Drei Tanks mit jeweils 280 Hektoliter Volumen versorgen die sechs Schänken über die Ringleitung mit Bier. Zur Veranschaulichung: Würde man alle drei Tanks leerzapfen, wären das rund 84 000 Mass. Der Wiesn-Besucher muss also keine Angst haben, dass es mal einen Bier-Engpass gibt. Eine Extra-Kühlung gebe es für die Ringleitung nicht, erklärt Höflinger. Diese bestehe aus zwei ineinanderlaufenden Rohren, im Zwischenraum ein Vakuum - das Prinzip einer Thermoskanne. Selbst bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen bleibt das Bier somit kühl.
Die Temperatur sei insgesamt eine der wichtigsten Einheiten in der Kontrolle: „Wenn die nicht passt, dann geht’s meistens in die falsche Richtung“, sagt Höflinger. Von der Brauerei werde der Gerstensaft mit einer Temperatur zwischen null und minus ein Grad abgetankt, etwas wärmer sei es, wenn es in die Tanks des Zelts gepumpt wird. „Je nach Wochentag landet das Bier dann schließlich mit etwa einem bis drei Grad am Zapfhahn.“
Am Wochenende werde logischerweise mehr gezapft, da könne es im Glas dann auch mal eine Temperatur um die ein bis zwei Grad haben. „Das ist vollkommen in Ordnung - denn der Weg von der Schänke bis zum Tisch muss auch mitgedacht werden.“ Unterwegs erwärmt sich das Bier meist etwas - im Idealfall hat es beim Gast eine Temperatur von drei bis vier Grad. „Aber was die perfekte Trinktemperatur ist, ist auch Geschmackssache“, sagt Höflinger. Für ihn hat die perfekte Mass etwa vier Grad.
Und ist gut eingeschenkt - für Schankkellner Stefan kein Problem. Er und sein Kollege managen eine der sechs Schänken in der Bräurosl, die Christian Höflinger täglich für die Qualitätskontrolle besucht. Gibt er sein Okay, kann Stefan loslegen. Innerhalb von 2,5 Sekunden zapft er eine Mass - „Profis eben“, sagt Höflinger. 18 Tage lang arbeiten sie Hand in Hand, damit der Gast am Ende die perfekte Mass vor sich hat. (leo)
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