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Riesenrad-Chef über Wiesn-Absage: „Ein Trauerspiel“

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Oktoberfest Riesenrad
Das Riesenrad von Eckehard Vogel ist ein Wiesn-Wahrzeichen. © Josef Hildenbrand/DPA

Das Münchner Oktoberfest fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Krise aus. Für Riesenrad-Chef Eckehard Vogel „ein Trauerspiel“.

München - Eckehard Vogel (56) ist ein waschechtes Wiesn-Urgestein, das Schausteller-Gewerbe seine Leidenschaft. 1936 haben seine Vorfahren zum ersten Mal ein Riesenrad auf der Theresienwiese aufgebaut. Und da dreht es sich noch heute Jahr für Jahr. Einen Sommer ohne Volksfeste, ohne Fahrgeschäfte und ohne Bierzelt kann und mag sich der Münchner nicht vorstellen. Die Landeshauptstadt ohne Wiesn, sinniert er, „das ist doch ein Trauerspiel“.

Riesenrad-Chef zu Oktoberfest-Aus: „Die Absage war ein Schock“

„Die Absage war ein Schock“, berichtet Vogel, „nicht nur emotional, sondern auch finanziell.“ Schließlich lasse sich ein Betrieb wie der seine nicht über Nacht auf null runterfahren. „Wir haben im Januar noch unser neues Riesenrad in Betrieb genommen“, erzählt er, „für sechs Millionen Euro.“ Hinzu kämen monatliche Fixkosten im hohen fünfstelligen Bereich. „Solche Summen muss man erst einmal wieder reinbekommen.“ Für den Münchner „ein Ding der Unmöglichkeit – so ganz ohne weitere Spieltage“.

Oktoberfest-Absage: Riesenrad-Mitarbeiter bangen um Existenz

Nicht nur Eckehard Vogel hängt in der Luft – auch seine rund 45 Mitarbeiter müssen bangen, hoffen und kämpfen. „Da hängen Existenzen dran“, weiß Vogel. „Träume, Perspektiven und Familien. Was wir jetzt brauchen“, fügt er an, „ist ein konkretes Datum, an dem es weitergeht – damit wir eine Vorstellung davon haben, wie lange unsere Rücklagen noch halten.“

Es gibt aber auch Zumutungen, die den Münchnern durch die Wiesn-Absage erspart bleiben - so zumindest die Ansicht einer BR-Sendung.

Oktoberfest-Größe mit Coronavirus infiziert

Heinzi Fuhrmann, vielen ein Begriff als Trompeter in der bekannten Oktoberfest-Band „Münchner Zwietracht“, hat sich mit dem Coronavirus* infiziert. Sein Instrument rettete ihm möglicherweise sein Leben.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

SARAH BRENNER

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