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Kommentar zum Oktoberfest: Darum ist es gut, wenn die Wiesn schwächelt

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Von: Johannes Löhr

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So leer war es im Vorjahr auf dem Oktoberfest.
So leer war es im Vorjahr auf dem Oktoberfest. © Schlaf

In seinem Kommentar zum Oktoberfest 2017 meint Johannes Löhr: Darum ist es gut, wenn die Wiesn schwächelt.

Die Zahlen sprechen für sich: Das Oktoberfest im vergangenen Jahr war eines der schwächsten seit Langem. 15 Prozent weniger Bier ausgeschenkt, 140.000 Hendl weniger und sogar 83 Prozent weniger Bratwürstl verkauft als im Vorjahr. Jetzt, wo das größte Volksfest der Welt aufs Neue beginnt, muss allerdings die Frage erlaubt sein: Was bedeutet schwach? Dass es nicht immer höher und weiter geht mit dem Oktoberfest? Das können nur die Wirte bedauern. Denn schwach bedeutet auch: mehr Platz, weniger Bierleichen, weniger Straftaten. Für die Besucher und für die gebeutelten Münchner war und wäre eine geschrumpfte Wiesn ein Segen.

Natürlich hatte der Rückgang vom vergangenen Jahr einen ernsten Hintergrund. Die abstrakte Terrorgefahr sorgte für ein diffuses Unwohlsein, das einige Menschen vom Volksfest ferngehalten hat. Der Zaun um das Gelände, die Kontrollen und Gepäckvorschriften waren richtig, hatten aber sicher wenig anziehende Wirkung. All das hat sich heuer nicht geändert, nur der Bierpreis, der ist verlässlich gestiegen. Und regnen soll’s auch noch. Rekorde sind da nicht zu erwarten.

Nun geht es also wieder los, in München herrscht für 18 Tage der Ausnahmezustand. Wer im vergangenen Jahr ohne Platzangst über die Schaustellergasse flanierte und noch abends problemlos in ein Bierzelt schlendern konnte, der wird sich freilich wünschen: Lass sie heuer ruhig wieder ein bisserl schwächeln, die Wiesn. 

Oktoberfest 2017 im Live-Stream

Wir haben bereits zusammengefasst, wie Sie das Oktoberfest 2017 live im TV und Livestream sehen können. Außerdem bieten wir wieder den Live-Stream von münchen.tv zum Oktoberfest 2017.

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