Vor etwa einem Jahr saß er mit Greenforce-Gründer Thomas Isermann zusammen, der ihm ein veganes Fleischpflanzerl auftischte – das Baumgärtner durchaus schmeckte. „Mein erster Gedanke war, was als Fleischpflanzerl geht, das geht auch als Weißwurst!“ Außerdem steige die Nachfrage nach veganen und nachhaltigen Produkten auch auf der Wiesn stetig.
Etwa ein Jahr später ist sie da, die vegane Alternative zum bayerischen Klassiker. Auf Basis von Erbsenprotein mit Wasser, Petersilie und Gewürzen kommt sie dem Original erstaunlich nahe. Etwas kleiner ist sie, und ohne Haut – Zuzeln ist also nicht möglich. Baumgärtner betont: „Natürlich werden wir auf der Wiesn nicht nur vegetarische oder vegane Fleischpflanzerl und Weißwürste haben. Aber ich finde es richtig, eine Alternative zu haben.“ Ihm sei es wichtig, dass es Wahlmöglichkeiten für die gebe, die fleischlos essen möchten. Man sei mit einigen Wiesn-Wirten im Gespräch, sagt Marie Bund von Greenforce – so könnte es die vegane Weißwurst im Hofbräuzelt geben. So wie im „Herr’schafts’zeiten“ im Tal. Natürlich ganz klassisch mit süßem Senf und Breze.
Mit der nahenden Wiesn rückt auch die Frage nach dem richtigen Gewand näher. Die Botschaft von Gabriele Hammerschick ist klar: „Weniger ist mehr!“ Wer zum Dirndl beispielsweise Ohrringe trägt, sollte auf eine Halskette verzichten – und umgekehrt. Das rät die Trachtenexpertin von Lodenfrey. Dort wurden am Dienstag die Oktoberfest-Outfits vorgestellt. „Das diesjährige Wiesn-Dirndl ist schlicht gehalten, handbedruckt und verbindet Tradition mit Modernität“, sagt die Expertin. Die leise, aber edle Tracht liege voll im Trend.
Allerdings ist Farbe angesagt – von Dunkelgrün über Lila bis zu einem gebrannten Orangeton. Auch die Klassiker wie Kirschrot oder Marine passen ins Bild. Wichtig ist, dass das Dirndl gut sitzt – und man sich nicht verkleidet fühlt.
Für Männer ändern sich nur Nuancen. „Wir sprechen von Tradition“, sagt Lodenfrey-Experte Johann Maurer. Der Spielraum für Experimente sei da eng. Bei Lederhosen, dem Schmuckstück, sind hellere Farben angesagt. Bei Westen und Strümpfen bestimmen Blau und Oliv. Hemden sollten weiß sein, vielleicht mal hellblau oder mit Streifen. Und: Hut ist wieder in. Maurer: „Die Wiesn wird laut, die Tracht bleibt zurückhaltend traditionell.“
Am 17. September wird endlich wieder o‘zapft - und der Kampf um die Wiesn-Tische läuft. Wie man reservieren kann, was das kostet - und wo es überhaupt noch Plätze gibt. Hier gibt es alle Infos.