Erste Konsequenz: Am Abend spielt jetzt eine andere Band, nämlich Erwin und die Heckflossen. Die Festkapelle von Josef Menzl steht nur noch tagsüber auf der Bühne. „Wir werden nicht ersetzt, sondern abends abgelöst“, betont Kapellmeister Josef Menzl. Denn: Gäste hatten sich beschwert – sie wollten mehr Wiesn-Hits und Schlager statt traditionell-bayerische Klänge. Menzl geknickt: „Man möchte nicht glauben, dass in einem bayerischen Bierzelt Blasmusik nicht ankommt.“ Eigentlich hätte die neue Bräurosl ein Bindeglied zwischen Wiesn und Oider Wiesn sein sollen, erklärt der Kapellmeister. Von dort komme Wirt Reichert immerhin auch. Diesen Versuch darf man als gescheitert betrachten.
Die Musik ist aus Sicht einiger Gäste allerdings nicht das einzige Problem. Auch über den Service gab’s Beschwerden. Die Rede ist von langen Wartezeiten und Schwierigkeiten bei der Organisation. Schon einen Tag vor dem Wiesn-Auftakt gab’s Ärger: Mehrere Bedienungen hatten hingeschmissen, weil sie sich bei der Einteilung der Bereiche ungerecht behandelt fühlten. Später wandte sich eine Kellnerin direkt an unsere Zeitung: Die Einteilung der Kellner sei willkürlich vorgenommen worden. Sie ist frustriert: „Ich bin eine sehr erfahrene Volksfest-Bedienung und verdiene null Euro im Biergarten, während Neulinge, die sichtlich überfordert sind, im Zelt ein Vermögen machen.“
Reichert und Lebensgefährtin Franziska Kohlpaintner entgegnen, es habe keine Willkür gegeben – man habe sich intensiv mit den Service-Mitarbeitern befasst und versucht, jedem Wunsch gerecht zu werden. Reichert erklärte sich am Mittwochnachmittag bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Dort sprach auch Brauerei-Boss Andreas Steinfatt. Er betonte: „Wir haben uns intensiv unterhalten. Das packen wir jetzt miteinander, das kriegen wir hin. Wir stehen hinter Peter und Franziska.“
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