tunnel. Die zahlreichen Anlagen wie Weichen, Signale oder Sicherungssysteme unterliegen daher erheblichem Verschleiß. An jenen Teilen soll an den Sperr-Wochenenden gearbeitet werden.

Um die Auswirkungen auf die Fahrgäste abzufedern, bietet die S-Bahn während der Vollsperrung Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen an. Außerdem soll die MVG Tram- und Buslinien verstärken, bei der U5 ist dichterer Takt geplant. Regional- und Fernverkehr seien in der Regel nicht beeinträchtigt, so die Bahn.

Letztmals gab es eine Vollsperrung bei der S-Bahn-Stammstrecke im Jahr 2013 an vier Wochenenden im August. „Damals hat alles gut geklappt mit dem SEV“, sagt Bahnsprecher Bernd Honerkamp.

Hauptsache, es geht schnell

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Wenn die Bauarbeiten dadurch schneller gehen, soll es mir recht sein. Ich brauche die ­S-Bahn ohnehin nur gelegentlich, um zum Flughafen zu kommen. So etwas kann man ja vorausplanen. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass viele Leute damit nicht glücklich sind. 

Pier Luigi de Anna (65)Patentanwalt aus München

Schlecht für mich

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Für mich ist das schlecht. Ich habe oft am Wochenende Dienst und muss in die Innenstadt. Man hätte die Arbeiten wie bisher nachts machen können. Ich denke auch, dass viele Geschäftsleute das nicht gut finden.

Marina Telöken (25), Krankenschwester aus München

Ich habe Verständnis

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Ich habe Verständnis, obwohl ich mir vorstellen kann, dass es für viele Leute umständlicher wird, in die Stadt zu kommen. Aber irgendwann müssen die Arbeiten ja gemacht werden. Mich werden die Arbeiten zum Glück fast nicht betreffen. 

Julia Rosenzweig (29),Consultant aus München

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