Klarer Plan für klimaneutrale Wiesn gefordert: „Festzelte werden begünstigt“

Lokalpolitiker aus der Ludwigs-/Isarvorstadt fordern im Vorfeld des Oktoberfests weniger Emissionen. Sie bringen auch konkrete Vorschläge zur CO2-Reduzierung an.
München - Fast einstimmig hat sich der Bezirksausschuss (BA) Ludwigs-/Isarvorstadt für ein nachhaltiges und klimaneutrales Oktoberfest ausgesprochen. „Die Stadt will klimaneutral werden. Daher ist es gut, sämtliche Emittenten klimaschädlicher Gase zu benennen und die Emissionen zu reduzieren oder gänzlich zu beenden“, sagt Claudia Lowitz, Fraktionssprecherin Grüne/Rosa Liste.
Oktoberfest: Festzelte seien in Sachen Klimaschutz begünstigt
Die bisherigen Bemühungen der Veranstalter in diese Richtung seien zu gering und nur leere Versprechen. Insbesondere die Festzelte müssen bisher nicht wie die anderen Schausteller Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, um Punkte zu sammeln. „Die Festzelte sind auf der Wiesn gesetzt und werden in Sachen Klimaschutz begünstigt“, erklärte Arne Brach (Grüne). „Dabei sind die Festzelte die Orte, die für das Klima die größte Rolle spielen. Dort werden tierische Lebensmittel aus konventioneller Tierhaltung in Massen konsumiert. Dort wird Methangas in den Küchen benötigt.“ Auch eine Traditionsveranstaltung wie die Wiesn müsse sich verbessern und heute Klimakriterien erfüllen.
Mehr vegetarische Speisen und weniger Müll für eine klimaneutrale Wiesn
Die Lokalpolitiker fordern von den zuständigen Stadtreferaten für Arbeit und Wirtschaft (RAW) sowie für Klima und Umweltschutz (RKU) einen klaren Plan zur Erreichung einer klimaneutralen Wiesn. Maßnahmen könnten sein: Verpflichtung zur CO2-Kompensation negativer CO2-Bilanzen von Schaustellern und Festzeltbetrieben in München und dem Münchner Umland, nicht in fernen Ländern. Ein vielschichtigeres veganes und vegetarisches Speisenangebot, - wie beispielsweise vegane Weißwurst - wobei ein solches Gericht jeweils das günstigste sein sollte. Ein höherer Bioanteil der Speisen, bevorzugt aus regionalen Betrieben und eine freiwillige Tierschutzabgabe von beispielsweise zehn Cent auf Fleischgerichte. Außerdem Müllreduzierungs- und Müllvermeidungsmanagement sowie die Minimierung des Methanausstoßes, insbesondere aus Grill-Anlagen und Gas-Leitungen durch Umstieg auf Elektroküche. „Unser Lösungsansatz lautet: vollständige Elektrifizierung, Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel durch attraktive vegetarische und vegane Alternativen und Klimaschutz als Bewertungsfaktor für sich bewerbende Betriebe und auch die Festzelte“, fasste Arne Brach zusammen.