Jedes ist ein bisschen anders: Alle Wiesn-Zelte im Überblick

Bierzelt ist noch lange nicht gleich Bierzelt: Allein die 14 großen Festhallen auf dem Münchner Oktoberfest unterscheiden sich deutlich voneinander, dazu kommen die Zelte auf der „Oidn Wiesn“. Eine Zeltkunde.
ARMBRUSTSCHÜTZENZELT
Das Armbrustschützenzelt stand schon im Jahr 1895 auf dem Oktoberfest, die Boxen und Balkone sind nach heimischen Tieren benannt: Von A wie Adler bis W wie Wildsau. Hier wird die Schützen-Tradition hochgehalten. In einem Anbau gibt es eine 30 Meter lange Schießbahn.
AUGUSTINERBRÄU
Im Zelt der ältesten Münchner Brauerei feiern vor allem Münchner sich selbst und die bayerische Gemütlichkeit. Nur hier wird das Bier noch aus traditionellen Holzfässern gezapft, den Hirschen.
BRÄUROSL
Das Pschorr-Traditionszelt Bräurosl ist nach der Tochter des früheren Brauereibesitzers Pschorr benannt. Auch dort geht es weitgehend urig und gemütlich zu - mit Ausnahme des ersten Wiesn-Sonntags. Dann feiern hier Tausende Homosexuelle den „GaySunday“.
FISCHER VRONI
Bei der Fischer Vroni feiern gerne ältere Gäste, aber auch Touristen. In diesem vergleichsweise kleinen Zelt gibt es eine bayerische Spezialität: Steckerlfisch.
HIMMEL DER BAYERN
Jugendlich ist das Publikum im Hacker-Festzelt „Himmel der Bayern“. Mit seiner weiß-blauen Decke und kleinen Wölkchen gilt es als eines der schönsten Zelte.
HOFBRÄU-ZELT
Es ist eines der größten und vermutlich das lauteste Zelt: Im Hofbräu-Zelt treffen sich vor allem Touristen aus aller Welt, die das Bier schon im Hofbräuhaus kennen und lieben gelernt haben. Aus dem Zelt dröhnt schon morgens, bevor die Musik anfängt, Grölen über den Festplatz.
KÄFER-ZELT
Nirgendwo geht es exklusiver zu als in Käfer's Wiesnschänke. Die Promi-Dichte ist hoch, im Käfer-Zelt gibt es neben Bier auch Wein und Champagner.
LÖWENBRÄU-FESTHALLE
Ein großer Löwe über dem Eingang brüllt „Löööööwenbrääääu“ und zieht damit Einheimische und Zugroaste gleichermaßen an. Mit mehr als 8000 Plätzen gehört die Festhalle zu den größeren Zelten.
MARSTALL-FESTZELT
Wo jahrzehntelang Promis im Hippodrom feierten, steht seit 2014 der Marstall. Vieles ähnelt im Marstall dem Vorgänger: Champagnerbar, Tischdecken und erlesene Speisekarte. Und prominente Gäste.
OCHSENBRATEREI
In der Ochsenbraterei geht es zünftig zu. Seinen Namen hat das Zelt von dem großen Ochsen am Spieß, der nicht nur Dekoration über dem Eingang, sondern auch die wichtigste Attraktion im Innern dieses Festzelts ist. Seit fast 130 Jahren werden hier ganze Ochsen am Stück gebraten. Der erste dieses Jahr hieß Bernhard.
SCHOTTENHAMEL
Im Schottenhamel wird das größte Volksfest der Welt traditionell eröffnet. In den Tagen nach dem Anstich strömen überwiegend junge, feierfreudige Menschen aus München und Umgebung in das Zelt.
SCHÜTZENFESTZELT
Auch im Schützenzelt werden urbayerische Gemütlichkeit und Feierfreude in Ehren gehalten. Zum Löwenbräu-Bier wird die Spezialität des Hauses serviert: in Malzbier gebratenes Spanferkel.
WEINZELT
Im Weinzelt liegt der Fokus - wie der Name schon sagt - nicht auf dem Bier. Dort gibt es kein Helles in Maßkrügen, sondern nur Weißbier, Wein und Champagner.
WINZERER FÄHNDL
Zur Jubiläums-Wiesn 2010 leistete sich die Paulaner-Brauerei einen kompletten Neubau. Sein Wahrzeichen ist der Turm mit dem sich drehenden Paulaner Maßkrug unterhalb der Bavaria. Das Winzerer Fähndl hat schon längere Zeit eine zentrale Bierversorgung: Eine Ringleitung im Boden garantiert, dass der Bierfluss nicht ins Stocken gerät.
FESTZELT „TRADITION“ auf der „Oidn Wiesn“
Zünftige Blasmusik und Alt-Münchner Schmankerl: Hier kommen traditionsbewusste Gäste auf ihre Kosten, denen Landhaus-Mode und Mini-Dirndl ein Gräuel sind. Trachtler, Schuhplattler und Goaßlschnalzer sorgen für „griabige“ (gemütlich-kernige) Stimmung.
HERZKASPERL-ZELT
Dieses etwas kleinere Zelt auf der „Oidn Wiesn“ lockt Volkstanzbegeisterte und Fans von moderner Volksmusik: Junge Gruppen, die mit stilübergreifenden Elementen neue Richtungen entwickeln, bieten ein abwechslungsreiches Programm.
Original Münchner Volkssängerzelt ZUR SCHÖNHEITSKÖNIGIN
Die Wirtsleute wollen in diesem neuen Zelt die Kultur des Volkssängertums neu beleben, die um die Jahrhundertwende in Wirtshäusern und Bühnen von München, Berlin und Wien lebendig war. Die große Politik diente ebenso als Zielscheibe wie der kleinbürgerliche Alltag. Zu den Protagonisten zählten etwa Weiß Ferdl und Karl Valentin.
Oktoberfest: Der Ticker von Tag 1
dpa