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AfD setzt Umfrage-Höhenflug fort: Rechte liegen auf höchstem Stand seit 2018

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Die neue Insa-Umfrage hat es in sich: Die Grünen kassieren ihr schlechtestes Ergebnis seit fünf Jahren - und die AfD freut sich über ihren besten Wert.

München - Die vielen Diskussionen in der Regierung rund um das Gebäudeenergiegesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie die Trauzeugen-Affäre wurde laut einer neuen Insa-Umfrage vom 31. Mai abgestraft. Die Grünen verloren im Vergleich zur letzten Woche einen ganzen Prozentpunkt und kommen aktuell auf 13 Prozent. Damit müssen sie den schlechtesten Wert seit 2018 hinnehmen. Der Gewinner der Umfrage kommt aus der Opposition. Seit Monaten gewinnt die AfD Prozentpunkte dazu, nun erreichte die rechtspopulistische Partei ihren höchsten Wert seit Jahren.

AfD auf dem Höhenflug: Bester Umfragewert seit fünf Jahren

Der Insa-Meinungstrend für die Bild-Zeitung wird die AfD freuen. Die Partei setzt ihren Höhenflug fort und kommt in der neuen Umfrage auf 18 Prozent. Die AfD gewinnt damit einen Prozentpunkt und liegt fünf Prozentpunkte vor den Grünen. SPD und FDP können ihre Werte mit 20,5 Prozent und 8,5 Prozent aus der Vorwoche weiterhin halten. Somit würde auf die Ampel-Koalition nur 42 Prozent der Stimmen fallen.

AfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla (l) und Co-Vorsitzende Alice Weidel (r) können sich über die Umfragewerte freuen.
AfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla (l) und Co-Vorsitzende Alice Weidel (r) haben Grund zur Freude. (Symbolbild) © Sebastian Kahnert

Weiterhin vorne ist die CDU/CSU, die einen halben Prozentpunkt dazugewinnt und mit 28 Prozent die stärkste Partei ist. Die Linke verliert einen halben Prozentpunkt und fällt mit 4,5 Prozent unter die Fünf-Prozent-Hürde. „Gegen die Union kann keine Regierung gebildet werden. Innerhalb eines Jahres haben die Grünen zehn Prozentpunkte verloren (23 Prozent am 23.7.2022) und die AfD hat ihr Ergebnis verdoppelt (neun Prozent am 4.6.2022)“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert.

AfD stärkste Kraft im Osten - Trotz Einstufung als „rechtsextremer Beobachtungsfall“

Blickt man auf die östlichen Bundesländer (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen), zeichnet sich für die AfD ein noch klareres Bild ab. Anfang Mai erreichte die AfD in der „Sonntagsfrage im Osten“ 26 Prozent. Damit lag sie drei Prozentpunkte vor der Union und ist in Ostdeutschland die stärkste Kraft.

Auch in dem ZDF-Politbarometer gewinnt die AfD stark dazu und erreicht 17 Prozent. Die rechtspopulistische Partei, die vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextremer Beobachtungsfall eingestuft wurde, profitiert themenbedingt vom Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Inflation. So forderte AfD-Parteichef Tino Chrupalla bereits mehrmals ein Ende der Sanktionen gegen Russland.

Höhenflug der AfD: Experte macht fehlende „Zuversicht in das Regierungshandeln“ verantwortlich

Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte macht auch den Streit zwischen der FDP und den Grünen für den Erfolg der AfD verantwortlich. „Sie legt im Moment nicht deshalb zu, weil eine Krise da ist, sondern weil Zuversicht in das Regierungshandeln fehlt“, sagte er ZDF heute. Die anderen Parteien haben es in der Hand, attraktive Angebote zu machen, sich anzubieten, gut zu erklären, was man politisch erreichen will. Dann wird die AfD kleiner. Die anderen sind entscheidend, nicht die AfD“, fügte Korte hinzu.

Das Insa-Meinungsforschungsinstitut befragte 2.004 Personen zwischen dem 26. und 30. Mai 2023. (vk)

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