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Wie surfe ich anonym im Internet?

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München - So gut wie nichts, was Sie im Internet tun, bleibt unbeobachtet. Wir verraten Ihnen, wie Sie trotzdem surfen können, ohne allzu viele Spuren zu hinterlassen.

Google weiß, nach was Sie in den letzten Monaten gesucht haben. Amazon merkt sich jeden Artikel, den Sie sich angesehen haben. Und Facebook kennt Ihre Freunde längst besser als Sie selbst. Wir verraten Ihnen, wie Sie trotzdem surfen können, ohne allzu viele Spuren zu hinterlassen.

Wie surfe ich anonym?

Wie gespenstisch viele Daten Ihr Browser über Sie und Ihren Rechner verrät, sehen Sie unter maxa-tools.com/cookie-privacy.php. Wenn Ihnen das unheimlich ist, und wenn Sie die Reklameflut in Ihrem E-Mail-Postfach stoppen wollen, sollten Sie Ihre Privatsphäre schützen und anonym surfen. Der Modus „Privates Surfen“ vieler Browser hilft dabei kaum, er schützt Ihre Daten nur ungenügend. Um quasi per Tarnkappe durchs Netz zu surfen, brauchen Sie spezielle Software.

Welche Programme brauche ich?

Erstklassig funktioniert der „Tor“-Browser, den Sie kostenlos unter torproject.org laden können. Wenn Sie eine Seite aufrufen, schickt dieser anonymisierte Firefox-Browser Ihre Anfrage über mehrere Server weltweit – sodass sich am Ende nicht mehr nachvollziehen lässt, woher der Seitenaufruf kam. Sie können auch das kostenlose Firefox-Zusatzprogramm „TrackMeNot“ nutzen (bit.ly/mAfMHw), das Suchmaschinen durch fiktive Anfragen verwirrt, sodass Google & Co. keine Daten für Werbung mehr sammeln können. Hilfreich ist auch das Firefox-Plugin „Ghostery“ (bit.ly/gedXTc), das Schnüffelwebsites wie Facebook enttarnt – und die Daten Ihres Rechners vor Weitergabe schützt. Besonders leistungsstarke Pakete, die Ihre Daten unkenntlich machen, sind „OkayFreedom“ (okayfreedom.com, ab 4,95 Euro im Monat) und „CyberGhost“ (cyberghostvpn.com, ab 4,17 Euro im Monat). Allerdings sind die kostenlosen Datenmengen bei beiden schnell erschöpft, danach müssen Sie bezahlen. Gratis ist dagegen „Hotspot Shield“ (http://bit.ly/3jfOWz), nur Werbung müssen Sie hier ab und zu in Kauf nehmen. Und noch ein Tipp: Wenn Sie nur selten auf bestimmten Websites anonym surfen wollen, verbergen sogenannte Web-Proxies wie anonymouse.org oder vtunnel.com Ihre Daten.

Welche weiteren Vorteile hat das anonyme Surfen?

Weil die Server, die Sie aufrufen, eine andere Herkunft Ihres Rechners vorgegaukelt bekommen, greifen regionale Sperren nicht mehr. Sie können also YouTube-Videos oder Online-Fernsehsendungen, die von Deutschland aus eigentlich nicht zu sehen sind, problemlos aufrufen. Oder Sie nutzen auch im Auslandsurlaub deutsche Seiten. Ebenfalls top: Programme wie „CyberGhost“ verschlüsseln alle Daten, die Ihren Rechner verlassen. Damit sind Sie deutlich besser vor Hackern geschützt. Und Sie können auch in öffentlichen WLAN-Netzen im Internet einkaufen oder Online-Banking betreiben, ohne Datenspionage befürchten zu müssen. Übrigens: „CyberGhost“, „Orbot“, „Hotspot Shield“ und ähnliche Tarnkappen-Programme gibt es kostenlos oder für wenige Euro auch als Apps für iPhone, iPad oder Android. Und: Sie können sich auch anonyme E-Mail-Adressen besorgen, die nach kurzer Zeit verfallen – beispielsweise bei sofort-mail.de.

Jörg Heinrich (tz)

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