1. tz
  2. München
  3. Wiesn

Nach Wiesn-Absage: Münchner trauert auf seine eigene Weise - Bilder von makabrer „Zeremonie“ aufgetaucht

Kommentare

Ein Leben ohne das Oktoberfest kann er sich offenbar nicht vorstellen. Auf die jüngst verkündete Wiesn-Absage hat ein Mann aus München auf seine Weise reagiert.

München - Eine wirkliche Überraschung war es nicht mehr, was Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Dienstag (21. April) verkündeten: Das Oktoberfest 2020 fällt aufgrund der Corona-Krise aus. 

Im Anschluss an die medienwirksame Verkündung schwankten die Münchner zwischen Trauer und Spott, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger brachte eine „Wiesn-Alternative“ ins Spiel und löste damit eine heftige Debatte aus. Die wohl größten Verlierer der Absage sind die Schausteller; einer von ihnen hat bereits eine düstere Prognose für seinen Berufsstand gewagt. 

Nach Oktoberfest-Absage: Mann aus München hält Beerdigung in seinem Garten ab

Grabesstimmung herrscht auch bei einem 22-jährigen Münchner - im wahrsten Sinne des Wortes. In seinem Garten hat der bekennende Wiesn-Fan kurzerhand eine Grube ausgehoben und sein heiß geliebtes Volksfest symbolisch beerdigt. 

„Oktoberfest 2020“ steht auf einem schlichten Holzkreuz, das der 22-Jährige in die Erde gerammt hat. Fotos der Zeremonie hat er auf seiner Instagram-Seite verbreitet. Thematisch passend trägt der Grabredner Tracht und hat zur Beerdigung eine Mass Bier mitgebracht. Auch für einen würdevollen Rahmen ist gesorgt: Ein frischer Blumenstrauß liegt für den bzw. die „Verstorbene(n)“ bereit.

Wegen der Corona-Pandemie sind die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr so immens nachgefragt. Völlig überfüllte Züge gibt es dennoch. Und der Sicherheitsabstand wird zur Farce.*

Oktoberfest 2020 wegen Corona abgesagt: Grund genug, eine Beerdigung abzuhalten?

Bei seinen Instagram-Followern hat der Münchner mit seiner makabren Aktion offenbar einen Nerv getroffen. Knapp 300 User haben den Beitrag bereits mit einem Like versehen (Stand 23. April, 9 Uhr). 

Währenddessen steigt die Zahl der infolge des Coronavirus verstorbenen Menschen in München weiter. Der Umgang mit dem Tod ist also ein durchaus präsentes Thema in der Landeshauptstadt. Kritische Stimmen sind unter dem Beitrag bislang aber nicht zu finden.

Was den 22-Jährigen und viele andere Münchner optimistisch stimmen dürfte: Oberbürgermeister Reiter hat nicht ausgeschlossen, dass das Oktoberfest im Jahr 2021 verlängert wird.

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare