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Wetter-Extreme in München: Bienen flogen bereits - Imker erklärt, was Winter-Einbruch mit den Tieren jetzt macht

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Von: Lucas Sauter-Orengo

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Zum Jahreswechsel flogen die ersten Bienen auf Grund hoher Temperaturen bereits aus. Nun ist es wieder kalt. Doch was macht das mit den Tieren?
Zum Jahreswechsel flogen die ersten Bienen auf Grund hoher Temperaturen bereits aus. Nun ist es wieder kalt. Doch was macht das mit den Tieren? © IMAGO / Westend61, IMAGO / STL, IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Der Klimawandel sorgt auch in München und der Region für extremes Wetter, so wie zuletzt ungewöhnliche Wärme im Winter. Doch was macht das mit Tieren, wie etwa den Bienen? Ein Imker ordnet ein.

München - Beim Blick aus dem Fenster ist es aktuell kaum mehr vorstellbar. Schnee, Temperaturen um die null Grad und frostige Nächte bescheren seit einigen Tagen München und der Region echtes Winter-Wetter. Doch noch vor wenigen Wochen war davon nichts zu sehen - im Gegenteil: Das Thermometer zeigte Werte weit über zehn Grad an, die Sonne schien regelmäßig. Der zurückliegende Jahreswechsel brachte zwischen Alpenvorland und Frauenkirche echte Frühlingsgefühle mit sich. In Zeiten des Klimawandels zwar keine großartige Überraschung, dennoch eine äußerst ungewöhnliche Witterung. Viele Menschen freuten sich über Spaziergänge in lockeren Klamotten, andere ärgerten sich ob der mangels Schnee gesperrten Skipisten. Doch was machen derartige Wetter-Wechsel eigentlich mit Tieren?

Wetter-Extreme in München: Bienen flogen bereits - Imker erklärt, was Winter-Einbruch mit den Tieren jetzt macht

Zwischen Weihnachten und Dreikönig konnten im Münchner Stadtgebiet die ersten Bienen beobachtet werden, die von den warmen Sonnenstrahlen aus ihren Nestern gelockt wurden. Jetzt, wenige Wochen nach der großen Wärme, hat der Winter die Landschaft wieder voll im Griff - und die Bienen sind weit und breit nicht mehr zu sehen. Der Klimawandel sorgt dafür, dass derartige Wetterumschwünge - egal zu welcher Jahreszeit - häufiger vorkommen. Claudio Casanova Luzio, Jungimkerkoordinator im Imkerverein München und Umgebung e.V., kann jedoch Entwarnung geben: „Wenn die Temperaturen wieder sinken, kuscheln sie sich wieder in den Bienenkisten zusammen und warten bis der nächste Tag mit Flugtemperaturen kommt.“

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Wetter-Extreme in der Region: Überleben Insekten die Temperatur-Schwankungen?

Luzio erklärt weiter, dass Honigbienen mit dem Fliegen beginnen, wenn die Temperaturen zwischen neun und zwölf Grad liegen. „Sie sammeln dann an jenen Pflanzen, die auch im Winter Nektar und Pollen zur Verfügung stellen.“ Aus Sicht von Bienenhaltern seien kalte Winter ohne häufige Wintereinbrüche jedoch besser. Häufige Wärme im Winter führe dazu, dass Bienen frühzeitig mit der Wiederaufnahme des Brütens beginnen. „In der Folge steigt dann der Futterverbrauch in den Bienenvölkern stark an und es besteht die Gefahr, dass die Völker vor dem Frühlingsbeginn noch verhungern“, so Luzio weiter.

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Doch auch wenn das Wetter verrückt spielt, und in Zukunft noch regelmäßiger ungewohnte Witterungen mit sich bringt, scheinen Bienen gut dafür gewappnet zu sein: „In der Regel geht aber alles gut, die Bienen hatten rund 50 Millionen Jahre Zeit sich auf solche Situationen vorzubereiten, dagegen sind wir Menschen noch echte Greenhorns.“ So kann also fest damit gerechnet werden, dass im kommenden Frühling die Bienen in München und der Region wieder ausschwärmen - dann ohne einen markanten Wintereinbruch mehr befürchten zu müssen.

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