Update Sonntag, 17.02 Uhr: Hundert Meter Zaun hat es umgehauen. Auf dem Bild sehen Sie, was der Wind am Sonntag auf der Oidn Wiesn angerichtet hat: Gegen 14.30 gab der Zaun den Böen nach. Etwa 30 Ordner mussten anpacken, um ihn wieder aufzustellen. Und das könnte erst der Anfang gewesen sein...
Denn der Deutsche Wetterdienst warnt: „Zwischen 18 und 23 Uhr werden starke Böen auftreten“, so Experte Martin Schwienbacher. Die sollen dann mit rund 100 Kilometern pro Stunde über München hinwegfegen. Es geht noch mehr: „Spitzen bis 120 Kilometer pro Stunde sind nicht auszuschließen“, so Schwienbacher. „Das wird dann ein kurzes Zeit-Intervall von 30 bis 60 Minuten sein.“
Auf der Windstärken-Skala wäre das im schlimmsten Fall Stufe 11 – also ein sogenannter orkanartiger Sturm. Ein solcher Sturm bläst so kräftig, dass er Bäume ausreißen kann. Allerdings: Derzeit ist noch unklar, wie schwer der Sturm die Stadt und insbesondere die Wiesn wirklich treffen wird.
Die Feuerwehr teilte am Nachmittag mit, dass man die verschiedenen Wettervorhersagen genauer untersuchen und im Auge behalten werde. Denn die Meldungen würden in ihren Aussagen weit auseinandergehen. „Von orkanartigen Sturmböen bis hin zu fast gar keinem Wind“, sagt Sprecher Stefan Osterloher.
Falls ein Sturm über die Wiesn fegt, will die Feuerwehr verhindern, dass sich Fassadenteile durch den Wind lösen und Besucherinnen und Besucher verletzen können. Außerdem werde man versuchen, dass die Zelte kontrolliert und nicht panikartig betreten werden. Sollte der Sturm eine gewisse Stärke erreichen, kann es sein, dass Fahrgeschäfte wie das Kettenkarussell stillstehen.
Gabriele Papke von der Wiesn-Pressestelle teilt auf Anfrage mit, man wolle zunächst abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Die Wiesn-Wirte zeigen sich derweil gelassen: „Die Zelte sind vorbereitet, falls es schlimmer wird“, so ihr Sprecher Peter Inselkammer. „Wichtig ist, dass der Wind nicht ins Zelt reinbläst“, sagt Stephan Kuffler vom Weinzelt. „Wir machen heute Abend die Schotten dicht.“ Auch Yvonne Heckl von den Schaustellern ist entspannt: „Es gibt für jedes Fahrgeschäft einen Notfallplan. Die Wiesn hat schon einige Stürme überstanden.“
Update: 14.16 Uhr, am 23. September: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Orkanböen zwischen 19.00 Uhr und 3.00 Uhr nachts.
Wort wörtlich heißt es in der Warnung wie folgt: „Ein Sturmtief zieht am Sonntag über die mittleren Landesteile Deutschlands hinweg ostwärts. Dabei kommt es an der Südflanke des Tiefs verbreitet zu schweren Sturmböen (Bft 10, um 95 km/h). Bei Passage der zugehörigen Kaltfront sind auch orkanartige Böen (Bft 11, um 110 km/h) wahrscheinlich. Dies ist ein Hinweis auf erwartete Unwetter. Er soll die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen. Bitte verfolgen Sie die weiteren Wettervorhersagen mit besonderer Aufmerksamkeit.“
Für die Wiesn-Besucher könnte der Aufenthalt am Abend also alles andere als angenehm werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
München - Sonne, Regen, Schnee, Wind - auf der Wiesn haben Besucher schon alle Witterungen mitgemacht. In den Zelten bekommt man meist nicht mit, was draußen so vor sich geht. Allerdings will man doch einigermaßen trocken und wohlbehalten am Wunschplatz ankommen. Außerdem fällt bei schlechtem Wetter auch der gemütliche Biergarten-Besuch als Alternative aus.
Jetzt gibt es schon Unwetterwarnungen für Sonntag, den 23. September. Gleich am Tag des Trachenumzugs meint es der Wetterfrosch nicht gut mit den Münchnern, wie es scheint.
Ob da was passiert? So schlimm wie auf dem Oktoberfest 2017 wird es hoffentlich nicht. Auf der „Oidn Wiesn“ krachte es vor (fast) genau einem Jahr gewaltig.
Alle Infos zum Wetter und möglichen Gefahrenmeldungen finden Sie in unserem Wetter-Ticker.
Rund um die Wiesn informieren wir Sie auch in unserem Live-Ticker.
Noch etwas kurioses: Boris Becker hat sich bei der Schuh-Wahl leicht vergriffen, oder?