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München: Historische Fotos zeigen den Hauptbahnhof im Wandel

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Wohl kaum ein Ort Münchens steht mehr im Wandel der Zeit als der Hauptbahnhof. Fotos zeigen, Großbaustellen und Prognosen – und wie es früher einmal war.

München – Das erste Bild, das sich ein Großteil der Ankommenden von einer Stadt macht, ist der Bahnhof. Auch die Metropole München zeigt dort ihren vielen Millionen Besuchern pro Jahr das erste Mal ihr Gesicht. Seit 2019 existiert das Empfangsgebäude des Münchner Hauptbahnhofs nicht mehr. An seiner Stelle wühlen sich Bagger durch die Erde, sichtdichte Bauzäune umgeben das Geviert zwischen Bahnhofplatz, Bayer- und Arnulfstraße im Herzen von München.

Hauptbahnhof München: Kein schöner Anblick – und das leider noch viele Jahre lang

Dennoch: Den alten Bahnhof, der 1960 mit begrenzten Mitteln der Nachkriegszeit fertiggestellt wurde und anschließend ohne architektonisch einheitliches Konzept wie ein Flickenteppich wucherte und ständig umgebaut wurde, vermisst wohl kaum einer. Dunkel und labyrinthisch und kaum noch instand zu halten, waren die Hallen, Tunnel und Wege zu Zug, S- und U-Bahn. Hier verweilte keiner länger als unbedingt notwendig. Auch die klotzige, massive Fassade in Beton versprühte kein Willkommens-Charme.

Münchner Hauptbahnhof.
1961 vs. 2020: Heute prägen nicht zuletzt Baustellen das Bild des Münchner Hauptbahnhofes. © MiS/Imago und Gerhard Leber/Imago

Der neue Bahnhof, entworfen vom Architekturbüro Auer Weber, das damals auch das Münchner Olympiagelände gestaltete, möchte mehr sein. Nicht nur Verkehrsknotenpunkt, sondern auch Einkaufsumgebung, Flanierbereich, Treffpunkt und zentrale Landmarke in der Innenstadt mit aufwertender Wirkung für die umgebenden Häuserblocks.

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Münchner Hauptbahnhof: Auf dem Weg zum größten ÖVPN-Knoten Europas

Transparent aus Glas und Metall mit viel Lichteinfall durchs Dach soll das Bahnhofsgebäude werden. Lebenswert und dennoch verkehrstüchtig: Denn ab 2035, wenn endlich auch die zweite Stammstrecke der S-Bahn in Betrieb gehen soll, erwartet der neue Münchner Hauptbahnhof 850.000 Reisende pro Tag. Bewahrheitet sich diese Prognosen, entstünde in der bayerischen Landeshauptstadt der größte ÖVPN-Knoten Europas. Hoffentlich mit einladendem Gesicht und einer freundlichen Empfangskultur, wie es sich für eine Weltstadt mit Herz gehört.

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Münchner Hauptbahnhof in der Vergangenheit und Zukunft.
1957 vs. Zukunft: Bilder dokumentieren den historischen Wandel des Münchner Hauptbahnhofes. © United Archives/Imago und Architekturbüro Auer, Weber

Zeitreise per Bahn: Wie der Hauptbahnhof Münchens noch Ende der 1950er Jahre aussah

Ganz anders empfing München seine eingeladenen Gäste Mitte und Ende der 1950er Jahre: Millionen Gastarbeiter aus Süd- und Südosteuropa kamen damals nach tagelanger Zugfahrt im Münchner Hauptbahnhof an, um dem deutschen Wirtschaftswunder auf die Sprünge zu helfen. Empfangen wurden die Italiener, Griechen und später Türken in einem ehemaligen Luftschutzbunker unterhalb von Gleis 11. Dort, in der fensterlosen, sogenannten „Weiterleitungsstelle“, beleuchtet nur von ein paar nackten Neonröhren wurden die Arbeitskräfte registriert, mit zwei Salami-Semmeln verköstigt und eilends ihren Arbeitgebern in ganz Deutschland zugewiesen.

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