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Arbeiten CDU-Politiker heimlich gegen Merkel? SPD-Mann nennt pikante Details

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Sandra Maischberger.
Sandra Maischberger. © dpa

Einigung beim Familiennachzug, AfD-Vorsitzende in Bundestagsausschüssen und der große Druck auf Merkel, Seehofer und Schulz. Ein Talk bei „Sandra Maischberger“ in dem vor allem ein Thema für Brisanz sorgt.

München - Ralf Stegner ist in den vergangenen Wochen der Mann, der am vehementesten gegen die Flüchtlingspolitik der Union, insbesondere der CSU wettert. Beim ARD-Talk mit Sandra Maischberger zum Thema „Der GroKo-Poker: Letzte Chance für Merkel & Co.?“, plaudert der Parteivize der SPD aus dem Nähkästchen.

Als Konterpart zu Stegner lud Maischberger CSU-Mann Joachim Herrmann. Beide verhandeln in ihrer Arbeitsgruppe die Fragen der Migration bei den Koalitionsverhandlungen. Außerdem zu Gast: Die Fraktionsvorsitzenden von AfD und Linke, Alexander Gauland und Sarah Wagenknecht, Bettina Gaus, Journalistin der „taz“ sowie Christoph Schwennicke, Chefredakteur des „Cicero".

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Es geht um die unterschiedlichen Auslegungen zur Neuregelung des Familiennachzugs, AfD-Vorsitzende in Bundestagsausschüssen und natürlich um die Zukunft der Kanzlerin. Hängt die vom Mitgliederentscheid der Sozialdemokraten über eine neue GroKo ab? (Alle GroKo-Infos in unserem News-Ticker)

Journalist glaubt: „Viele CDUler hoffen auf ein Ende der Amtszeit Merkels“ - Stegner bestätigt

Schwennicke glaubt: „Die CDU ist die einzige Partei, die ich kenne, die es nicht so hat mit dem Putschen und Stürzen.“ CSU, SPD, Linke und AfD hätten dabei andere Erfahrungen. Schwennicke weiter: „Merkel, Seehofer und Schulz wurden bei der letzten Bundestagswahl abgewählt. Nur Seehofer hat eine halbe Konzession gemacht. Es ist doch kein Geheimnis, dass es viele in der CDU gibt, die die Daumen drücken, dass die SPD am Ende so agiert, dass Merkel nicht mehr die Kanzlerin ist. Das können sie nur nicht offen sagen...“

Stegner darauf: „Das sagen die uns ziemlich offen. Es gibt dort erkennbar einige, die eher gegen die eigene Führung arbeiten, als gegen die SPD.“ Bei den tagelangen Verhandlungen würden diese Politiker ihm das schon auch so sagen, führt er aus. Anderen sehe man das an der Körpersprache an.

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Maischberger gibt daraufhin das Wort an Herrmann weiter. „Ich fange jetzt nicht an und berichte, was SPD-Genossen über ihren Parteivorsitzenden erzählen“, sagt der.

Herrmann windet sich bei Merkel-Debatte

Die Talkmasterin wiederholt: „Was denkt die CSU über Merkel?“ Herrmann überlegt lange. „Wir haben uns vor der Wahl dafür ausgesprochen, dass Merkel wiedergewählt wird.“ Es gehe um Inhalte, die Migrationspolitik, die sich ändern müsse, redet Bayerns Innenminister um den Brei herum.

Journalistin Gaus und Maischberger lassen nicht locker: „Lust, sich zu Angela Merkel zu bekennen haben Sie nicht, oder?“, fragt Gaus. Herrmann widerspricht: „Das habe ich doch gemacht.“ Maischberger: „Ja, vor der Wahl.“ Herrmann erwidert nur: „Ja.“ Kein neuerliches Bekenntnis also zur Kanzlerin. Mit wem die CDU in mögliche Neuwahlen gehen würde, lässt Herrmann unbeantwortet (“Reden jetzt nicht von Neuwahlen“). 

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Wagenknecht schätzt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nochmal mit Merkel in Neuwahlen geht, wenn schon in den Verhandlungen so gesägt wird.“

SPD-Mann Ralf Stegner nennt pikante Details über Merkels Partei bei Sandra Maischberger.
SPD-Mann Ralf Stegner nennt pikante Details über Merkels Partei bei Sandra Maischberger. © Screenshot ARD-Mediathek/“Maischberger“

Zoff gibt es auch noch: „Bleiben Sie uns fern mit so ‘nem Quark“

Und ansonsten? Gauland ärgert sich über die AfD-Diskussionen bei der Besetzung der Ausschüsse: „Wir könnten Albert Schweitzer aufstellen, oder Mutter Teresa, und die würden auch nicht gewählt.“ Herrmann, der die AfD merklich auf dem Kieker hat, kontert: „Die wären bestimmt nicht in die AfD gegangen.“

Richtig Zoff gibt es, als Wagenknecht („Demokratie heißt, dass man zwischen verschiedenen Regierungsprogrammen wählen kann“) und Gauland (“Wo leben wir eigentlich, wenn für die SPD der Familiennachzug das wichtigste Thema ist“), gegen die GroKo-Parteien wettern. Stegner daraufhin ungehalten: „Wir brauchen von der Linkspartei und von der Rechtspartei keine Ratschläge. Bleiben Sie uns fern mit so ‘nem Quark. Unsere Hauptthemen sind die sozialen Themen.“

Fazit: Kein uninteressanter „Maischberger“-Talk, von dem vor allem die Diskussion um die Merkel-Kritiker bleibt.

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