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Upgrade für Weihnachtsbeleuchtung: München will mit anderen Metropolen mithalten – „War höchste Zeit“

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Neuer Foto-Point in der Fußgängerzone: Zwei Schäffler halten einen Tanzbogen.
Neuer Foto-Point in der Fußgängerzone: Zwei Schäffler halten einen Tanzbogen. © Matkovic

London erstrahlt im Lichtermeer, Madrid zeigt leuchtende Kunstobjekte, Wien taucht seine Besucher in Goldregen. Und München? Bekommt nach Jahren mit bescheidenen Lämpchen endlich neue Leuchtelemente.

München – Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) stellte die neuen Lichterspiele am Montagnachmittag (20. November) vor. „Es war höchste Zeit“, sagt er, „schließlich legen andere Städte und andere Märkte tolle Lichtkonzepte hin, da wollen wir mithalten.“ Aber er weiß auch, dass das Ziel einer zauberhaft weihnachtlichen Stadt noch nicht erreicht ist. „Wir hätten uns mehr gewünscht. Viele Ideen sind noch nicht verwirklicht. Aber es geht erst nächstes Jahr weiter, wenn wir mehr Geld aus dem Stadthaushalt bekommen.“

500.000 Euro für Beleuchtung rund um den Christkindlmarkt München

Heuer habe man für eine erleuchtete „gute Stube“, wie Baumgärtner den Marienplatz und den städtischen Christkindlmarkt nennt, endlich 500.000 Euro erhalten. Davon kommen 20 Prozent von der Stadt, 80 Prozent aus dem Fonds zur Wiederbelebung der Innenstädte Bayerns. Eingekauft hat das Wirtschaftsreferat dafür zusammen mit der Agentur MK Illumination je eine Lichtprojektion am Sendlinger Tor und Karlstor, 150 Laternen-Topper für die Fußgängerzone mit „C“- (für Christkindl), Sternen- und Frauenkirchenmotiv sowie 60 Rautennetze für die Laternenmasten in Weiß und Gold. Außerdem gibt es eine Sterneninsel zum Hinsetzen, sowie einen Foto-Point aus zwei erleuchteten Schäfflern, die einen Tanzbogen halten. Das Schäffler-Thema wird zudem durch vier historische Fässer aufgegriffen, die mit Christbäumen bestückt sind.

Die Sternendekoration am Viktualienmarkt wird von den Händlern selbst finanziert.
Die Leuchtsterne am Viktualienmarkt werden von den Händlern selbst finanziert. © Jens Hartmann

Völlig zufrieden sind Münchens Händler mit den neuen Elementen noch nicht. Barbara Weber, Geschäftsstellenleiterin des Vereins Brienner Quartier, sagt: „Die Leute sollen doch ein fröhliches Gemüt bekommen, niemand geht im Dunkeln einkaufen. Wir wünschen uns von der Stadt mehr Initiative!“ Es müsse nicht verkitscht sein wie in den USA, aber „wie in Wien sollte es möglich sein“. Die Stadt könne sich zur Finanzierung doch mit den Immobilienverwaltungen absprechen – „aber die haben ja schon Mühe, in der Vorweihnachtszeit eine U-Bahn-Rolltreppe in Form zu bringen.“

„Es wird jedes Jahr mehr, die Stadt geht in die richtige Richtung“

Weber und die Einzelhändler ihres Vereins beleuchten zu Weihnachten ausschließlich auf eigene Kosten, binden dazu die Hausverwaltungen ihrer Vermieter ein. Webers zweiter Vorschlag: eine Ausschreibung mit dem Titel „Stimmungsvolles München bei wenig Stromverbrauch“ in den Münchner Hochschulen und Beleuchtungsfirmen.

Positiver sieht es Wolfgang Fischer, Geschäftsführer des Vereins Citypartner. „Es wird jedes Jahr mehr“, sagt er, „die Stadt geht in die richtige Richtung.“ Dennoch: „Für viele Branchen ist Weihnachten elementar. Und bei schöner Beleuchtung besucht man die Innenstadt viel lieber.“

Festliche Kronleuchter erhellen zur Weihnachtszeit die Brienner Straße.
Festliche Kronleuchter erhellen zur Weihnachtszeit die Brienner Straße. © Sigi Jantz

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