1. tz
  2. München
  3. Wiesn

Bitte nicht! Das sollten Sie nie auf der Wiesn tun

Kommentare

Oktoberfest
Wer zum ersten Mal auf das Oktoberfest geht, macht Anfänger-Fehler. Manche sind verzeihlich, andere nicht. © dpa

Wer zum ersten Mal auf das Oktoberfest geht, macht Anfänger-Fehler. Manche sind verzeihlich, andere nicht. Und es gibt "Wiederholungstäter". Auf der Wiesn 2019 muss alles anders werden.

1. Ziehen Sie diese Klamotten bloß nicht an.

Achten Sie auf Ihre Kleidung. Tragen Sie kein zu knappes Dirndl und schnüren Sie die Dirndl-Schleife auf der richtigen Position. Wenn Sie vergeben sind, kann die Schleife auf der linken Seite ein falsches Signal senden und Sie bekommen Liebesangebote, die Sie nicht haben wollen (okay, kann natürlich sein, dass Sie es darauf anlegen. Das müssen Sie selbst mit Ihrem Gewissen vereinbaren).

Die Wiesn ist außerdem ein schlechter Ort für Mode-Experimente: Lassen Sie Dirndl aus Lack oder Latex, seltsame Kostüme und T-Shirts mit peinlichem Aufdruck im Schrank hängen. Letztgenannte Wiesn-Modesünde gilt auch für Männer.  Auch die Sache mit den Bierfass-Hüten und Seppelmützen will eigentlich niemand mehr sehen.

Auch Männer können sich mit ihrer Tracht auf der Wiesn blamieren: "Knöchellange Lederhosen haben mit Tracht nichts mehr zu tun", sagt Benedikt Daller, Geschäftsführer von Daller Tracht. Wer sich ein bisschen Modebewusstsein zuschreibt, trägt auf der Wiesn 2017 eine kurze Lederhose, die das Knie frei lässt. Und tun Sie sich einen Gefallen und stopfen Sie Ihre Lederhose vom Vorjahr nicht in die Waschmaschine. Je mehr sie gelitten hat, desto besser schaut sie aus. Entfernen Sie offensichtlichen Schmutz nur mit einem feuchten Tuch, empfiehlt Benedikt Daller

Albern wirken bunte Lederhosen, also solche mit mehrfarbigen Stickereien oder im schlimmsten Fall komplett gefärbte Hosen. Wenn schon eine Stickerei, dann unbedingt einfarbig, etwa in Gelb oder Tannengrün, rät der Experte. Landhaushemden sind untragbar. Und lassen Sie das Halstuch weg. Und wenn wir schon dabei sind: Ziehen Sie sich nicht die falschen Schuhe an. 

2. Vergessen Sie nie, nie, nie das Trinkgeld für die Wiesn-Bedienung.

Schämen Sie sich, wenn Sie der Wiesn-Bedienung das Geld auf den Cent genau in die Hand drücken. Trinkgeld muss drin sein, seien Sie nicht so geizig.  

Seien Sie sich gewiss, dass die Wiesn-Bedienung Sie für die nächste Bestellung absichtlich zappeln lassen oder ignorieren wird.    

(Lesen Sie den Gastbeitrag einer Wiesn-Bedienung: "Darum werden wir so grantig beim Thema Geld.")

3. Überschätzen Sie nicht, wie viel Bier Sie vertragen.

Wer nicht aus Bayern kommt und es gewohnt ist, den ganzen Abend an einem 0,3-Bier (oder maximal zwei) zu nuckeln, der hat ein Problem, wenn er sich eine Mass und danach noch eine bestellt. Das Bier auf dem Oktoberfest enthält mehr Alkohol als normales (das Augustiner ist das stärkste Wiesn-Bier - mit 6,5 Prozent Alkoholgehalt). Und Wiesn-Bier wird eben literweise ausgeschenkt. Nur um mit Ihrer Gruppe am Tisch mitzuhalten, sollten Sie nicht eine Mass nach der anderen ordern. Ignorieren Sie den Gruppenzwang. Sie werden es sonst bereuen und sich lächerlich machen. Und dann sind da noch die Handykameras, die Ihre Tischnachbarn zücken werden, wenn Sie anfangen zu lallen und von der Bierbank kippen. Glauben Sie uns, Sie wollen nicht auf dem "Kotzhügel" ausnüchtern. 

4. Schmuggeln Sie nicht Ihre eigenen Getränke ins Zelt.

Es soll Kino-Gänger geben, die im dunklen Kinosaal ihre geschmuggelten Süßigkeiten und Trinkflaschen aus der Tasche holen, um ein bisschen Geld zu sparen. Kommen Sie bloß nicht auf Idee, diese dreiste Aktion im Festzelt zu starten. Sie werden grandios scheitern. Nicht nur, weil Sie am Eingang dem Sicherheitsordner Ihre Tasche vorzeigen müssen, sondern auch weil der Verdienst der Bedienung von ihrem Umsatz abhängt. Wenn's blöd läuft, werden Sie von anderen Zelt-Besuchern verpfiffen. Und womit? Mit Recht! 

5. Stecken Sie sich keine Zigarette im Zelt an.

Es ist den Zelt-Wirten wurscht, dass Sie süchtig nach Zigaretten sind. Im Zelt herrscht seit Jahren Rauchverbot (ja, auch auf den Toiletten). Wenn Sie sich eine Kippe anstecken möchten, müssen Sie sich in einen Extrabereich stellen oder nach draußen gehen und Ihren Sitzplatz aufgeben.

Vermutlich halten Sie sich für clever, wenn Sie stattdessen eine E-Zigarette rauchen. Weil beim Dampfen aromatisiertes Liquid erhitzt und kein Tabak verbrannt wird, fallen E-Zigaretten nicht unter das Nichtraucherschutzgesetz. Trotzdem stellen sich die Wirte quer. 

"E-Zigaretten provozieren die anderen Besucher", erklärte Wirtesprecher Toni Roiderer vom Hackerzelt 2015. Sobald jemand im Zelt rauche – egal ob normale oder elektrische Zigarette –, würde der Sicherheitsdienst alarmiert. Dieser würde die E-Zigaretten-Raucher auffordern, damit aufzuhören. "E-Zigaretten sind zwar nicht verboten, aber ausdrücklich nicht erwünscht", sagte Toni Roiderer stellvertretend für alle Wiesn-Wirte, die in ihren Zelten das Hausrecht haben. 

6. Küssen und umarmen Sie niemanden ungefragt.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber manche brauchen das vielleicht noch einmal schriftlich. 

(Lesen Sie den Gastbeitrag von Kristina Gottlöber von der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“: "Keine Frau im Dirndl ist schuld daran, begrapscht zu werden!")

7. Gehen Sie nicht auf den letzten Drücker aufs Klo.

Planen Sie für den Weg zur Toilette und das Schlange stehen mindestens eine halbe Stunde ein. "Nur mal eben kurz aufs Klo gehen" funktioniert im Festzelt nicht. Hundert andere Menschen haben die gleiche Idee. 

Trotz dieser Masse an dringenden Bedürfnissen sind die Toiletten auf der Wiesn immer ziemlich sauber. Damit das so bleibt, sollten Sie - im Sinne aller - nicht beim Trinkgeld für die Toilettenfrau geizen. Deren Job findet schließlich unter ziemlich erschwerten Bedingungen statt und wer mehr als zehn Euro für eine Mass ausgibt, kann die paar Münzen verschmerzen.

8. Verkneifen Sie es sich, diese Sätze zu einer Wiesn-Bedienung zu sagen.

Manchmal sind es nicht die schweren Bierkrüge, sondern die Gespräche mit Gästen, die Wiesn-Bedienungen anstrengen. Es gibt mindestens acht Sätze, die eine Wiesn-Bedienung nicht mehr hören will. Zum Beispiel: "Warum ist das Bier so teuer?" und "Wo kann ich hier im Zelt mal in Ruhe telefonieren?" Einfach bleiben lassen.    

9. Steigen Sie nie vollgegessen und/oder betrunken in ein Fahrgeschäft.

Oh nein, bitte nicht Hendl, Wurstsalat und Brezn herunterschlingen, nebenbei zwei Mass kippen und dann ins turbulente Fahrgeschäft steigen. Das geht nicht gut aus. Die Karussells müssen nicht einmal schnell sein, um ihnen Übelkeit zu bereiten. Die Hexenschaukel und Krinoline werden Ihnen ebenfalls übel mitspielen. Denken Sie auch an die anderen Fahrgäste und die Zuschauer. Niemand will Sie leiden sehen.

Video: Harry G nennt zehn Dinge, die wir nie auf der Wiesn tun sollten

sah/my

Auch interessant

Kommentare