„Vergewaltigungsopfer sollen wissen, an wen sie sich wenden können“, machte Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek am Montag deutlich. Denn: Nur wenn sich die Betroffenen innerhalb von drei Tagen an einen Mediziner wenden, können entscheidende Beweise für eine spätere Anzeige gesichert werden. Aber das war in der Vergangenheit nicht so einfach. „Es gab in München eine Versorgungslücke“, erklärte Maike Bublitz vom Frauen*notruf. Ist ein Vergewaltigungsopfer in eine Klinik gegangen, kam es vor, dass es abgewiesen wurde. Weil die Ärzte unsicher oder uninformiert waren, was es dann im rechtsmedizinischen Kontext zu tun galt. Das wurde nun geändert: Für Mediziner an sieben Klinikstandorten gab es rechtsmedizinische Schulungen. Außerdem wird ihnen nun ein KIT an die Hand gegeben, das unter anderen einen einheitlichen Dokumentationsbogen beinhaltet. Frauen sollen sich trauen, Hilfe zu suchen. „Die meisten Vergewaltigungen finden im sozialen Nahraum statt“, erklärt Esther Papp von der Polizei. Der Täter ist dann in vielen Fällen der eigene Partner. Die Kommissarin, die Beauftragte für Kriminalitätsopfer ist, gibt deshalb Vorträge für junge Mädchen – zum Beispiel in Berufsschulen. Es geht um Aufklärung. Auch über Gefahren, die von fremden Menschen ausgehen. Zu ihren Ratschlägen gehört, in Clubs auf das eigene Getränk aufzupassen. Wenn mir nachts jemand folgt, an Personen um Hilfe bitten und den Polizei- Notruf 110 wählen