1. tz
  2. Politik

31 Abrams-Panzer sind auf dem Weg nach Bayern - und nicht in den Ukraine-Krieg

Erstellt:

Von: Florian Naumann

Kommentare

Medientag der US-Armee
Ein amerikanischer Soldat steht auf einem amerikanischen Kampfpanzer des neuesten Typs Abrams M1A2 SEP v3 während des Medientags der US-Armee. © Daniel Löb/dpa

Eine große Zahl an US-Panzern des Typs Abrams ist auf dem Weg nach Bayern. An ihnen sollen bald ukrainische Soldaten trainieren.

Washington, D.C./München - US-Abrams-Panzer sind im Ukraine-Krieg in Deutschland angekommen - und nun offenbar auf dem Weg nach Bayern. Die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) für Kiew erhandelten Geräte sind laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP noch vor dem Zeitplan eingetroffen. Ihr Zielort ist Grafenwöhr im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

In zwei bis drei Wochen sollen dort ukrainische Soldaten den Umgang mit den Panzern lernen, schrieb AP unter Berufung auf US-Beamte. Das wird wohl einige Zeit in Anspruch nehmen: Von zehn Wochen ist in dem Bericht die Rede. Dann sollen auch weitere Abrams für die ukrainische Armee einsatzbereit sein - diese Exemplare werden derzeit noch für den Kampfeinsatz aufbereitet.

Abrams-Panzertraining in Bayern: Zeitplan steht

Angeblich geht es zunächst um 31 Panzer zu Trainingszwecken. Schon am vergangenen Wochenende (6./7.) seien sie in Bremerhaven angekommen, erklärte ein US-Vertreter. Anfang kommender Woche sollen sie dann in Grafenwöhr sein. Die US-Armee betreibt dort eine große Militärbasis samt Trainingszentrum. Rund 12.500 Soldatinnen und Soldaten sind dort stationiert. Der Zeitplan im Überblick:

Auch am zuvor gelieferten „Bradley“ sollten Ukrainer in Grafenwöhr trainieren. Dass es diese Möglichkeit in Bayern noch gibt, ist keine Selbstverständlichkeit: Vor einigen Jahren stand ein Abzug der Amerikaner im Raum. „Es trifft uns hart, wenn eine Brigade weggeht, auch wirtschaftlich“, sagte im Jahr 2012 der damalige Bürgermeister von Grafenwöhr, Hellmuth Wächter.

Die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe hatte sich im April in Ramstein auf den Abrams-Plan geeinigt. Damals waren die Partner aber noch von einer Lieferung erst bis Ende Mai ausgegangen. Die 31 Abrams in Grafenwöhr sollen angeblich nicht an die Ukraine weitergegeben werden. Wie die Zukunft dieser Exemplare nach abgeschlossener Ausbildung für die ukrainischen Kräfte aussehen wird, ging aus der Meldung nicht hervor.

Ukraine-Krieg: Abrams-Training im bayerischen Grafenwöhr - USA zögerten erst, nun gibt es Zeitdruck

Das Panzer-Training werde der „tödlichste“ neue Bestandteil der US-Kampfunterweisung für die ukrainische Armee sein, heißt es aber in dem AP-Bericht. Allerdings habe es bei einer Ausschusssitzung im US-Senat auch Unmut über den Zeitplan gegeben. „Wir tun alles uns Mögliche, um die Lieferung der Panzer zu beschleunigen“, betonte Verteidigungsminister Lloyd Austin dort. Die Ankunft der Abrams in der Ukraine im „frühen Herbst“ sei nur eine grobe Schätzung.

Die USA hatten sich allerdings lange gegen die Lieferung der Panzer gesträubt - und auch im Nachgang noch Kritik an Scholz‘ Abrams-Forderungen geübt. Die Vehikel seien für den Ukraine-Krieg wenig geeignet, hieß es. In Ramstein hatte Austin dann erklärt, die beschleunigte Lieferung sei ein „enormer Fortschritt“. Er sei zuversichtlich, dass sie und das Training der Ukraine helfen werden, „ihre Erfolge auf dem Schlachtfeld fortzuführen“. (fn)

Auch interessant: Abrams, Leopard und T-18: Die lange Geschichte der Panzer – und was ihre Namen bedeuten

Auch interessant

Kommentare