Erste Daten der Polizei durchgesickert
Zahl der Straftaten nimmt um sechs Prozent zu
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Die Kriminalität ist in München so stark angestiegen wie in den letzten zehn Jahren nicht: Die Zahl der Straftaten nahm im vergangenen Jahr um sechs Prozent zu.
München - Nach gemeinsamen Recherchen von Münchner Merkur und BR-Rundschau wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München 2016 etwa 110.000 Straftaten angezeigt. Das Polizeipräsidium wollte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk diese Entwicklung weder bestätigen noch dementieren. Auch das Innenministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Diese werde es erst geben, wenn Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Ende März die offizielle „Polizeiliche Kriminalstatistik 2016“ der Presse und dem Landtag vorstellt.
Mehr Körperverletzung, Raub, Nötigung
Den deutlichen Zuwachs der Straftaten in der Landeshauptstadt und im Landkreis führen Experten auf mehrere Faktoren zurück. Eine Ursache liegt im Anstieg der sogenannten „Rohheitsdelikte“. Sie tauchen in der Statistik mit einem Plus an 800 Fällen auf. Dazu zählen gefährliche und schwere Körperverletzung, einfache Körperverletzung, Raub und Nötigung. Die Polizei registrierte, dass oft Asylbewerber bei Rohheitsdelikten auffielen – in den allermeisten Fällen im Umfeld von Asylbewerberunterkünften. Körperverletzungen machen den Großteil der Delikte aus. In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle verletzten sich die Asylbewerber in den Unterkünften untereinander.
Mehr Schwarzfahrer
In München gibt es zudem einen st arken Anstieg beim Schwarzfahren. 2000 Strafanzeigen mehr registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. Auch eine Zunahme bei Drogendelikten weist die Statistik aus. Beides führt die Münchner Polizei auch auf verstärkte Kontrollen zurück. Vor allem rund um den Münchner Hauptbahnhof fällt, wie berichtet, auf, dass Asylbewerber dort mit weichen Drogen wie Ecstasy und Marihuana handeln. Nirgends in München ist die Polizeidichte so hoch wie am Hauptbahnhof.
Mehr Einbrüche
In Stadt und Landkreis München gab es 2016 auch
und geht vor allem auf das Konto organisierter Banden aus Osteuropa, die systematisch ganze Stadtviertel ins Visier nehmen.Der Anteil der „nichtdeutschen Tatverdächtigen“ stieg im Bereich München von 46 Prozent auf 48 Prozent. Fast jeder fünfte in dieser Gruppe war Asylbewerber. Es handelt sich um bereinigte Zahlen: Ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise sind in der Statistik nicht enthalten.
Lesen Sie zu dem Thema einen Kommentar von Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis.