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Mit Laptop in der Hand im Bierzelt: Wiesn-Besucher erzählt jetzt Hintergründe - „Unglaublich viel erledigt“

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Mit seinem Laptop in der Hand tanzte ein Brasilianer im Wiesn-Festzelt auf der Bierbank. Ein Video des Vorfalls ging viral. Nun erzählt der Wiesn-Besucher von den Hintergründen der Aktion.

München – Die Wiesn-Zeit ist für alle Beteiligten nerven- und kraftaufreibend. Insbesondere Schausteller und Bedienungen haben in den 17 Tagen alle Hände voll zu tun. Aber auch einige berufstätige Besucher werden vor ungewohnte Herausforderungen gestellt, wie der Fall eines 36-jährigen Brasilianers beweist.

Oktoberfest 2022: Brasilianer mit Laptop auf der Bierbank

Gabriel Avelar (36) besuchte gemeinsam mit Freunden am 19. September die Ochsenbraterei auf dem Festgelände. Im Bierzelt arbeitete er weiter an seinem Laptop, stand zeitweise sogar damit auf der Bierbank. Gegenüber Bild meinte Festwirtin Antje Schneider: „Dieser Gast fühlt sich bei uns so ,dahoam‘, dass er gleich mal sein Homeoffice zu uns verlegt.“

Tatsächlich musste sich der brasilianische Anwalt aber noch um einige dringende Fälle kümmern, wie Avelar im Gespräch mit tz.de erklärte: „Ich bin Rechtsanwalt und besitze eine Anwaltskanzlei und ein Beratungsunternehmen. Meine Mitarbeiter kümmern sich zwar um die meisten Angelegenheiten, es gibt aber einige hochkarätige Fälle, die meine direkte Aufmerksamkeit erfordern.“

Brasilianischer Anwalt auf der Wiesn
In der Lederhose transportierte der brasilianische Anwalt seinen Laptop über die Theresienwiese. © Gabriel Avelar

Auch nach ein paar Bier: Brasilianer leistet in Bierzelt „beste Arbeit“

Seine Freunde hätten dafür vollstes Verständnis gehabt: „Wir sind alle Unternehmer oder CEOs und von Zeit zu Zeit reisen wir zusammen, um das Leben zu genießen“, so Avelar weiter. Das sei für ihn aber noch lange kein Grund, seine beruflichen Verpflichtungen zu vernachlässigen.

Viele seiner Freunde seien gleichzeitig auch seine Kunden, erzählt der Brasilianer. „Sie kennen mich sehr gut und haben volles Vertrauen in meine Fähigkeit, die beste Arbeit abzuliefern, auch wenn ich schon ein paar Bier getrunken habe.“ Und das zurecht: „An diesem Tag habe ich erfolgreich einen feindlichen Übernahmeversuch auf ein Unternehmen von einem der Freunde, die hier bei uns dabei waren, verhindert.“ Avelar fügt hinzu, er habe an diesem Abend „unglaublich viel Arbeit erledigt.“

„Unglaublich viel erledigt“ – Produktiver Abend für brasilianischen Anwalt

Nichtsdestotrotz fand der 36-Jährige genug Zeit, um die Stimmung auf dem Oktoberfest zu genießen. Im Laufe des Abends besuchten sie insgesamt vier verschiedene Festzelte. Ein Tik-Tok-Video zeigt, wie der Brasilianer zu „YMCA“ auf der Bierbank tanzt – mit dem Laptop in der Hand.

Die Szene sorgte bereits im Bierzelt für Begeisterung, wie Avelar berichtet: „Ich hatte sehr viel Spaß und eine tolle Zeit! Wegen des Laptops kamen viele Leute zu mir und haben mich angesprochen.“ Zwischendurch hatte er sogar so viel Spaß, dass er etwas übermütig wurde, gesteht der Anwalt: „Ich habe angefangen auf dem Tisch zu tanzen, woraufhin ein Sicherheitsbeamter kam und mich heruntergeholt hat.“ Bei der Aktion zog er sich eine leichte Verletzung am Knie zu, so Avelar weiter.

Keine Angst vor Diebstahl – „Laptop-Versteck“ in Lederhose

Sorge, sein Laptop könnte gestohlen werden, hatte der Anwalt nicht: „Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst, bestohlen zu werden. Verglichen mit Brasilien ist Europa sehr sicher.“ Auf dem Weg über das Festgelände verstaute der Brasilianer seinen Laptop dann aber trotzdem sicherheitshalber – in seiner Lederhose.

Ähnlich wohl fühlt sich mit Sicherheit der Österreicher Georg Mayerhofer auf dem Oktoberfest: Der „Wiesn-Schurli“ ist seit 39 Jahren täglich zur Wiesn-Zeit auf der Theresienwiese – oft bis zu 14 Stunden pro Tag.

Wiesn-Besucher in Bierzelt
In der Ochsenbraterei feierte der Anwalt gemeinsam mit seinen Freunden. © Gabriel Avelar

Zurückkommen will der junge Brasilianer „auf jeden Fall“, spätestens zum nächsten Oktoberfest. Denn: auch die „Liebe seines Lebens kommt aus Deutschland“, wie er tz.de verriet. Im Außenbereich der Ochsenbraterei kam es derweil zu dramatischen Szenen. Ein 26-Jähriger schlug einem anderen Münchner mit einem Masskrug auf den Hinterkopf. (mlh)

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