Oktoberfest-Neuerungen im großen Überblick: Öffnungszeiten angepasst, Attraktionen feiern Premiere

Bei einer Pressekonferenz hat Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner alle Neuerungen rund um das Oktoberfest vorgestellt, von kostenlosem Trinkwasser bis hin zum Kampf gegen den Schwarzmarkt.
München - Die Wiesn-Zelte auf der Theresienwiese nehmen Gestalt an: Der Paulaner Turm steht, der Löwenbräu-Löwe ist auch bereits aufgestellt und die Zeltgerüste werden langsam eingekleidet. Der ein oder andere Radler schimpft schon, dass er wegen der Baustelle die Theresienwiese nicht mehr überqueren kann – während andere bereits voller Vorfreude auf die Wiesn sind.
So geht’s auf jeden Fall Wiesn-Chef und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, der am Freitag (28. Juli) in einer Pressekonferenz alle Neuheiten rund um das Oktoberfest vorgestellt hat. Hier ein Überblick:
Oktoberfest 2023: Kostenloses Trinkwasser für alle?
Kostenloses Trinkwasser: Größte – und bei den Gastronomen auch umstrittene – Neuheit heuer sind die geplanten Trinkwasserspender. Die Stadt hatte das Aufstellen derartiger Spender beschlossen, nachdem unter anderem Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) den durchschnittlichen Wasserpreis (10,04 Euro für einen Liter) angemahnt hatte. Genaueres zu den Plänen lässt der Wirtschaftsreferent offen. „Wir versuchen das möglich zu machen“, sagt Baumgärtner.
Schwarzmarkt: In den letzten Jahren sei der „Graumarkt für Wiesntische explodiert“, sagt Baumgärtner. Den Wucherpreisen, die teils im Internet für Reservierungsplätze verlangt werden, wollen die Wirte dieses Jahr das erste Mal gemeinsam entgegentreten. Auf einem Online-Portal sollen Tische von Privatpersonen, die diese doch nicht in Anspruch nehmen können, angeboten werden können – zu den ursprünglichen Preisen. Ab dem 1. September werden auf oktoberfest-booking.com Reservierungen für Tische zum Kauf angeboten.
Wiesn-Neuerungen: Werktags geht‘s eine Stunde später los
Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten der Wiesn ändern sich unter der Woche minimal: Statt um 9 Uhr macht das Festgelände erst um 10 Uhr auf. Erfahrungsgemäßg sei in dieser Stunde zwischen 9 und 10 Uhr sehr wenig los, so der Wiesn-Chef, die Schausteller und Gastronomen könnten sich hier also eine Stunde Zeit und Geld sparen.
Virtuelle Wiesn: Die Wiesn sei zwar ein traditionelles Fest, man wolle aber den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren, verkündete Clemens Baumgärtner. Daher werde derzeit von der Münchner Firma K5 Factory ein Online-Spiel entwickelt, bei dem die Wiesn-Besucher als Avatare mit Virtual Reality Brillen das Oktoberfest besuchen können. 2024 solle das Spiel fertig sein.
Info-Stände: Erstmalig wird es an drei wichtigen Punkten auf dem Festgelände Informationsstände geben. In der Nähe des Haupteingangs, in der Schaustellerstraße und an der Matthias-Pschorr-Straße.
Neuer Fahrspaß auf der Wiesn
Neue Fahr- und Laufgeschäfte: Ein neues Fahrgeschäft und zwei neue Laufgeschäfte werden den Wiesn-Besucher heuer erfreuen. Bei „Mr. Gravity“ rotieren zehn Gondeln für zwei Personen auf einer Scheibe, die wiederum an einem rotierenden Arm befestigt ist – bis auf 20 Meter kann dieser ausgefahren werden. Auf dem Boden bleiben kann man dagegen bei den beiden neuen Laufgeschäften: „Crazy Outback“ – mit Labyrinth, Wackelboden und vielem mehr – und „Crazy Island“, in dem der Besucher in die Karibik entführt wird.
Gastronomie: Neu auf der Wiesn wird heuer die „Münchner Weinstub’n“ sein. In dem Stehausschankbetrieb werden verschiedene mit dem Siegel „Bio-Bayern“ ausgezeichnete Weine ausgeschenkt.
Wer es gar nicht mehr erwarten kann und den Aufbau begleiten möchte: Die Stadt bietet bis zum 27. August jedes Wochenende Baustellen-Führungen über die Theresienwiese an.
Manches ist neu, einiges bleibt wie immer: Die Regelungen für Gepäck, Kinderwagen und Co. Mitgebrachte Taschen dürfen nicht mer als drei Liter Volumen haben und die DIN-A4 Maße nicht überschreiten. Draußen bleiben müssen außerdem Glasflaschen, Regenschirme, Gas-Sprühdosen oder Gegenstände, die als Hieb-, Stich- oder Stoßwaffen verwendet werden können. Kinderwägen sind mit zeitlichen Einschränkungen erlaubt: Vergangenes Jahr bis 18 Uhr, ganztätig nicht erlaub an den Wochenenden und am Feiertag.