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Wirtschaftswunder in München: 31 000 neue Arbeitsplätze in der Stadt - „Das ist ein Höchstwert“

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Von: Sascha Karowski

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Dachdecker vor Kulisse der Frauenkirche
München verzeichnet ein starkes Wachstum bei den Arbeitsplätzen, auch im Handwerk. © Peter Kneffel

Die Auswirkungen der weltweiten Krisen schlagen sich im München zumindest noch nicht auf dem Arbeitsmarkt nieder. Im Gegenteil. Im Jahr 2022 sind allein in der Landeshauptstadt 31 000 neue Jobs entstanden. Den meisten Zuwachs gab es im Informations- und Kommunikationssektor.

München - Die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie waren noch nicht überwunden, als der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland und Europa aufs Neue massiv beeinflusste: Energieengpässe und daraus resultierende Preissteigerungen, Lieferkettenprobleme und Fachkräftemangel haben sich zu Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft entwickelt.

Wirtschaftswunder in München: Arbeitslosigkeit sinkt erstmals wieder seit Beginn der Corona-Pandemie

Freilich ist auch der Wirtschaftsstandort München von dieser Entwicklung nicht entkoppelt, und Münchens Unternehmen sind mit den aktuellen gesamtwirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Dennoch freut sich Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) über eine aus seiner Sicht erfolgreiche Jahresbilanz. „Die Arbeitslosigkeit ist in München erstmals seit Beginn der Pandemie wieder gesunken und liegt bei einem Jahresdurchschnittswert von 3,9 Prozent.“ Damit sei die Arbeitslosigkeit zwar noch über dem Vor-Corona-Niveau. „Insgesamt jedoch ist ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu beobachten.“

So habe es 2022 einen Stellenzuwachs von 3,4 Prozent gegeben, was real rund 31 000 Arbeitsstellen entspricht. So gab es im Jahr 2021 908 457 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in München, 2022 bereits 939 542. „Das ist ein Höchstwert“, sagt Baumgärtner.

Wirtschaftswunder in München: IT- und Kommunikationsbranche mit den meisten Zugewinnen

Zu einem wichtigen Jobmotor und darüber hinaus zum Innovationsbooster für Münchens Wirtschaft habe sich der Informations- und Kommunikationssektor entwickelt. Allein in dieser Branche verzeichnet die Stadt ein Stellenplus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, statt 99 398 Beschäftigten 2021 arbeiten seit 2022 107 845 Angestellte in dem Bereich. Seit 2018 ist die Zahl der Arbeiter dort sogar um 29,9 Prozent gestiegen. Ebenfalls große Zugewinne in diesem Zeitraum verzeichnet der Bereich unternehmerische Dienstleistungen mit 15,1 Prozent. Im Vergleich dazu verliert das Gastgewerbe 10,2 Prozent Angestellte im Schnitt, 15,2 Prozent bei der Beherbergung, 8,1 bei der Gastronomie.

Mit verantwortlich für die hohen Zugewinne beim Personal ist Münchens Start-up-Szene, deren Unternehmenswerte haben sich von 46,1 Milliarden Euro 2021 auf 53,2 Milliarden Euro 2022 gesteigert. Allein das Big Data-Unternehmen Celonis verzeichnete neue Investitionen von 363,6 Millionen Euro, die Software-Firma Personio 181,8 Millionen Euro.

Wirtschaftswunder in München: Hohe Umsätze auch bei Versicherungen und der Automobilindustrie

Eine hohe Wertschöpfung von 36,655 Millionen Euro generieren weiterhin Firmen aus dem Bereich Finanzen, Versicherungen sowie Unternehmensdienstleistungen. Wichtig für München bleibt ferner der Sektor der Automobilindustrie mit einem Jahresumsatz von 42,1 Milliarden Euro. Zu den wirtschaftsstärksten Unternehmen zählt dabei BMW, die Motorenwerke wiesen allein für das Jahr 2019 einen weltweiten Umsatz von 104,2 Milliarden Euro aus. Im selben Jahr kam die MAN-Gruppe auf 12,7 Milliarden Euro.

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