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Die Namensvorschläge für die „Oide Wiesn“

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Die Historische Wiesn stieß vergangenes Jahr auf eine solche Resonanz, dass sie nun ein fester Bestandteil des Oktoberfests werden soll.
Die Historische Wiesn stieß vergangenes Jahr auf eine solche Resonanz, dass sie nun ein fester Bestandteil des Oktoberfests werden soll. © dpa

München - Wie soll sie heißen, die Nachfolgerin der „Historischen Wiesn"? Weil der Vorschlag von Wirtschaftsreferent Dieter Reiter, „Oide Wiesn“, vor allem der CSU nicht gefiel, wurde ein Wettbewerb ausgerufen. Eine Auswahl der Vorschläge:

Die Nostalgiker

„Nostalgie-Wiesn“ ist ein Favorit. Eine Leserin aus Gaißach hat gleich Übersetzungen mitgeliefert: „Nostalgia Wiesn“ (Englisch, Italienisch, Spanisch), „Nostalji Wiesn“ (Türkisch, Schwedisch, Haitianisch), „Nostalgi Wiesn“ (Dänisch), „Nosztalgia Wiesn“ (Ungarisch).

Update vom 19. April 2020: Dass das Oktoberfest 2020 abgesagt wird, wird immer wahrscheinlicher. Christian Ude plädiert nun für eine schnelle Entscheidung.

Weitere Vorschläge: Nostalgische Wiesn, Museums-Wiesn, Gründer-Wiesn, Die Vorgestrige, Antike Wiesn, Zur Nostalgischen Wiesn von einst, Ehrwürdige Wiesn.

Eröffnung der historischen Wiesn

Die Gemütlichen

„Gmiatliche Wiesn“: Der Begriff „gmiatlich“ sei in Bayern Programm, so eine Münchner Leserin. „Gmiatlich ist ein sauguates Lebensgefühl, eben Bayern, eben München.“ Ein anderer Vorschlag, der sich unverkennbar an das Trinklied „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ anlehnt, ist „Wiesn der Gemütlichkeit“ – wobei der Einsender aus Schwabhausen dabei nicht die „primitive Sauferei“ im Blick hat. „Ich finde den Namen sehr passend und auch zutreffend, wenn man eine andere, weniger moderne und spinnerte Wiesn dauerhaft einrichten und etablieren will.“

Weitere Vorschläge: Zum gemütlichen Treff, Zur guat’n alten Zeit, Urige Wiesn, Griabige Wiesn, grüawige Wiesn, Zur Damaligen, Zur Ehemaligen, D’Ruah-Wiesn.

Die Patrioten

„Minga Wiesn“: Begründung des Lesers aus Höhenkirchen: „Minga ist der in ganz Bayern gebrauchte Begriff für München. Er steht für Tradition, Brauchtum und Ursprünglichkeit.“

Weitere Vorschläge: Bayerische Wiesn, Altmünchner Oktoberfest, Altmünchner Wiesn, Isar-Ur-Wiesn, Urbayerische Wiesn, Mingara Wiesn, Münchner Schraml-Wiesn, Altboarische Wiesn, Bavaria-Wiesn, Alt München, Oide Münchner Wiesn.

Die Historischen

„Urige Wiesn“ findet eine Germeringer Leserin „bayrisch, gemütlich, schön, so wie’s mal war“. Eine Leserin aus Fürstenfeldbruck will es ein bisserl genauer: „Wiesn anno 1810“ – „Der Begriff wäre zeitlos und könnte von jedermann aus der Welt auch richtig gelesen werden.“

Weitere Vorschläge: Wiesn Dazumal, Anno Dazumal, Renaissance Wiesn, 1810 Wiesn, Ur-Oktoberfest, Ur-Wiesn, Wiesn Anno Domini, D’Wiesn von damals, Historia, Wiesn vor 100 Jahr, JasowarsWiesn, WaramoiWiesn, WiaswarWiesn, GhabtWiesn, GwenWiesn, EhmoisWiesn, So wars amoi Wiesn, Oide Wiesn.

So schön war die Wiesn 2010

Die Traditionellen

„Traditions-Wiesn“ wurde besonders häufig genannt. Eine Leserin aus Garmisch machte daraus eine Kurzform, die auch in der Merkur-Redaktion viele Fans gefunden hat: die „Tradiwi“.

Weitere Vorschläge: Zünftige Wiesn, Zur Generationswiesn, Honorige Wiesn, Echte Wiesn, Platzerl Wiesn.

Die Liebevollen

„S’Wieserl“ wünscht sich ein Leser aus München. Und stellt sich so die Umsetzung vor: „Also: Heid gehma auf d‘Wiesn! Guad, awa aufs Wieserl fei scho aa!“ Den Vorschlag „Kloane Wiesn“ begründet die Leserin aus Steinhöring so: „Auch wenn ein Preuß kleine Wiesn sagt, hört sich’s trotzdem noch gut an.“

Weitere Vorschläge: Bilderbuch-Wiesn, Zauber-Wiesn, Vergißmeinnicht, Herz-Wiesn.

Die Ausgefallenen

„Hypo-Wiesn:“ Begründung der Münchner Einsenderin: „Am 1.10.1835 hat König Ludwig I. die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank gegründet, damit auch Bauern und Handwerker eine Existenz gründen konnten.“ Mit der „Hochzeitswiesn“ hätte ein Leser aus Erding Romantisches im Sinn: „Zum einen wäre dieser Name eine Reminiszenz an die ursprüngliche Hochzeit unseres Königs Ludwigs I., zum anderen wäre es durchaus möglich, im historischen Bierzelt Hochzeiten während der Wiesnzeit zu organisieren. Da die Taufen von Schaustellerkindern in Bierzelten bereits üblich sind, würde eine kirchliche Trauung im historischen Bierzelt die bayerische Verbundenheit mit der Religion noch stärker hervorheben.“ Zur „Genuss-Wiesn“ schreibt die Unterbrunner Leserin: „Man sagt ja auch Genuss-Halbe.“

Weitere Vorschläge: Histoberfest, Gestern-Gaudi, HistoWie, Kult-Wiesn, Gulden-Wiesn, Damals-Fest, Kindheits-Wiese, Kristkindlwiesn, Wiesn spezial, Memory Wiesn, Wiesn: Vorvorgestern, Gaudi-Wiesn, Welt-Wiesn, G’suffa-Wiesn.

Die Hoheitlichen

„Wiggerl-Wiesn“ – „nach der bayerischen Abkürzung für König Ludwig“, wie die Leserin aus München schreibt. „Theres“ und „Therese“ hat auch einige Anhänger. „Therese birgt die Möglichkeit, dieselbige münchnerisch zu verniedlichen, beispielsweise: Geh ma zur Resi“, schreibt eine Münchner Leserin. Ein anderer hätte lieber Theres. „Schließlich ist das der erste Wortteil von Theresienwiese, und nachdem wir zum Oktoberfest Wiesn sagen, wäre das die logische Ergänzung.“ Auch würde damit die Namensgeberin dieses Ortes, Prinzessin Therese, gewürdigt zu deren Hochzeit mit Ludwig das Ganze entstanden sei.

Weitere Vorschläge: Ludwigs-Wiesn, Kini-Wiesn, Resl-Wiesn, Reserl-Wiesn.

Lea Hampel

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