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Wohnungsbau in München lahmt: Nur 7510 neue Bleiben errichtet - Politik wollte aber deutlich mehr

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Neubau München
In München wird zwar gebaut - aber zu wenig, sagt die IG Bau. © Frank Hoermann/SVEN SIMON Imago Images

In München wird zu wenig gebaut: Lediglich 7510 neue Wohnungen sind im vorigen Jahr entstanden. Und damit nicht nur weniger als 2020, sondern auch weniger, als die Kommunalpolitik sich das gewünscht hätte.

München - Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: In München wurden im vergangenen Jahr 7510 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit.

Wohnungsbau in München: Rund 2,8 Milliarden Euro flossen in neue Bleiben

Danach flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro. „Zusätzliche Wohnungen sind ein wichtiger Beitrag gegen steigende Mieten. Wichtig ist dabei das bezahlbare Segment. Und es kommt vor allem darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird“, sagt der Vorsitzende der IG Bau Oberbayern, Harald Wulf.

Aus Sicht der Stadt München allerdings sind diese Zahlen durchaus nüchtern zu bewerten. Denn zum einen wurden 2020 in München 8289 Wohnungen neu gebaut, also noch deutlich mehr als voriges Jahr. Und zum anderen hatten Grüne und SPD die Zielzahlen erhöht: Statt wie 2020 noch 8500 Wohnungen anzustreben, sollten es doch 10 000 Wohnungen jährlich sein.

IG Bau-Chef sieht die Politik in der Pflicht: „Von den Zielen ist die Ampel-Koalition noch weit entfernt“

Wulf sieht die Politik in der Pflicht. Der Wohnungsbau könne nur dann Power zeigen, wenn bei Bund und Freistaat die Weichen gestellt würden. „Die Bundesregierung hat 400 000 neue Wohnungen pro Jahr versprochen. Ein Viertel davon sollen Sozialwohnungen sein. Von diesem Ziel ist die Ampel-Koalition noch weit entfernt.“ Auch der Freistaat sei gefordert, sagt Wulf.

Im vergangenen Jahr seien laut Statistik bundesweit lediglich 293 400 neue Wohnungen entstanden – 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem erschwerten knappe Baumaterialien, steigende Energiepreise, Inflation und steigende Bauzinsen derzeit den Neubau, so die Gewerkschaft. Hinzu kämen ein hoher Fachkräftebedarf und unzureichende staatliche Förderungen.

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