In der jüngsten Sitzung am Dienstagabend forderte die Fraktion der Grünen in einem Antrag Aufklärung von den Stadtwerken. „Wir wollen von den SWM informiert werden, welches die genauen Ursachen der Keimbelastung im Biobecken sind“, erklärte Anne-Margret Struck. Es müssten Informationen her, wie die Keimbelastung in den vergangenen Wochen reduziert worden sei und ob die Maßnahmen inzwischen griffen. Die Lokalpolitiker hätten „Zweifel, dass ausschließlich die Keimbelastung Grund für die Schließung“ sei, hieß es in dem Antrag. Möglicherweise seien ja auch steigende Energiekosten oder Personalprobleme ursächlich für die anhaltende Schließung.
Mutmaßungen, die SWM-Sprecher Michael Silva als „schlicht falsch“ bezeichnet. „Eine zu hohe Keimbelastung des Beckenwassers ist Auslöser der Schließung“, unterstreicht er. Die Verunreinigungen im Wasser, das grundsätzlich nicht gechlort wird, wurden Mitte Juli festgestellt. „Zur Reduzierung der Keimbelastung haben die Mitarbeiter in den zurückliegenden Wochen intensive, vorwiegend manuelle Reinigungsarbeiten an Becken und der Bade-Infrastruktur im Hintergrund durchgeführt. Der Einsatz von Chemie verbietet sich, da davon das Reinigungs-Biom geschädigt würde.“ Jetzt ruht das System, „damit es seine natürliche Reinigungsarbeit tun kann.“ Jeden Morgen werden laut Silva Proben genommen. „Sobald sich die Werte stabilisieren, werden wir das Bad wieder öffnen.“
Eine weitere bittere Pille für die Besucher des Bads. Denn schon Ende Juni musste es nach einer Überschwemmung schließen, wegen Personalmangels öffnete die Anlage heuer erst später als andere Bäder.
Für die Grünen-Fraktion im Bezirksausschuss ist das alles schwer hinnehmbar. Sie betonte, dass Maria Einsiedel ein wichtiger Treffpunkt im Viertel und der Betrieb insbesondere in Zeiten, in denen immer weniger Kinder das Schwimmen lernten, eminent wichtig seien. Das Lokalgremium forderte schließlich, dass Verantwortliche der Stadtwerke der nächsten BA-Sitzung Rede und Antwort stehen.