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Maskenpflicht in der U-Bahn: Wiesn stellt Regel-Handhabe auf den Kopf - MVG spricht von „ungleicher Behandlung“

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Im ÖPNV herrscht auch zum Oktoberfest Maskenpflicht.
Im ÖPNV herrscht auch zum Oktoberfest Maskenpflicht. © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Millionen Menschen besuchen das Oktoberfest. All diese Menschen müssen irgendwie zum Festgelände gelangen - meist tun sie das mit dem ÖPNV. Die Kontrolle der Maskenpflicht stellt dabei Hürden dar.

München - Volle Zelte, tausende Menschen eng gedrängt auf den Straßen: Die Wiesn ist wahrlich keine Veranstaltung, in denen sich ein Virus nicht „wohlfühlen“ könnte. Die alljährliche Wiesn-Grippe nehmen daher seit jeher viele Menschen einfach in Kauf, wenn es zum Feiern in ein volles Festzelt geht. Doch dieses Jahr kommt auch noch das Coronavirus dazu. Lange wurde abgewogen, ob die Durchführung des Oktoberfests vertretbar sei - man entschied sich für ein klares „Ja“. Gar ganz ohne Hygiene-Regeln, also so wie immer, soll heuer wieder gefeiert werden können. Keine Masken oder Tests sollen die Party stören. Doch auf dem Weg zur Theresienwiese wird man dann doch wieder an die pandemische Lage erinnert: Durch die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Oktoberfest: Maskenpflicht in der U-Bahn - „Disziplin lässt nach“

Besonders die U 4/5, an der Haltestelle Theresienwiese und auch Schwanthalerhöhe steigen besonders viele Festbesucher ein und aus. Doch wie kontrolliert die MVG die Pflicht zum Tragen eines Mund- Nasenschutzes in Wiesn-Zeiten? Grundsätzlich würde man genauso vorgehen wie auch ohne Wiesn, so ein Sprecher der MVG auf tz.de-Anfrage. Stichprobenartig, durch Fahrscheinprüfer oder die U-Bahnwache. „Wir haben kein zusätzliches Personal“, heißt es. Würde dann jemand ohne Maske gesehen, kämen die Menschen der Regelung dann jedoch rasch nach. Freilich stellen die überfüllten Züge in Wiesn-Zeiten eine Schwierigkeit beim Kontrollieren der Maskenpflicht dar, heißt es jedoch weiter.

Oktoberfest: Maskenpflicht zur Wiesn-Zeit? „Es ist nicht nachvollziehbar“

„Meist können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann nur die Personen kontrollieren, die gerade neben ihnen stehen,“ so die MVG. Einen Zug anzuhalten, um dann sämtliche Fahrgäste zu checken mache dann keinen Sinn: „Grundsätzlich ist es unsere Aufgabe, die Menschen an ihr Ziel zu bringen,“ heißt es weiter. Eine Kontrolle aller Fahrgäste zu Wiesn-Zeiten führe dann nur zu starken Verzögerungen - was niemand wolle. Klar sei aber auch, dass die „Disziplin zum Maskentragen“ in Wiesn-Zeiten deutlich nachlasse, gesteht man offen. Und sieht gar eine „ungleiche Behandlung“ des ÖPNV.

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„Der ÖPNV ist die vermeintlich letzte unsichere Bastion“, so ein Sprecher der MVG. Dies könne man nur schwer nachvollziehen, seien die Wege, die man mit Bus, Bahn oder Tram zurücklege, doch vergleichsweise kurz. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass der ÖPNV anders behandelt wird als Großveranstaltungen oder der Flugverkehr“, heißt es. „Am Ende fehlt die Einheitlichkeit.“ Letzten Endes obliege die Gesetzgebung jedoch dem Freistaat. Und daran müsse sich der ÖPNV schließlich halten.

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