Umfrage sieht AfD im Osten als stärkste Kraft – sie liegt deutlich vor der Union
In den ostdeutschen Bundesländern führt in einer Umfrage inzwischen die AfD. Die Rechtspopulisten beschwören bereits den Sieg bei der Landtagswahl in Thüringen.
München - Auf dem Landesparteitag der Partei Alternative für Deutschland (AfD) stellte Parteichef Björn Höcke klar, nach der nächsten Landtagswahl regieren zu wollen. „33 plus x Prozent“ wolle er mit der Partei holen.
Stand jetzt ist sie auf einem guten Weg dorthin: In Ostdeutschland (ohne Berlin) ist die AfD einer Umfrage zufolge inzwischen zur stärksten Kraft geworden: Mit 26 Prozent liegt sie deutlich vor der Union aus CDU/CSU, die auf 23 Prozent kommt. Das ergab nun eine Sonderauswertung des wöchentlichen „Sonntagstrends“ der Bild am Sonntag und des „Meinungstrends“ der Bild.
Methodik der Umfrage
Für die „Sonntagsfrage im Osten“ wurden die Daten der vergangenen drei „Sonntagstrends“ zwischen Mitte April und Anfang Mai 2023 mit denen der vergangenen zwei Bild-Meinungstrends kumuliert. Die so entstandene Fallzahl in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen lag bei 1009 Befragten.
Die weiteren Ergebnisse der Umfrage in Bezug auf den Osten Deutschlands:
- SPD: 20 Prozent
- Grüne: zehn Prozent
- Linke: neun Prozent
- FDP: acht Prozent
- Sonstige: vier Prozent
AfD will nach der Landtagswahl in Thüringen in die Regierung
Die AfD will bei der regulären Landtagswahl 2024 stärkste Kraft in Thüringen werden. Zuletzt konnte sie in einer Insa-Umfrage ihren Vorsprung zur Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) ausbauen und kam auf 28 Prozent – die Linke erhielt 22 Prozent. Derzeit ist die AfD im Landtag Thüringen die drittstärkste Fraktion.
Wahlumfragen sind allerdings mit Unsicherheiten behaftet. Zum Beispiel erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten es, die erhobenen Daten zu gewichten. Deshalb spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zu einem bestimmten Zeitpunkt wider – sind aber Prognosen für den Wahlausgang.

Grüne verharren in bundesweiter Umfrage bei 14 Prozent
Unterdessen verharren die Grünen im aktuellen BamS-Sonntagstrend bei 14 Prozent. Die SPD verliert einen Punkt und kommt auf 20 Prozent, die FDP gewinnt einen Punkt hinzu und erreicht neun Prozent. Stärkste Kraft bleibt die Union mit 28 Prozent.
Die AfD liegt stabil bei 16 Prozent, die Linke verliert einen Punkt und würde mit vier Prozent die Fünf-Prozent-Hürde verfehlen. Die sonstigen Parteien könnten neun Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Für den bundesweiten BamS-Sonntagstrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Insa 1204 Menschen im Zeitraum vom 2. bis zum 5. Mai. (mit Material der AFP)