Eiserne Regeln in einigen Wiesn-Zelten: Seltsame Sitten, auf die sich Besucher einstellen müssen
Hätten Sie‘s gewusst? In gewissen Oktoberfest-Zelten gelten für Besucher unumstößliche Vorschriften. tz.de-Kolumnist Flaucherfranzl verrät sie alle.
Der Flaucherfranzl warnt eindringlich: Diese Festzelte auf der Wiesn sind mit Vorsicht zu genießen! Nicht überall bereiten Stammgäste Besuchern einen warmen Empfang. Der tz.de-Kolumnist musste das schon leidvoll erfahren.
Unbedarfte Gäste klärt der Flaucherfranzl in seiner nachfolgenden, unvollständigen Oktoberfest-Typologie auf. Hausverbote, eiserne Regeln, Publikum: Alles, was Sie vor dem Besuch einer Festhalle wissen müssen.
Hacker-Festzelt auf dem Oktoberfest: G9-Gipfel im „Himmel der Bayern“
Der typische Satz: „Mama, kannst mi hernach von da S-Bahn hoin?“
Wer hier Hausverbot hat: Alle Amtsträger, die „Layla“ zensieren wollen
Vornehmlich junge Besucher aus dem Münchner Umland garantieren ein Höllenspektakel im „Himmel der Bayern“. Balz- und Trinkverhalten sind im Zuge einer Abifahrt an den Goldstrand erprobt worden.

Weil es unter Teilnehmern des 17-tägigen „G9-Gipfels“ immer wieder zu heftigen Meinungsverschiedenheiten kommt, bereiten sich Sicherheitskräfte auch in diesem Jahr auf ein Mammutprojekt vor. Die Puffmutter ALLER Besucher heißt Layla, und ist schöner, jünger, geiler. Ist doch klar.
Wiesn-Zelte: Schottenhamel als Karrieresprungbrett
Der typische Satz: „In welcher Verbindung bist du eigentlich?“
Wer hier Hausverbot hat: Robert Habeck
Am Stammtisch des Segelvereins sind sich alle einig: „Wir müssen den gehobenen Mittelstand auch in Krisenzeiten schützen.“ Die eiserne Regel der Teilnehmer: Das Einstecktuch muss zur Uhr passen!
Wer einmal per FDP-Mandat den gehobenen Mittelstand schützen will, legt im Schottenhamel den Grundstein für die spätere Karriere. Traditionell wird hier nicht nur das Oktoberfest angezapft, sondern auch die Spesenkasse der Studentenverbindung.
Oktoberfest-Gaudi im Käfer-Zelt: Spielerfrauen und die RTL-Stars von morgen
Der typische Satz: „Wer eine echte Nase hat, werfe den ersten Stein!“
Wer hier Hausverbot hat: Der untere Mittelstand
Gemacht sind hier nicht nur die Nasen, auch in anderen Körperregionen wird fleißig getrickst. Ehemalige Spielerfrauen sowie RTL- und Vox-Stars verbünden sich hier, um später gemeinsam im Taxi an den Tegernsee zurückzukehren. Als fixes Accessoire gebucht: Das „Champagnerkrügerl“.
Laut Käfer-Hausordnung MUSS das Haar der Herren mittels Schaumfestiger ans Haupt gepresst werden, Damen haben Louis-Vuitton-Taschen mit individueller Musterung mitzuführen.
Augustiner-Urgesteine machen kurzen Prozess
Der typische Satz: „Schleich di!“
Wer hier Hausverbot hat: Alle Amtsträger, die für eine Frauenquote eintreten
Urgesteine kennen in der altehrwürdigen Festhalle kein Pardon: Wer es wagt, ihnen auf Hochdeutsch eine überflüssige Frage zu stellen, erhält eine non-verbale Reaktion. Die mögliche Abfolge: „Achso, einen Gamsbart kann man gar nicht rasieren?“ - Wuuuusch!
Sich auf Bank oder Tisch das Bier aus dem Leib zu tanzen, wäre ein Fehler. Delinquenten würde Bedienung Helga umgehend per Aufwärtshaken in den Himmel der Bayern befördern. Gemeint ist in diesem Fall kein Wiesn-Zelt.
Oktoberfest 2023: Weinzelt hält Kolumnisten für nicht kreditwürdig
Warum der Flaucherfranzl in seiner Typologie nicht weitere Wiesn-Zelte erwähnt hat? Unter anderem deshalb: Im Löwenbräu ist er derjenige, der Hausverbot hat. Kurz nach seiner Abifahrt war es offenbar zu einem Schmähgesang gegen den TSV 1860 gekommen. Für einen Besuch im Hofbräu ist das Englisch des tz.de-Kolumnisten zu schlecht, die Oide Wiesn meidet er generell. Er möchte keine Risikogruppen gefährden.
Und der ultimative Tiefschlag für den Flaucherfranzl: Das Weinzelt hält ihn für nicht kreditwürdig.
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