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Putins Generalstabschef posiert neben erbeutetem US-Truck - Uniform verwundert Twitter-Nutzer

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Von: Patrick Mayer

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Er war in Ungnade gefallen: Angeblich führt der Chef des russischen Heeres persönlich den Gegenschlag bei Belgorod an. Twitter-Nutzer machen sich über seine Uniform lustig.

München/Belgorod - Hält die „Legion Freiheit für Russland“ den russischen Grenzposten Graiworon noch besetzt? Die Versionen der mutmaßlich russischen Partisanen und Moskaus dazu gehen weit auseinander. Der Kreml hatte den Generalstabschef des Heeres höchst persönlich geschickt, um gegen die Aufständischen vorzugehen. Dabei hat dieser schwere militärische Niederlagen Russlands im Ukraine-Krieg zu verantworten.

Belgorod: Russland schickt Generalstabschef Alexander Lapin

Das „Russische Freiwilligenkorps“, die zweite beteiligte Partisanengruppe, ist offensichtlich wieder hinter die Grenze der Ukraine zurückgekehrt - und verspottete die russische Armee sogleich. Man habe ein russisches Militärfahrzeug mitgebracht, berichtet ihr Anführer, Denis Kapustin. Fotos zeigen seine Männer, wie sie vor einem angeblichen russischen Radpanzer posieren.

Lapin ist dagegen auf Videos, die von dem Einsatz stammen sollen und bei Twitter kursieren, zu Fuß unterwegs. Und noch etwas verwundert bei deren Anblick: seine Uniform. Denn diese hat an der Seite nicht etwa das Hoheitszeichen der Russischen Föderation, sondern die Flagge der ehemaligen Sowjetunion draufgenäht.

Auf mehreren Fotos und Videoausschnitten, die in den sozialen Netzwerken unter den Hashtags #Belgorod und #Lapin kursieren, ist die tiefrote Flagge mit Hammer und Sichel auf den Tarnfarben deutlich zu erkennen. „Was ist das auf Lapins Schulter“, fragt ein Twitter-Nutzer die Community.

Alexander Lapin: Russischer Generalstabschef zeigt sich bei Belgorod vor US-Truck

In einer Videosequenz treibt Lapin mit den Armen rudernd Infanterie-Soldaten auf einer Straße vor sich her. Auf anderen Fotos ist er vor einem angeblich bei Graiworon erbeuteten US-amerikanischen Militär-Truck der Aufständischen zu sehen. Das gepanzerte MaxxPro-Fahrzeug hat das für die ukrainischen Streitkräfte typische Plus (+) auf seiner Karosserie.

Etliche Fotos und Videos bei Twitter veranschaulichen mittlerweile, dass die Partisanen, die über die Grenze nach Belgorod eindrangen, Fahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte hatten, in die zumindest die „Legion Freiheit für Russland“ seit Monaten integriert sein soll.

Während besagte Legion bei Telegram bereits ankündigte, wiederzukommen, und die Kritik in Russland wegen der offenbar undichten Grenze wächst, wird bei Twitter auch diskutiert, warum der Kreml ausgerechnet den 59-jährigen Generaloberst in die Grenzregion im äußersten Westen geschickt hat.

Alexander Lapin: Von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin scharf kritisiert

Denn: Noch im November 2022 wurde Lapin als Kommandeur des zentralen russischen Militärbezirks abgesetzt. Es ist der größte der fünf russischen Militärbezirke. Zuvor mussten sich seine Truppen aus Lyman (Oblast Donezk) zurückziehen. Seither ging es auch dort für die Russen nicht mehr voran. Unter anderem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, der die russische Armee immer wieder kritisiert, forderte daraufhin Lapins Degradierung. Und auch der vollständige Rückzug aus der Oblast Charkiw hinter die Grenze wurde Lapin laut „Tagesschau“ der ARD angelastet. Prigoschin forderte damals, ihn „mit einem Maschinengewehr und barfuß“ an die Front zu schicken.

Alexander Lapin: Russen-General trägt bei Belgorod Sowjet-Uniform

Dennoch ernannte Moskau-Machthaber Wladimir Putin Lapin im Januar überraschend zum Generalstabschef über das russische Heer, das in der Ukraine schwerste Verluste erleidet. Während bei Twitter eifrig über seine unkonventionelle Uniform der 1991 zusammengebrochenen Sowjetunion diskutiert wird, bleibt die Lage in Belgorod, wo angebliche Drohnenangriffe gemeldet werden, unübersichtlich. (pm)

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