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Ukraine-Leaks: FBI nimmt 21-Jährigen fest – Verdächtiger ist Militär-Mitarbeiter

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Die Veröffentlichung brisanter Informationen zum Ukraine-Krieg sorgt für Wirbel. Nun gelingt dem FBI eine Festnahme. Alle Infos im News-Ticker.

Update vom 13. April, 21.30 Uhr: Bei dem im Zusammenhang mit der Veröffentlichung brisanter US-Geheimdienstinformationen festgenommenen Mann handelt es sich um einen Mitarbeiter des Militärs. Das sagte US-Justizminister Merrick Garland am Donnerstag in Washington. Der Mann sei in Verbindung mit der „unbefugten Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen“ ohne Zwischenfall in Gewahrsam genommen worden. Er sei Angehöriger der Nationalgarde und heiße Jack T., sagte Garland. Weitere Details nannte er nicht.

Der Mann wurde am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in North Dighton im US-Bundesstaat Massachusetts festgenommen. Der US-Sender CNN zeigte Videoaufnahmen der Festnahme im Fernsehen. US-Medien hatten zuvor erste Details zu den Ermittlungen und über den mutmaßlichen Maulwurf in Umlauf gebracht. Der Mann soll eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet haben. Medien zufolge ist er 21 Jahre alt. Justizminister Garland machte jedoch keine Angaben zum Alter.

Ukraine-Leaks: FBI nimmt Verdächtigen fest

Update vom 13. April, 20.40 Uhr: In den Ermittlungen zum massiven Datenleck von Geheimdokumenten hat die US-Bundespolizei FBI einem Medienbericht zufolge einen Verdächtigen festgenommen. Bei dem festgenommenen Mann handele es sich um einen Mitarbeiter des Militärs.

Zuvor hatte die Bundesbehörde das Zuhause des Mannes durchsucht. Die New York Times berichtete am Donnerstag, etwa ein halbes Dutzend FBI-Agenten hätten sich Zugang zum Grundstück eines 21-Jährigen verschafft, der in Verbindung mit dem großen Datenleck stehen soll. Die Zeitung hatte zuvor berichtet, es handele sich um einen Angehörigen der Nationalgarde aus dem Bundesstaat Massachusetts, der eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet habe.

Das FBI blockiert auf der Suche nach dem Verdächtigen eine Straße in einem Wohnort im US-Staat Massachusetts.
Das FBI blockiert auf der Suche nach dem Verdächtigen eine Straße in North Dighton im US-Staat Massachusetts. © Michelle R. Smith/dpa/AP

Ukraine-Leaks: FBI identifiziert Anführer von verdächtiger Chatgruppe

Update vom 13. April, 18.45 Uhr: Ein 21-jähriger Angehöriger der Air National Guards (Luft-Nationalgarde) aus Massachusetts wurde von der New York Times als Anführer einer Online-Gaming-Chatgruppe identifiziert, in der geheime Dokumente zum Ukraine-Krieg veröffentlicht wurden. Dem Times-Bericht wollen Ermittlerinnen und Ermittler mit dem Mann sprechen, in der Hoffnung, dass er die Behörden zu dem Täter führen kann.

Ukraine-Leaks: Biden zeigt sich „besorgt“

Update vom 13. April, 16.16 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat sich besorgt über die Veröffentlichung zahlreicher Geheimdokumente vor allem zum Krieg in der Ukraine gezeigt. „Ich bin besorgt, dass es passiert ist“, sagte Biden am Donnerstag nach einem Treffen mit dem irischen Präsidenten Michael Higgins in Dublin. Derzeit laufe eine „umfassende Untersuchung“, die kurz vor einem Abschluss stehe.

Urheber des Datenlecks hat wohl auf Militärbasis gearbeitet

Update vom 13. April, 15.53 Uhr: Der Urheber des massiven Datenlecks um Geheimdokumente in den USA soll nach Informationen der Washington Post auf einer Militärbasis gearbeitet haben. Ein junger Mann, der sich hinter den mysteriösen Buchstaben „OG“ verberge, habe die brisanten Unterlagen zunächst als Abschriften mit einer von ihm geleiteten Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geteilt, schrieb das Blatt am Donnerstag. Die Zeitung beruft sich dabei unter anderem auf zwei Mitglieder der Gruppe, die sich aus rund zwei Dutzend jungen Leuten mit Vorliebe für Waffen und Militärausrüstung zusammengesetzt habe.

Die Chatgruppe ist nach Angaben der Mitglieder gegenüber der „Post“ 2020 während der Corona-Pandemie gegründet worden. „OG“, Anfang bis Mitte 20, wird als charismatischer Waffennarr mit düsteren Ansichten über die US-Regierung, die Strafverfolgungsbehörden und die Geheimdienste beschrieben. Andere in der Gruppe hätten ihn bewundert. „Er ist fit. Er ist stark. Er ist bewaffnet. Er ist trainiert. So ziemlich alles, was man von einem verrückten Film erwarten kann“, sagte eines der Mitglieder der Gruppe. In einem von der „Post“ gesichteten Video steht der als „OG“ identifizierte Mann mit einem Gewehr an einem Schießstand. Während er mehrere Schüsse auf ein Ziel abfeuerte, habe er rassistische und antisemitische Beleidigungen geschrien.

US-Regierung sieht soziale Medien in der Pflicht, Verbreitung gestohlener Geheimdokumente zu unterbinden

Update vom 13. April, 14.00 Uhr: Die US-Regierung sieht soziale Medien in der Pflicht, die Verbreitung gestohlener Geheimdokumente zu unterbinden. „Wir glauben, dass die Betreiber sozialer Medien eine Verantwortung haben gegenüber ihren Nutzern und dem Land, die private Infrastruktur, die sie schaffen, zu verwalten“, sagt die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, vor Journalisten in Dublin.

„Wir rufen Unternehmen normalerweise dazu auf, nicht die Verbreitung von Material zu ermöglichen, das ein Risiko für die öffentliche und nationale Sicherheit darstellt“, betont sie. Ob und wie der Zugang zu sozialen Netzwerken für Mitarbeiter der Regierung beschränkt werden müsse, sei Sache der Geheimdienste, so Jean-Pierre weiter.

Update vom 13. April, 12.10 Uhr: Die geleakten US-Dokumente kursierten offenbar monatelang im Internet, ohne von der Regierung entdeckt zu werden. Das wirft Fragen aufwirft, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Bilder der geheimen Dokumente, die in den letzten Tagen in den sozialen Medien kursierten, wurden laut dem Magazin Politico bereits im Januar auf einer beliebten Messaging-Website veröffentlicht.

Die Regierung scheint jedoch erst Anfang April auf sie aufmerksam geworden zu sein, als die Medien erstmals über sie berichteten. „Niemand in der US-Regierung wusste, dass es sie gab“, sagte ein US-Beamter Politico. „Auf die Frage, warum sie es nicht wussten, können wir noch keine Antwort geben“, sagte ein hoher Regierungsbeamter. „Wir würden alle gerne verstehen, wie es dazu kam.“

Ukraine-Leaks: Machtkampf in Russland – Streit zwischen FSB und Militär

Update vom 13. April, 11.05 Uhr: Der Machtkampf innerhalb des russischen Machtapparats wegen des Krieges gegen die Ukraine könnte einem US-Zeitungsbericht zufolge weitreichender sein als bisher angenommen. Darauf deuteten neue geheime Dokumente hin, die jetzt zusätzlich zu den vor Tagen bekannt gewordenen geleakten Informationen im Internet veröffentlicht worden seien, meldet die New York Times.

Demnach beschuldigt der Inlandsgeheimdienst FSB das Militär, das Ausmaß der Opfer auf russischer Seite zu verschleiern. Das Militär schrecke weiter davor zurück, schlechte Nachrichten in der Befehlskette nach oben zu übermitteln, heiße es in dem Dokument. Der FSB wiederum stelle in Diskussionen mit der russischen Regierung die Zahlen des Verteidigungsministeriums infrage. Putin und Schoigu versuchten den Streit vergeblich zu schlichten.

Update vom 13. April, 08.52 Uhr: Die geleakten Dokumente sollen Gerüchte um Wladimir Putins Krebserkrankung offenbar bestätigen. In den entsprechenden Ausschnitten der Leaks heißt es, Nikolai Patruschew (Nationaler Sicherheitsrat) und Valery Gerassimow (Generalstabschef der russischen Streitkräfte) hätten Pläne, Putin zu stürzen.

Um den Kreml-Anführer schlecht aussehen zu lassen, wolle man die russische Invasion sabotieren, indem man Truppen aus Russland an die Südfront verlegt. Dies sei für den 5. März geplant gewesen. Zu diesem Zeitpunkt sei eine Chemotherapie für Putin geplant, sodass dieser nicht in der Lage sei, die Ausführung der Pläne zu verhindern. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend.

US-Leaks: Selenskyj-Ministerin sieht „minimales“ Risiko für Gegenoffensive

Update vom 13. April, 07.56 Uhr: Die ukrainische Regierung befürchtet nach der Veröffentlichung geheimer US-Informationen zum Krieg keine negativen Auswirkungen auf Offensiven gegen die russischen Angriffstruppen. Schlachtpläne und andere Daten zu Spezialoperationen seien nur einem sehr kleinen Kreis innerhalb der ukrainischen Führung bekannt, betonte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar im ukrainischen Fernsehen. Das Risiko der Informationslecks sei im Hinblick auf die wichtigsten Kriegsangelegenheiten „sehr minimal“.

Ähnlich äußerten sich Regierungsvertreter der USA, doch stuften sie die Preisgabe von Dokumenten, die nicht nur sensible Informationen über die Ukraine, sondern auch über Südkorea, Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere Staaten betreffen, als gravierend ein.

Verdacht zu Ukraine-Leaks: US-Zeitung berichtet über „jungen Waffen-Liebhaber“

Update vom 13. April, 06.35 Uhr: Die Washington Post berichtet von einem neuen Verdacht, wer hinter den geleakten US-Dokumenten stehen könnte. Wie die US-Zeitung berichtet, könnte ein „junger, charismatischer Waffen-Liebhaber“ hinter dem Leak stecken. Der Mann, der auf der Plattform Discord, wo die Dokumente als erstes auftauchten, als „OG“ bekannt sei, habe in Zeiten der Corona-Pandemie eine Art Forum mit aufgebaut, auf der sich Gleichgesinnte über Waffen, Gott und die Pandemie unterhalten haben sollen, berichtete die Zeitung weiter.

Demnach habe „OG“ 2020 angefangen, Nachrichten zu verbreiten, mit Informationen, die er von seinem Job auf einer „US-Militärbasis“ habe. Welche Basis das sei, habe er nicht gesagt. Die Mitglieder hätten zunächst nicht verstanden, was sie da vor sich hatten, heißt es in dem Bericht weiter. „Er ist schlau“, sagt ein anonymes Mitglied der Gruppe der Washington Post über „OG“. „Er wusste natürlich, was er tat, als er die Dokumente weiterverbreitet hat. Das waren auf keinen Fall irgendwelche unabsichtlichen Leaks.“

Geheimdokumente-Leaks im Ukraine-Krieg: USA geben düstere Prognose ab

Update vom 13. April, 06.10 Uhr: Die USA erwarten offenbar kein Ende des Ukraine-Kriegs in diesem Jahr – auch wenn Kiew größere Bereiche seines Landes zurückgewinnen kann. Diese Einschätzung soll laut der Washington Post Teil der geleakten Dokumente sein. Auch immer schwerwiegendere Verluste der russischen Streitkräfte würden demnach nicht zu Friedensgesprächen oder einem Sieg einer Seite führen. „Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts sind im Jahr 2023 in allen betrachteten Szenarien unwahrscheinlich“, soll es in dem zuvor noch nicht veröffentlichten Dokument heißen.

Weiter heißt es, dass die Ukraine und Russland bis Jahresende nur geringe Geländegewinne verzeichnen könnten. Die Einschätzung, die offenbar auf Daten über Truppen und Material beruht, könnte Bemühungen zu Gesprächen widersprechen, wie sie von Staaten wie den USA und auch China kamen.

Ukraine-Leaks: US-Leaks im Ukraine-Krieg: „Mischung“ aus wahren und falschen Informationen

Update vom 12. April, 21.50 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow erklärt während einer Pressekonferenz in Madrid, dass die als „Ukraine-Leaks“ bekanntgewordenen angeblichen US-Geheimdienstdokumente eine „Mischung“ aus wahren und falschen Informationen enthalten. Die zutreffenden Informationen seien jedoch bereits veraltet, sagte er weiter.

Ukraine-Leaks: USA sollen an Gegenoffensive der Ukraine zweifeln

In einem der Dokumente von Anfang Februar werden etwa angebliche Zweifel der USA an der geplanten ukrainischen Gegenoffensive erwähnt. Demnach würden sie vor erheblichen „Defiziten bei der Truppenaufstockung und -erhaltung“ warnen, wie aus einem Bericht des Kyiv Independent hervorgeht. Auch sei in den Dokumenten festgehalten, dass Ägypten plane, bis zu 40.000 Raketen an Russland zu liefern. Das Weiße Haus erklärt am 12. April jedoch, es gebe darauf keinerlei Hinweise.

Während ukrainische Beamte die Dokumente ursprünglich als „Fälschungen“ abtaten, bestätigten US-Beamte sowohl der New York Times als auch CNN, dass die Dokumente wahrscheinlich echt sind, auch wenn einige von ihnen anscheinend verändert wurden.

US-Leaks im Ukraine-Krieg: Nato-Truppen beteiligt? „Völlig falsch“

Update vom 12. April, 16.50 Uhr: Die Verteidigungsminister der Ukraine und Spaniens haben Behauptungen zurückgewiesen, wonach Nato-Truppen in der Ukraine gegen russische Streitkräfte kämpfen würden. „Es ist völlig falsch, dass es Nato-Truppen in der Ukraine gibt“, sagte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Oleksij Resnikow in Madrid. Auch Resnikow sagte, dass die Behauptung, die in den sogenannten Ukraine-Leaks auftauchte, „nicht wahr“ sei.

„Viele Daten, die nicht der Wahrheit entsprechen“ sowie überholte Informationen seien in den Dokumenten erhalten, sagte Resnikow. Nutznießer seien schlicht Russland oder Moskaus Verbündete. Trotz des Datenlecks habe man weiterhin „volles Vertrauen in unsere amerikanischen Verbündeten“, sagte er weiter. Aus der Sicht Spaniens sagte Robles, die Einheit bleibe stark und Russland werde „keinen Bruch in dieser Einheit erreichen“.

Ukraine-Leaks: London warnt vor Desinformationen

Update vom 12. April, 15.30 Uhr: Die Leaks von Geheimdokumenten aus US-Regierungsbehörden sorgt international weiterhin für Wirbel. Derweil äußert das britische Verteidigungsministerium Zweifel an der Echtheit der abfotografierten Papiere, die unter anderem die Anwesenheit von Spezialkräften aus Großbritannien und den USA in der Ukraine belegen sollen. Die Vereinigten Staaten wollen indes die Wogen bei ihren Verbündeten glätten. Die Dokumente wiesen ein „hohes Maß an Ungenauigkeit auf“, erklärt London. Leser sollten „vorsichtig dabei sein, die Behauptungen für bare Münze zu nehmen“, diese hätten das „Potenzial, Desinformation zu verbreiten“.

Ukraine-Leaks: Auch China wird in den Papieren thematisiert

Update vom 12. April, 14.37 Uhr: CNN berichtet über neue Details zu den „Ukraine-Leaks“. Der US-Sender hat nach eigenen Angaben 53 der geleakten US-Geheimdokumente gesichtet. Auch China mit seinem Staatsoberhaupt Xi Jinping wird demnach in den Papieren erwähnt. Die USA sorgen sich, dass das kremlnahe Land Putin im Ukraine-Krieg unterstützt.

Laut dem Bericht heißt es in einer Notiz, dass Peking ukrainische Angriffe auf Ziele in Russland „als Gelegenheit nutzen könnte, die Nato als Aggressor hinzustellen, und seine Hilfen für Russland erhöhen könnte, sofern es die Angriffe für bedeutsam hält“.

Ukraine-Leaks: Nato-Spezialkräfte sollen im Kriegsgebiet aktiv gewesen sein

Update vom 12. April, 12.55 Uhr: Offenbar sollen die geleakten US-Geheimdokumente auch brisante Informationen über Nato-Spezialkräfte in der Ukraine beinhalten, wie nun mehrere britische Medien übereinstimmend erklärten. Demzufolge sollen bis zu 97 Nato-Spezialkräfte im Ukraine-Krieg aktiv gewesen sein. Das britische Verteidigungsministerium wollte sich zu den Enthüllungen bisher nicht äußern. Auf Twitter mahnte es allerdings zur Vorsicht.

US-Leaks im Ukraine-Krieg: Neue Details zu möglichen Waffenlieferungen veröffentlicht

Update vom 12. April, 9.39 Uhr: Neue Details zu den „Ukraine-Leaks“: Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters geht aus einem der mutmaßlichen US-Geheimdokumente hervor, dass Serbien die Ukraine mit Waffen beliefern wollte – oder dies bereits getan hat. Das besagte Papier trage den Titel „Europa – Reaktionen auf den anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikt“ und liste in Diagrammform die „evaluierten Positionen“ von 38 europäischen Regierungen auf die Bitten aus Kiew um militärische Unterstützung auf.

Ukraine-Leaks: USA leiten strafrechtliche Ermittlungen ein

Update vom 12. April, 5.00 Uhr: Nach der Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine bemüht sich die US-Regierung um Aufklärung und versucht, ihre Verbündeten zu beruhigen. „Wir werden jeden Stein umdrehen, bis wir den Ursprung und das Ausmaß des Vorfalls herausgefunden haben“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

„Ich wurde erstmals am Morgen des 6. April über die Berichte über die unbefugte Weitergabe von sensiblem und geheimem Material unterrichtet“, so Austin. Seitdem habe er sich täglich mit leitenden Mitarbeitern seines Ministeriums beraten und Sofortmaßnahmen ergriffen. „Wir haben die Angelegenheit an das Justizministerium weitergeleitet, das eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet hat.“ Solange die Untersuchungen liefen, könne er sich nicht näher äußern. Er betonte aber: „Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst.“

Unterdessen erklärte Außenminister Blinken, er habe am Dienstag mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba gesprochen. „In unserem Gespräch habe ich neben anderen Dingen unsere anhaltende Unterstützung für die Ukraine und ihre Anstrengungen, ihre territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit zu verteidigen, bekräftigt.“

US-Leaks im Ukraine-Krieg: Großbritannien spricht von „Ungenauigkeit“

Update vom 11. April, 22.20 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium erklärt, dass in den angeblichen geleakten US-Geheimdokumenten, die im Internet als sogenannte Ukraine-Leaks aufgetaucht sind, ein „hohes Maß an Ungenauigkeit“ vorliegen würde. Dies geht aus einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums von Großbritannien hervor, die auf Twitter veröffentlicht wurde. „Die Leser sollten vorsichtig sein, die Behauptungen für bare Münze zu nehmen“, so das britische Verteidigungsministerium weiter.

Journalisten der Presseagentur Associated Press (AP) konnten mittlerweile mit mutmaßlichen Zeugen der Veröffentlichung der Ukraine-Leaks sprechen. Es handelt sich um Nutzer der Kommunikationsplattform Discord, darunter ein Teenager und ein Kind. Die Reporter erfuhren dabei von einem 18-Jährigen, dass einer der Chat-Nutzer während eines Gesprächs über den Ukraine-Krieg unvermittelt begonnen habe, angeblich geheime Dokumente zu teilen.

„Wir waren alle einfach nur verwirrt. Wir konnten nicht glauben, was passiert war“, sagt er zu den Vorkommnissen. Die AP konnte jedoch viele der genannten Details nicht bestätigen. Der Chat, in dem die Dokumente veröffentlicht wurden, sei inzwischen gelöscht worden. Der mutmaßliche Zeuge weigere sich aus Sicherheitsgründen, seinen Namen zu nennen.

US-Leaks im Ukraine-Krieg: Wurde Selenskyj abgehört? Berater widerspricht deutlich

Update vom 11. April, 15.35 Uhr: Das Pentagon hat eine „behördenübergreifende Arbeitsgruppe“ eingerichtet, die die Auswirkungen des Datenlecks auf die nationale Sicherheit untersucht. Auch leitete das US-Justizministerium strafrechtliche Ermittlungen ein.

Die Regierung sei besorgt, dass noch weitere Dokumente auftauchen könnten, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. „Wir wissen nicht, wer dafür verantwortlich ist. Und wir wissen nicht, ob sie noch mehr haben, dass sie veröffentlichen wollen“, sagte Kirby am Montag (10. April). US-Präsident Joe Biden wurde nach Angaben Kirbys Ende vergangener Woche über den Leak informiert.

Ukraine-Leaks: Selenskyj-Berater glaubt nicht an Abhöraktion

Update vom 11. April, 13.40 Uhr: Im Zuge der „Ukraine-Leaks“ gibt es auch Berichte, dass die USA Wolodymyr Selenskyj abgehört haben sollen. Dessen Berater Mychajlo Podoljak zieht diese Meldungen ausdrücklich in Zweifel. Beratungen des ukrainischen Staatschefs mit dem Militär liefen anders ab als in den Dokumenten dargestellt, sagte Podoljak am Montag (10. April) im ukrainischen Fernsehen.

Zuvor hatten Berichte angedeutet, dass Selenskyj Ende Februar in einer Beratung mit der Armeeführung Drohnenangriffe auf Standorte der russischen Armee im Gebiet Rostow vorgeschlagen habe. Das könnte Washington darin bestärkt haben, Kiew keine weitreichenden Waffen zu liefern, hieß es weiter. Podoljak widersprach dieser Darstellung nun: Es sei wenig sinnvoll, „einfach abstrakt zu sagen: ‚Lasst und das Gebiet Rostow bombardieren‘.“ Bei solchen Beratungen würden vielmehr Prioritäten gesetzt und Strategien festgelegt.

Ukraine-Leaks: US-Dokumente wohl zuerst auf Videospiel-Plattform Discord aufgetaucht

Update vom 11. April, 13.06 Uhr: Die unabhängige Investigativ-Plattform Bellingcat hat geprüft, wo die geleakten Dokumente zuerst auftauchten. Demnach könnten einige von ihnen bereits im Januar online gewesen sein. Einige wurden Bellingcat zufolge auf Discord veröffentlicht, einer beliebten Plattform für Videospieler. Dort tauchten sie demnach in Kanälen für Fans einer YouTube-Berühmtheit sowie für Spieler des Computerspiels „Minecraft“ auf.

Leaks im Ukraine-Krieg: Zunächst weitgehend unbemerkt auf Videospiel-Plattform

Update vom 11. April, 12.30 Uhr: Nach Angaben des US-Senders CNN tauchten die geleakten US-Dokumente zum Ukraine-Krieg und weiteren Regionen der Welt offenbar schon Wochen zuvor auf der Plattform Discord auf. Dort seien sie zunächst weitreichend unbemerkt geblieben. Erst nachdem sich die Dokumente auch auf Twitter und Telegram verbreitet hatten, habe man Alarm geschlagen.

Dass die Dokumente auf Twitter veröffentlicht werden konnten, begründete ein ehemaliger Mitarbeiter mit einer Lücke in den Benutzerrichtlinien der Plattform. Zwar ist die Verbreitung von durch Hacks ergattertem Material nicht gestattet. Allerdings gebe es in diesem Fall „keine glaubwürdigen Beweise“ dafür, dass es sich um einen technischen Hack oder eine Einschleusung handle, so der Mitarbeiter.

Leaks geheimer US-Dokumente im Ukraine-Krieg: Ägypten wollte Russland tausende Raketen liefern

Update vom 11. April, 12.15 Uhr: Die geleakten US-Dokumente enthüllen einige interessante Entwicklungen im Hintergrund des Ukraine-Krieges. Demnach wollte Ägypten in einem geheimen Vorhaben tausende Raketen an Russland liefern.

Ukraine-Krieg: Südkorea nennt US-Leaks „sinnlose Lügen“

Update vom 11. April, 9.55 Uhr: Die südkoreanische Regierung hat große Teile der geleakten US-Geheimdokumente im Internet für gefälscht erklärt. Nach einem Telefongespräch zwischen den Verteidigungsministern der USA und Südkoreas seien beide zu dem Schluss gekommen, „dass eine beträchtliche Anzahl der fraglichen Dokumente konstruiert sind“, teilte Südkoreas Präsidentschaftsbüro mit.

Einige der Dokumente sollen zeigen, dass Südkorea Bedenken äußert, die USA könnte in Südkorea gefertigte Waffen an die Ukraine liefern. Dies wäre eine Verletzung der südkoreanischen Waffenexportpolitik, nach der Seoul keine Rüstungsgüter in Kriegsgebiete liefert. Einige der Dokumente sollen auch nahelegen, dass die USA ihre engen Verbündeten wie Südkorea und Israel bespitzelte. Das Büro des südkoreanischen Präsidenten wies Gerüchte über Sicherheitslücken, die ein Abhören möglich machen könnten, allerdings am Dienstag als „sinnlose Lügen“ zurück.

Ukraine-Krieg: Arbeitet Kiew an neuer Strategie wegen geleakten US-Dokumenten?

Update vom 10. April, 20.24 Uhr: In Folge der Veröffentlichung von geheimen angeblichen US-Dokumenten, welche gegenwärtig in den sozialen Medien kursieren, berichtete der US-Sender CNN, dass die Ukraine nun ihre Kriegsstrategie verändern würde. Diese Information solle aus Kreisen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stammen.

Einer der wichtigsten Sicherheitsberater Selenskyjs, Olexij Danilow, widerspricht den Berichten im Ukraine-Krieg jedoch: „Ich weiß nicht, mit wem CNN gesprochen hat. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Anzahl der Personen, die unsere Pläne auf unserem Staatsgebiet kennt, äußerst begrenzt ist. Und ich denke nicht, dass der Informant, der mit CNN in Kontakt stand, etwas damit zu tun hat“, sagte Danilow laut tagesschau.de.

Leaks im Ukraine-Krieg: Pentagon hält Veröffentlichung von US-Dokumenten für „sehr hohes“ Sicherheitsrisiko

Update vom 10. April, 19.37 Uhr: Die Veröffentlichung der geheimen US-Dokumente stellt dem Pentagon zufolge ein „sehr hohes“ Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg dar. Der Kreml reagierte positiv auf die Veröffentlichungen, die auch Informationen zur ukrainischen Kriegsführung beinhalten soll. Nähere Informationen gab das Pentagon nicht.

Die geheimen US-Regierungsdokumente waren auf Online-Plattformen wie Twitter, Telegram oder Discord und weiteren Plattformen aufgetaucht. Nach Angaben der New York Times enthalten sie unter anderem Informationen zu Plänen der USA und der Nato zur Unterstützung einer ukrainischen Militäroffensive im Frühjahr gegen Russland im Ukraine-Krieg. Der Zeitung zufolge wurden die Dokumente über pro-russische Kanäle verbreitet.

Ukraine-Krieg: Peskow nennt US-Dokumenten-Leak „interessant“

Update vom 10. April, 13.46 Uhr: Die Veröffentlichung der geheimen US-Dokumente zum Krieg in der Ukraine sind im Kreml auf großes Interesse gestoßen. „Die Leaks sind einigermaßen interessant, alle studieren, analysieren und erörtern sie breit“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. US-Medien hatten zuvor über die Inhalte aus den in sozialen Netzwerken veröffentlichten Dokumenten berichtet. Dabei gibt es auch Informationen von US-Geheimdiensten zur ukrainischen Kriegsführung. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ausspioniert worden. Ob Russland etwas mit der Veröffentlichung zu tun, darüber wollte der Kremlsprecher aber keinen Kommentar abgeben.

Ukraine-Leaks enthüllt: Haben die USA auch Selenskyj ausspioniert?

Update vom 10. April, 12.28 Uhr: Die ukrainische Führung ist nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN verärgert wegen der veröffentlichten Geheimdokumente zum russischen Angriffskrieg. Das Land habe daher bereits einige seiner militärischen Pläne geändert, berichtete CNN unter Berufung auf das Umfeld des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Ein Dokument zeigt demnach auch, dass die USA sogar Selenskyj ausspioniert hätten. Die Tatsache an sich sei keine Überraschung, aber ukrainische Beamte seien zutiefst frustriert über das Datenleck, schrieb CNN unter Berufung auf eine Selenskyj nahe stehende Person. Nach Berichten zahlreicher US-Medien belegen die Dokumente, wie tief die Geheimdienste Washingtons auch ihre Verbündeten durchleuchten.

Ukraine-Krieg: Luftverteidigung geht laut geleakten US-Dokumenten die Munition aus

Update vom 10. April, 08.03 Uhr: Die Ukraine braucht dringend neue Munition für das Luftverteidigungssystem. So sollen die Bestände der an S-300- und Buk-Raketen aus der Sowjetzeit ab Mitte April, spätestens Anfang Mai vollständig erschöpft sein, wie aus den geleakten US-Dokumenten hervorgeht. Das berichtete die New York Times am Montagmorgen. Das betreffende Dokument wurde am 28. Februar ausgestellt und es ist unklar, ob sich die Bewertung geändert hat. Bislang galt die ukrainische Luftverteidigung als äußerst effektiv gegen die ständigen russischen Angriffe.

Ukraine-Krieg: Geleakte Geheimdokumente ziehen Untersuchung durch US-Justizministerium nach sich

Update vom 9. April, um 21.07 Uhr: Das US-Justizministerium hat eine Untersuchung zu im Internet verbreiteten Geheimdokumenten eingeleitet. „Wir haben uns mit dem Verteidigungsministerium in dieser Sache ausgetauscht und eine Untersuchung begonnen“, sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Washington der Nachrichtenagentur AFP. Das Pentagon hatte bereits am Freitag erklärt, das Durchsickern der Dokumente zu überprüfen und das Justizministerium offiziell von der Angelegenheit informiert zu haben.

Zuletzt waren nach und nach eine Reihe von geheimen Regierungsdokumenten auf Online-Plattformen wie Twitter, Telegram oder Discord aufgetaucht. Darunter waren laut einem Bericht der New York Times vom Donnerstag geheime Dokumente zu Plänen der USA und der Nato, die Ukraine bei der Vorbereitung einer Frühlingsoffensive gegen Russland zu unterstützen.

Erstmeldung vom 09. April 2023 um 18.29 Uhr: Kiew/Moskau – Im Ukraine-Krieg sind mittlerweile 178.000 Soldaten aus Russland gefallen. Das teilte der Generalstab der Ukraine am Ostersonntag (9. April) mit. Die Intensität im Kriegsgeschehen bleibt auch weiterhin hoch.

Zuletzt hatte die Ukraine erstmals angedeutet, sich in Bezug auf die annektierte Halbinsel Krim eventuell auf Verhandlungen einzulassen. Die Sicht auf eine mögliche militärische Rückeroberung des strategisch wichtigen Punktes gingen zuletzt weit auseinander. Trotz der weiterhin schwierigen Lage in seinem Heimatland, könnte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, schon bald nach Deutschland kommen.

Von Kiew nach Aachen: Selenskyj könnte bald nach Deutschland kommen

Der 45-jährige Staatschef Selenskyj könnte am 14. Mai den Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses persönliche entgegennehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt. Der Preis wird seit 1950 an Personen verliehen wird, die sich für die Einheit Europas verdient gemacht haben, wird in diesem Jahr an Selenskyj und die ukrainische Bevölkerung gehen, die sich seit dem 24. Februar gegen den russischen Überfall zur Wehr setzt. Im Vorjahr (2022) ging der Preis an die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Maria Kolesnikowa.

Zu der Verleihung werden auch weitere hochkarätige Politikerinnen und Politiker erwartet. Offiziell bestätigt wurden bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Spekulationen zufolge könnten auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und ein Vertreter der polnischen Regierung in Aachen vor Ort sein.

Ostern im Krieg: Papst schließt Ukraine in Ostergebet ein

In seiner traditionellen Osterbotschaft am Sonntag (9. April) rief Papst Franziskus die Russen dazu auf, die Wahrheit über die Invasion der Ukraine zu ergründen, wie Reuters berichtet. „Helfen Sie dem geliebten ukrainischen Volk auf seinem Weg zum Frieden und werfen Sie das Osterlicht auf das russische Volk“, so das Oberhaupt der katholischen Kirche in seinem Ostergebet wörtlich.

Bereits in der Osternacht (die Nacht zum Ostersonntag) ermutigte der Papst zur Hoffnung inmitten der „eisigen Kriegswinde“. Die Ukraine und seine Bevölkerung bezeichnete Franziskus mehrmals als „Märtyrer“, wie Reuters schreibt. (Red. mit Agenturen)

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