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Wirklich nur eine peinliche Panne? Hinweis in Wiesn-Zelt sorgt für wilde Spekulation

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Nach seinem Besuch auf dem Oktoberfest begann tz.de-Kolumnist Flaucherfranzl sofort, wild zu spekulieren. Ein Hinweis-Schild im Marstall-Zelt hatte seine Fantasie angeregt.

„Oh Gott, wie peinlich! Haben die denn niemanden, der da nochmal drüberliest?“ Wiesn-Besucher fielen aus allen Wolken, nachdem sie das Hinweis-Schild im Marstall-Zelt erblickt hatten. tz.de-Kolumnist Flaucherfranzl hält dagegen: Die haben jemanden, der da nochmal drüberliest. Und der- oder diejenige muss ziemlich genial sein.

Oktoberfest-Rätsel: Was bedeutet Hinweis in Wiesn-Schild?

„Bitte nichts abstellen“, steht auf dem Schild, das an der Brüstung der Empore angebracht ist. Mehrere Meter weiter unten ziehen laufend Bedienungen und Zelt-Besucher vorbei. Nicht auszudenken, würde sie ein voller Bierkrug am Kopf treffen. Worüber sich die Marstall-Besucher echauffierten, war die englische Übersetzung des Hinweises. „Don‘t put anythink here“, ist auf der mit Schrauben befestigten Plakette zu lesen. „Das muss doch anythinG heißen“, so der Tenor. Der Flaucherfranzl aber wittert einen gigantischen PR-Coup.

Schild in Wiesn-Zelt
Ein Hinweis-Schild im Marstall-Zelt, das einen gewissen Interpretationsspielraum bietet. © IMAGO / Sven Simon

Worauf die Zelt-Betreiber („to think“ ist die englische Übersetzung des Verbs „denken“) mit ihrer etwas freieren Deutung abzielen? Don‘t put anythink here. Was so viel heißen soll, wie: „Bitte verschwenden Sie hier keinen Gedanken“. Der Flaucherfranzl, einmal ins Sinnieren gekommen, geht sogar mehrere Schritte weiter: „Saugen Sie die Atmosphäre auf und lassen Sie es krachen“. Welch raffinierte Feier des Hedonismus!

Flaucherfranzl-Hinweis für Wiesn-Besucher: Schalten Sie Ihren Kopf aus!

Naheliegend ist, dass sich der Hinweis der PR-Experten explizit an das durchschnittliche Publikum auf der Marstall-Empore richtet. Denn dort finden nicht selten Firmenfeiern statt, deren Teilnehmer es vor der vierten Maß kaum gelingt, loszulassen.

Der Flaucherfranzl rät allen Mitarbeitern von Versicherungen und Immobilienfonds: Denken Sie nicht an die Arbeit, sobald Sie das Festgelände betreten haben. Schalten Sie Ihren Kopf aus. Sie werden sich wundern, was Sie auf der Wiesn alles erleben können ...

Freilich hat auch der tz.de-Kolumnist an der Marstall-Plakette etwas auszusetzen. Für deutschsprachige Zelt-Besucher ließe sich das Denkverbot auf der Empore wesentlich deutlicher fassen: „Bitte laden Sie hier nichts ab!“

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