Wollte dieser Münchner in Syrien töten?

München - Rafaa D. (26) will nicht sprechen. Nicht über seine Person – und auch nicht über die Anklage. Vor dem Landgericht schwieg er am Montag zu den schweren Terror-Vorwürfen.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er von München aus in den Heiligen Krieg ziehen wollte. Laut Anklage wollte der bei Behörden bekannte Salafist nach Syrien reisen, um sich dort in einem Terror-Camp an Waffen und Sprengstoff ausbilden zu lassen. Mutmaßlich wollte sich der Münchner danach als Gotteskrieger dem Islamischen Staat (IS) anschließen. Dazu kam es aber nicht. Ende Dezember 2015 hinderte die Polizei Rafaa D. an der Ausreise. Seinen Pass hatte das Kreisverwaltungsreferat Tage zuvor schon eingezogen. Trotzdem soll der Salafist per Mitfahrgelegenheit nach Wien gefahren sein, von wo aus er laut Anklage bereits einen Flug nach Istanbul gebucht hatte.
Seit mehr als einem Jahr sitzt Rafaa D. nun in Untersuchungshaft. Viel Zeit, um sein Leben zu überdenken – und den Gerichtstermin vorzubereiten. Rafaa D. will sich aber nicht äußern. Sein Prozess wurde unterbrochen und auf Freitag verlegt. Für den 10. Februar ist ein Urteil geplant.
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