Wohngeld für Münchner: SPD und Grüne sind skeptisch - „CSU sollte mal mit ihrem Ministerpräsidenten reden“

Heiz- und Stromkosten steigen, alles wird teurer. CSU und Freie Wähler in München wollen mit einem kommunalen Wohngeld auch Normalverdiener entlasten. Grüne und SPD sind skeptisch.
München - CSU und Freie Wähler wollen etwas für Normalverdiener tun und haben am Dienstag ein kommunales Wohngeld beantragt. Wie berichtet, sollen die Einkommensgrenzen ähnlich wie beim München Modell-Miete gestaltet werden. Wer also Anspruch auf eine kommunale Wohnung hat, soll auch Anspruch auf das Wohngeld erhalten.
CSU-Chef Manuel Pretzl: „Die grün-rote Stadtregierung vergisst die Mitte der Gesellschaft“
„Die grün-rote Stadtregierung vergisst die Mitte der Gesellschaft“, sagt CSU-Chef Manuel Pretzl. Durch die steigenden Heiz- und Stromkosten sei aber auch die Lebensgrundlage jener Menschen gefährdet, die ihre Stromrechnung zwar noch selbst zahlen können, aber dann nichts mehr übrig haben für den nächsten Urlaub oder die neue Waschmaschine. „Etwas Hilfe bei den Wohnkosten würde vielen Bürgern im Alltag mehr Luft zum Atmen lassen.“
Ob das Wohngeld so kommt, ist offen. Die SPD scheint wenig erfreut. „Wir wissen, dass viele Menschen sich aktuell sorgen aufgrund steigender Lebenshaltungskosten“, sagt SPD-Chefin Anne Hübner. „Ein kommunales Wohngeld würde aber schnell 200 Millionen Euro pro Jahr kosten. Das kann München leider allein nicht bezahlen.“ Der Freistaat hätte das aber durchaus im Kreuz. „Die CSU sollte mal mit ihrem Ministerpräsidenten reden. Und natürlich ist auch der Bund gefordert.“
Grünen-Chef Dominik Krause: „Es ist schon fadenscheinig, wenn die sich als Retterin von Mietern aufspielt“
Grünen-Chef Dominik Krause sieht das ähnlich, will sich das Thema aber noch mal in Ruhe anschauen. Gleichwohl kritisiert er die CSU: „Es ist schon fadenscheinig, wenn die sich als Retterin von Mietern aufspielt.“ So ließe die Staatsregierung beispielsweise diverse Häuser leer stehen, etwa in Hartmannshofen. „Wenn sich die CSU für Mieter einsetzen will, sollte sie mal an ihre Landesebene appellieren.“