Nicht mehr so fit wie früher: Wiesn-Besucherin (89) landet auf Sanitätsstation

Eine 89-Jährige stellte am Montag einen Wiesn-Rekord auf: Die Münchnerin war die älteste Patientin, die wegen Alkoholgenusses ihren Weg auf die Sanitätsstation fand.
München – Montag war aus Sicht der Sanitätsdienste ein ruhiger Tag auf dem Oktoberfest. Doch unter den 291 Patienten war eine ganz besondere Dame: Eine 89-jährige Münchnerin hatte zu tief ins Glas geschaut. Das sei die älteste Person gewesen, die je wegen Alkoholgenusses ihren Weg zu den Wiesn-Sanitätern fand, teilte die Aicher Ambulanz am Dienstag (26. September) in ihrem täglichen Oktoberfest-Report mit. Die 89-Jährige meisterte ihren Aufenthalt bei den Sanitätern mit viel Charme und Humor.
89-Jährige schaut zu tief ins Glas, dabei hatte sie „zweites Maßerl“ extra langsam getrunken
Die 89-jährige gebürtige Münchnerin blickt auf viel Erfahrung auf der Wiesn zurück: Eigenen Angaben zufolge geht sie seit 75 Jahren regelmäßig aufs Oktoberfest. Dieses Mal jedoch sei sie aber nicht „so gut beianander“ wie früher, denn da war sie schon „ordentlich und stämmig“, nicht „so a Krischperl“ wie jetzt, erzählte die Dame den Sanitätern. Man werde ja langsam älter. Das zweite „Maßerl“ habe sie daher schon extra langsam getrunken, betonte die Dame aus München.
Laut Wiesn-Report der Aicher Ambulanz habe ihr diese Taktik aber nur bedingt geholfen. „Denn dann war's ihr schon langsam schwindelig“, berichteten die Sanitäter und bestätigten die Vermutung des übermäßigen Alkoholgenusses mit einem Alkomat-Test, der 1,05 Promille ergab. Im Vergleich zu anderen Wiesn-Besuchern ein durchaus moderates Ergebnis: Ein junger Mann kam jüngst mit 2,59 Promille auf die Sanitätsstation – und bestellte dort sogleich ein Bier.

Ältere Dame auf Sanitätsstation von vielen „feschen jungen Buam“ begeistert
Auf der Sanitätswache angekommen zeigte sich die 89-Jährige begeistert von den vielen jungen Männern, die sich um sie kümmerten. Schon lang sei es her gewesen, dass sich so „fesche junge Buam“ um sie bemühten, so die Dame. Besonders angetan war sie vom 29-jährigen Sanitätsdienstleiter der Aicher Ambulanz, der einen Transport für sie organisieren wollte. Die 89-Jährige flüsterte ihm zu, sehr gerne dürfe er sie heimfahren, aber „nur nach Hause, nicht ins Schlafzimmer, das ist die Tabuzone“, sie sei nämlich anständig und „a bissl altmodisch“ auch noch, so der Bericht weiter.
Der junge Mann habe der Dame dann eine kostenlose Rundfahrt mit dem Rollstuhl durch die gesamte Sanitätsstation und den Außenbereich spendiert, wobei die Dame „lächelnd den Mitarbeitern und den Patienten“ zugewunken habe. Nach Hause gebracht habe sie dann aber nicht der Sanitätsdienstleiter, sondern ein Taxi.