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Großeinsatz: Giftgas-Alarm im Schlachthof

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In Schutzanzügen betrat die Feuerwehr den Keller des Schlachthofs, aus dem stechender Geruch drang.
In Schutzanzügen betrat die Feuerwehr den Keller des Schlachthofs, aus dem stechender Geruch drang. © Thomas Gaulke

München - Gasalarm am Schlachthof: Zu einem Großeinsatz ist die Feuerwehr München um 14.28 Uhr am Mittwochnachmittag ausgerückt. Die Zenettistraße war stundenland gesperrt:

Beißender Geruch stieg gestern Nachmittag Passanten an der Zenettistraße am Schlachthof in die Nase. Um 14.30 Uhr rückte die Feuerwehr an. Etwa 25 Fahrzeuge fuhren vor, darunter etliche Spezialfahrzeuge und Rettungswagen. Der Grund: In einem Keller des Schlachthofs war eine Flüssigkeit ausgetreten, die dann zu giftigem Chlorgas verdampfte. Zwei Schlachthof-Mitarbeiter wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Sechs weitere Arbeiter wurden vor Ort medizinisch betreut.

Chlorgas kann je nach Konzentration die Schleimhäute reizen, zu Atemnot oder gar zu starken Lungenschäden führen. Schwere Verätzungen, beispielsweise von Augen oder Händen, sind ebenfalls möglich. Im Ersten Weltkrieg wurde Chlorgas sogar als chemische Waffe eingesetzt.

Um die Lage möglichst schnell unter Kontrolle zu bringen, setzte die Feuerwehr sogenannte Großlüfter ein. Mit Hilfe der Geräte konnten die Feuerwehrler das Gas aus dem Keller ins Freie blasen. Durch die Verdünnung in der Umgebungsluft sei die Konzentration auf ein für die Gesundheit unbedenkliches Maß gesunken, hieß es. Die Ursache des Gasaustritts ist noch nicht bekannt. Klar ist nur, dass es sich bei der ausgetretenen Flüssigkeit um ein Reinigungsmittel handelt. Ob es aus einer Anlage austrat und ob ein technischer Defekt vorliegt, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch ungewiss. Für den Einsatz sperrte die Feuerwehr die Zenettistraße zwischen Tumblingerstraße und Thalkirchner Straße ab. Gegen 18 Uhr waren die Lüftungsarbeiten beendet und die Straße konnte wieder freigegeben werden.

M. Homann

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