Die erste Wiesn-Bilanz: Hunderte „Bierleichen“, Straftaten – und erste Erkenntnisse zum Publikum 2022
Viel Regen und noch mehr Bier: Das erste Wiesn-Wochenende neigt sich dem Ende. Noch vor Sonntagabend gibt es die erste Bilanz – sie ist durchwachsen.
München – In vielerlei Hinsicht durchwachsen fällt die erste Wiesn-Bilanz, die sich am heutigen Sonntagnachmittag vor allem auf den ersten Wiesn-Tag am Samstag, 17. September, bezieht, aus. Einzig die Stimmung unter den Besuchern war hervorragend, viele beschreiben sie als euphorisch. Kein Wunder: Zwei Jahre hatten Oktoberfest-Fans warten müssen, bis das größte Volksfest Europas wieder stattfindet. Doch es gibt nicht nur Positives zu berichten.
Die erste Wiesn-Bilanz: „Bierleichen“, Tourist niedergestochen – und ein Angriff auf Sanitäter
Der Start zum Oktoberfest 2022 fiel vergleichsweise ruhig aus. Hauptgrund dafür dürfte das schlechte Wetter sein, es regnete fast den kompletten Tag über, am Abend gab es sogar heftigere Windböen. Viele Kurzentschlossene blieben daher wohl zu Hause. Dann nahm die Wiesn aber Fahrt auf: Die ersten „Bierleichen“ – ein 16-Jähriger und eine 20-Jährige – kamen im Laufe des Mittags in die Sanitätsstation, berichtet der Pressesprecher der Aicher Ambulanz, Markus Strobl, auf tz-Anfrage.
Vor allem im Laufe des Abends stieg diese Zahl rasant an. Quasi im Minutentakt kamen Frauen und Männer jeder Altersschicht in die Ambulanz. In den allermeisten Fällen war natürlich übermäßiger Alkoholkonsum der Grund. Besonders schockierend war ein Fall am frühen Abend: Ein Mann hatte zwei Sanitäter tätlich angegriffen, auf sie eingeschlagen. Er wurde von der Polizei abgeführt. Zudem wurde ein 37-Jähriger wegen sexueller Belästigung noch im Zelt festgenommen.
Zwar nicht auf der Festwiese, aber dennoch im Zusammenhang mit der Wiesn, steht ein Vorfall in Schwabing. Ein Tourist, auf dem Heimweg vom Oktoberfest, wurde niedergestochen.
Die Wiesn-Besucher im Jahr 2022
Laut einer ersten Schätzung der Festleitung besuchten etwa 700.000 Menschen am ersten Wochenende die Theresienwiese. Zum Vergleich: 2019 waren es am ersten Wochenende eine Million Besucher. Insgesamt freuen sich die Organisatoren aber über einen gelungenen Start – nur das Wetter solle doch bitte besser werden, so der gemeinsame Konsens.
Insgesamt hätten viele Familien das Oktoberfest bereits besucht, auch Gäste aus Frankreich und den USA sind vermehrt vor Ort. Das Publikum sei etwas jünger, fiel zudem Otto Lindinger, dem Sprecher der kleinen Wiesnzelte, auf. Auch beim Essen ist nicht alles beim Alten: Zwar ist auch dieses Jahr das Wiesn-Hendl wieder der Renner, fleischlose Gerichte waren aber auch gefragt. (fhz)
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